Patchkabel
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Ein Patchkabel (engl. to patch – zusammenschalten), auch Rangierkabel oder Twisted-Pair-Kabel, ist ein Kabeltyp der Netztechnik und der Telekommunikation. Patchkabel sind vorkonfektioniert. Der Begriff bezieht sich jedoch auf keine bestimmte Kabelnormung, sondern auf variable, nicht fest verlegte Kabelverbindungen. Deswegen bestehen die Adern im Kabel aus biegsamer Kupferlitze im Gegensatz zu fest verlegten Kabeln, welche aus Drähten bestehen. Bei Bedarf können diese ohne großen Aufwand umgesteckt werden. Die Kabellänge ist gewöhnlich etwa 0,3 bis 25 m, für längere Strecken werden meist fest installierte Verbindungen genutzt.
Patchkabel können entweder 1:1 verdrahtet sein, was auch straight through genannt wird, oder gekreuzt sein, worunter die Crosskabel fallen.
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[Bearbeiten] Verwendung
Ein Patchkabel dient
- zur Verbindung von Anschlüssen (Ports) eines Patchfelds (auch Rangierfeld genannt) mit Ports eines anderen Patchfelds; diese Verbindung nennt man Patch oder Rangierung
- zur Verbindung von Anschlüssen (Ports) eines Patchfelds mit einem Netzwerkverteilergerät (zum Beispiel Switch, Hub oder Router)
- der Anbindung von Endgeräten (zum Beispiel PC mit Netzwerkkarte) an eine Netzanschlussdose.
[Bearbeiten] Typen
Patchkabel werden bei verschiedenen Netztypen eingesetzt, zum Beispiel bei
- Ethernet-Netzen definiert nach dem internationalen Standard TIA/EIA-568A/B
- Strukturierten Verkabelungen
- Telefonverteilungen von Telefonanlagen
Häufig anzutreffende Kabeltypen sind dabei vor allem Twisted-Pair-Kabel, aber auch Koaxialkabel und Lichtwellenleiter.
[Bearbeiten] Herstellung
Patchkabel können relativ einfach selbst hergestellt werden.
Stellt man allerdings Patchkabel für Ethernet nach dem 100BaseTX Standard her, so ist neben der falschen Kabelgüte (Cat 5 oder besser ist erforderlich) die Verdrillung eine weitere häufige Fehlerquelle. Ist die Verdrillung bei ISDN oder 10BaseT auf Grund der relativ niederen Signal-Frequenzen noch fast ohne Einfluss, so kommt ihr bei 100 MBit eine wesentliche Bedeutung zu.
Fast-Ethernet benutzt symmetrische differenzielle Signale zur Minimierung der elektromagnetischen Ein- und Abstrahlung. Daher ist es wichtig, welche Adernpaare miteinander verdrillt sind. Das funktioniert wie folgt: Liegt auf einem Draht des Adernpaars eine positive Spannung, so liegt gleichzeitig auf dem anderen Draht eine gleich hohe negative Spannung und die entstehenden elektromagnetischen Felder löschen sich gegenseitig aus. In jedem Fall müssen daher bei 100BaseTX Pin 1 und 2 ein verdrilltes Adernpaar bilden, gleiches gilt für das Adernpaar auf Pin 3 und 6 (bei 100BaseT4-Kabeln bilden auch Pin 4-5 und 7-8 verdrillte Paare). Weiter sollten alle Drähte eines Adernpaars exakt gleich lang sein, auch die Verdrillung darf nur auf einem kurzen Kabelstück (max. ca 1,5 cm) fehlen bzw. entfernt werden.
Vorsicht: Diese Art von Fehlern können nur teure Hochfrequenz-Kabeltester aufspüren (aber auch einige Gigabit-Ethernet-Netzwerkkarten). Die einfachen LED-Tester hingegen arbeiten mit Gleichstrom und zeigen daher nicht, welche Adernpaare verdrillt sind. Das alles gilt natürlich auch sinngemäß für 10BaseT-Verkabelungen, wobei falsch aufgelegte Adernpaare hier bei weitem weniger stören.