Penelope (Mythologie)
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Penelope (Altgriechisch Πηνελoπεῖα) ist in der griechischen Mythologie die Frau des Odysseus und die Mutter des Telemachos. Ihre Eltern sind Ikarios und Periboia. Der Name setzt sich angeblich zusammen aus den griechischen Wörtern πήνη (pēnē = Gewebe) und λέπειν (lépein = abreißen, abschälen).
Penelope, eine spartanische Prinzessin, war das Muster einer treuen Ehefrau. Sie wusste ihre zahlreichen Freier während der Irrfahrt ihres Gatten zu vertrösten, indem sie vorgab, sie müsse erst ein Totentuch für ihren Schwiegervater Laertes weben. Doch in der Nacht trennte sie immer wieder auf, was sie am Tag gewebt hatte. Das ging über drei Jahre gut, bis eine Dienerin sie verriet und die Freier sie bei ihrem nächtlichen Treiben überraschten (Odyssee II 93-110; XIX 134-156).
Die Odyssee endet mit der Heimkehr des Odysseus (auf den Penelope 20 Jahre warten musste) und der Bestrafung der Freier. Wie die nach so langer Zeit wieder vereinigten Eheleute miteinander auskamen, darüber wurde schon in der Antike nachgedacht.
Eine Erzählung, die aus moderner Sicht und im Gegensatz zur Odyssee die Geschichte der Penelope erzählt, ist The Penelopiade von Margaret Atwood. Ebenso stellt Rolf Liebermanns Penelope (Opera semiseria, Libretto von Heinrich Strobel, UA bei den Salzburger Festspielen 1954) die Frau in den Mittelpunkt der Handlung.
Nach dem Tod des Odysseus heiratete Penelope dessen Sohn Telegonos, den er mit der Zauberin Kirke während seiner Irrfahrt gezeugt hatte, und wurde durch ihn die Mutter des Italos. Penelope erhielt von Kirke die Unsterblichkeit.