Pfadfinderkluft
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Eine Pfadfinderkluft (v. hebräisch qellippa: Schale, Rinde), in der Schweiz Pfadfinderuniform (in Deutschland ist "Uniform" aus historischen Gründen verpönt), häufig auch Fahrtenhemd oder Tracht genannt, ist die traditionelle, innerhalb eines Pfadfinderbundes oder -verbandes einheitliche Bekleidung der Pfadfinder. Sie ist Ausdruck der weltweiten Zusammengehörigkeit aller Pfadfinder.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hemd
Das Hemd, in Verbindung mit dem Halstuch oftmals auch als Kluft bezeichnet, eignet sich besonders gut für Fahrten und Lager. Der Stoff aus traditionell reiner Baumwolle ist strapazierfähig und angenehm zu tragen.
Mit der Kluft haben Pfadfinder in der Bevölkerung einen hohen Bekanntheitsgrad, was auf Fahrten oft von großem Nutzen sein kann. Ursprünglich wurde die Pfadfinderkluft eingeführt, um die Klassenunterschiede der Pfadfinder in der Gruppe zu verwischen. Sie erzeugt ein Zusammengehörigkeitsgefühl, nicht nur in Horte/Meute/Sippe/Stamm, sondern mit Pfadfindern weltweit.
Ursprünglich wurden khaki-braune Hemden getragen. Einige Bünde tragen heute auch Hemden in Blau- oder Rottönen. In Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Bund Deutscher Pfadfinder blau gewählt, um sich von den khaki-braunen Hemden der Hitler-Jugend abzugrenzen.
[Bearbeiten] Abzeichen
Verschiedene Abzeichen in Form von Aufnäher, Nadel und Patte können das Hemd ergänzen. Hemdfarbe und Abzeichen variieren und zeigen, zu welchem Pfadfinderverband der Träger gehört und in manchen Fällen welche Aufgaben oder Funktionen er dort wahrnimmt. Manche Gruppen haben ein vielfältiges System von Auszeichnungen für besondere Fähigkeiten, die auf gestickten Abzeichen dargestellt sind. Abzeichen werden auch verliehen als Auszeichnung für besondere Leistungen oder einfach als Erinnerung an die Teilnahme an einem Treffen.
Fast alle Gruppen tragen die Pfadfinderlilie (in der Regel in verbandstypischer Ausführung) und das Gruppenwappen auf ihrer Kluft, bei vielen Gruppen außerdem Herkunftsabzeichen wie Wappen, Farben oder Namensschilder von Bundesländern oder Staaten.
[Bearbeiten] Halstuch
Zum Hemd kommt meist ein Halstuch (in der Schweiz auch Krawatte oder Foulard genannt), das farblich ebenfalls je nach Pfadfinderverband und/oder Altersgruppe variiert.
Weltweit wird das Halstuch von nahezu allen Pfadfinderverbänden im Kragen getragen, also zwischen Hals und Hemd. In Deutschland tragen es einige Verbände bzw. Gruppen unter dem Kragen (ähnlich einer Krawatte). Für diese Trageweise gibt es verschiedene Entstehungslegenden, nach deren bekanntester dies Ausdruck des Protests gegen die Rheinlandbesetzung nach dem Ersten Weltkrieg war. Andere Gruppen legen Wert auf eine Trageweise, bei der das Halstuch unter dem Kragen mit einem Halstuchknoten zusammengehalten wird, und lehnen die sogenannte Affenschaukel, bei der das Halstuch erst ganz unten an Spitzen zusammengeknotet ist, als unpfadfinderisch ab, weil sie ursprünglich vom Wandervogel stammt. Die meisten Pfadfinder denken in diesen Fragen allerdings nicht ideologisch, sondern ästhetisch. Robert Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung, soll das Tragen im Kragen empfohlen haben, da es den schwerer zu reinigenden Hemdkragen vor Schmutz schützt.
Leiter, die erfolgreich einen Gilwell-Kurs besucht haben, erhalten das „Gilwell-Halstuch“. Es besteht aus sandfarbenem Tuch, mit einem aufgenähten Stück karierten Schottenstoff. Dazu wird ein Woodbadge getragen, zwei Holzperlen an einem Lederband mit Diamantknoten.
[Bearbeiten] Halstuchring
Das Halstuch wird meist mit einem Halstuchring (in der Schweiz: Krawattenknotten) zusammengehalten, einem oft individuell kunstvoll gestalteten Ring aus Leder, Holz, Fell, Knochen, Metall, Seil, Lederschnur oder Stoff. Oft verwendet wird der Türkenbund aus Leder oder Schnur. Links im Bild ein Gilwell-Knoten.
[Bearbeiten] Gürtel
Ergänzend wird in manchen Bünden ein breiter Ledergürtel getragen. Besonderes Merkmal ist die Pfadfinder-Schnalle in Bronze-Guss. Sie ist rund, hat einen Durchmesser von 5 cm und besteht aus zwei ineinandergesteckten Teilen. In der Mitte die Pfadfinder-Lilie, außen im Kreis eine Inschrift mit dem Wahlspruch "Allzeit Bereit". Der Gürtel wird auch oft im Alltag getragen, als Zeichen der Zugehörigkeit zu den Pfadfindern.
[Bearbeiten] Pfadfinderhut
Der Pfadfinderhut ist ein besonders auffälliges Merkmal der Pfadfinderkluft, wird aber heute nur noch selten getragen. Er stammt aus der Zeit der Buren-Kriege und dient mit seiner breiten Krempe als Sonnen und Regenschutz. Er ist in einem Stück aus Wollfilz gearbeitet.
Nebst dem Pfadifinderhut wird auch das Pfadfinderbarett getragen.