openURL
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openURL ist ein Standard, der unter anderem dazu dient, typische Verlinkungsprobleme von Internetadressen (URLs) zu verhindern. Dabei nutzt er, ähnlich wie Uniform Resource Name (URN), für jedes Dokument einen abstrakten Namen, der durch einen Mechanismus zu einer URL aufgelöst wird.
OpenURL wurde von der National Information Standards Organization (NISO) als Standard ANSI/NISO Z39.88 entwickelt. Am 22. Juni 2006 wurde Pflege und Entwicklung des Standard an das OCLC übertragen.
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[Bearbeiten] Motivation
Die Idee von openURL entspricht Ted Nelsons Ansatz in Projekt Xanadu, einem der ersten Hypertextsysteme. In diesem System wird zwischen dem Resource Identifier (URI) und dem Resource Locator (URL) unterschieden. Eine Ressource (etwa ein Dokument) ist durch den Resource Identifier eindeutig zu identifizieren. Wird die Ressource angefordert (das Dokument wird geladen), so wird diese über den Resource Locator bezogen. Hierbei wird der Resource Identifier an einen Resolution Service geschickt, der aus dem Resource Identifier den "bestmöglichen" Resource Locator ermittelt.
Im Design des World Wide Web wird wegen deren technischen Komplexität auf die Unterscheidung von URIs und URLs verzichtet. Dadurch können Probleme wie Broken Links auftreten:
- Die Suche nach relevanten Informationen zu einem bestimmten Themengebiet erweist sich mit herkömmlichen Suchmaschinen als schwierig.
- Werden URLs umbenannt, so hat man keinerlei Informationen darüber, unter welcher URL das Dokument nun zu finden ist, wenn an der alten Stelle kein Verweis/keine Weiterleitung (redirect) auf die neue URL existiert.
- Herkömmliche Suchmaschinen suchen nicht innerhalb lizenzierter Dokumente, da man hierfür bestimmte Zugriffsrechte benötigt. Wenn man aber eigentlich ein solches Zugriffsrecht besitzt, kann man die Informationen innerhalb der lizenzierten Dokumente nicht finden, da man eine Suchmaschine benutzen muss.
[Bearbeiten] Auflösungsmechanismus
Bei einer Anfrage über openURL werden für das Suchergebnis nicht nur der eingegebene Suchtext, sondern auch Informationen über den Benutzer an den Linkresolver geschickt. Dieser kann die Zugriffsrechte überprüfen und den Zugriff dementsprechend verwalten. Besitzt der Benutzer die entsprechenden Rechte, so sendet der Server eine URL mit dem derzeitigen Standort zurück.
[Bearbeiten] Literatur
- Panagiotis Kitmeridis: Nutzung von OpenURL im Bereich wissenschaftlicher Recherchen. Diplomarbeit an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, 13. April 2005 [1], ISBN 3865503152
- Theodor Holm Nelson: Xanalogical Structure, Needed Now More than Ever: Parallel Documents, Deep Links to Content, Deep Versioning and Deep Re-Use, 23. Mai 2000. [2]
[Bearbeiten] Weblinks
- Standard Z39.88 bei der NISO (PDF, englisch)
- openURL beim OCLC (englisch)
- Syntax von openURL (englisch)