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Neuägyptische Sprache – Wikipedia

Neuägyptische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Neuägyptisch
md t
Z5
A2 Z3 km t
O49

(md.t n km.t)
"Sprache Ägyptens"

Gesprochen in

ehemals Ägypten
Sprecher (ausgestorben)
Linguistische
Klassifikation

Afroasiatisch

Ägyptisch
Neuägyptisch
Sprachcodes
ISO 639-1:

-

ISO 639-2:

egy (Ägyptische Sprache)[1]

SIL/ISO 639-3:

egy (Ägyptische Sprache)

Das Neuägyptische ist die im Neuen Reich vorherrschende Stufe der Ägyptischen Sprache. Typisch neuägyptische Formen zeigen sich erstmals in der 18. Dynastie[2] und wurden in der Amarnazeit vorherrschend, rein neuägyptische Texte stammen erst aus der Ramessidenzeit. Jedoch verdrängte das Neuägyptische das Mittelägyptische als Schriftsprache nie völlig, hingegen blieb das Mittelägyptische vor allem in religiösen Texten das Neue Reich hindurch herrschend und verdrängte das Neuägyptische als Sprache der hieroglyphischen und hieratischen Texte seit der Dritten Zwischenzeit. In rein neuägyptischer Sprache sind hauptsächlich die Erzählungen und Gedichte der Ramessidenzeit (Papyrus D'Orbiney, Geschichte des Wenamun, die Liebeslieder des Papyrus Chester-Beatty I u.a.) geschrieben. Einige Elemente, die sich im Neuägyptischen durchsetzten (vor allem die Verwendung von p3/t3 als Artikel), finden sich schon in der Umgangssprache des Alten Reiches, die in Reden auf Gräberwänden überliefert ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Grammatik

Der auffälligste Unterschied zwischen der Orthographie des Mittelägyptischen und der des Neuägyptischen besteht in der zunehmenden Bedeutungslosigkeit einiger Hieroglyphen, so der Zeichen für die schwachen Konsonanten 3, w, j sowie der Femininendung .t, die nun oft weggelassen wurden oder an Stellen geschrieben wurden, wo der entsprechende Laut nie gesprochen worden war.

Grundtendenz in der Grammatik ist der Wechsel vom synthetischen Sprachbau zum analytischen Sprachbau. So wird die grammatische Markierung der Verben zunehmend von Funktionsverben übernommen, die Markierung der Nomina in Genus und Numerus von den neu entstehenden Artikeln. Ägyptologen vergleichen die Unterschiede zwischen Mittelägyptisch und Neuägyptisch gern mit den Unterschieden zwischen Lateinisch und Italienisch.

In der Verbalmorphologie des Neuägyptischen wird die tempusmarkierte Form sm.n=f aus dem System ausgegliedert. Stattdessen gibt es nur noch ein sm=f, das in zwei Funktionen: prospektiv (er wird hören) und perfektiv (er hörte) bzw. als Subjunktiv vorkommt. Daneben setzten sich analytische gebildete Formen, die im Mittelägyptischen zwar schon vorhanden, aber noch selten waren, immer mehr durch: vgl. neuägyptisch jr=f saHa=f "er hat ihn beschuldigt" (jr "machen" als konjugiertes Funktionsverb mit folgendem Infinitiv des lexikalischen Verbums) mit mittelägyptisch saHa.n=f sw "er hat ihn beschuldigt". Darüber hinaus werden Nebensatzformen morphologisch kodiert. Bedingt durch lautliche Entwicklungen sind offenbar viele Nomen nicht mehr in ihrer Genus- und Numerusdifferenzierung eindeutig identifizierbar. Dies führte zum Ausbau eines Artikelsystems auf der Basis ursprünglicher Demonstrativa. Die Markierung von Genus (Singular maskulin versus feminin; Plural hat eine commune Form) und Numerus (Singular versus Plural) wird damit fast vollständig vom Nomen auf den Artikel verschoben. Die Kategorie Adjektiv wird immer stärker als selbständiges Element aus dem System ausgegliedert. Die Funktionen werden zunehmend von Nomen übernommen (ähnlich englischem stone in: a stone temple).

Syntaktisch bleiben die Muster in erster Linie gleich. Innerhalb der Sätze mit nominalem Prädikatsausdruck ist eine Präferenz für zweigliedrige Juxtapositionsmuster auch bei nicht-pronominalen NPs zu beobachten (xsbd mAa [Lapislazuli echt] Snw=s [Haar=ihr(fem)] "Ihr Haar ist echtes Lapislazuli.) Bei zweigliedrigen Mustern mit deiktischem Subjektselement (pAy, tAy, nAy) bzw. bei dreigliedrigen Mustern mit Kopula (pAy, tAy, nAy) differenziert das deiktische Element/die Kopula Genus und Numerus. Neuägyptisch ist eine gliedsatzmarkierende Sprache, d.h., Hauptsätze unterscheiden sich von Nebensätzen in der Regel durch eine Markierung bei Letzteren.

Zunehmend werden Wörter aus benachbarten Sprachen in den Wortschatz aufgenommen, aber nicht mehr mit dem primären Graphiesystems dargestellt, sondern in einem Subsystem (unglücklich als syllabisches Orthographiesystem bezeichnet), wodurch sie stärker auffallen als zu früheren Epochen.

[Bearbeiten] Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die Sprachcodes beziehen sich auf alle antiken ägyptischen Sprachen, nicht nur auf das Neuägyptische.
  2. Burkhart Kroeber: Die Neuägyptizismen vor der Amarnazeit, Studien zur Entwicklung der ägyptischen Sprache vom Mittleren zum Neuen Reich, Tübingen 1970

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Grammatiken

  • J. Cerny, S. Israelit-Groll, C. Eyre, A Late Egyptian Grammar, 4th, updated ed. - Biblical Institute; Rome, 1984 (Beschreibung des grammatischen Systems vornehmlich der Texte aus Deir el-Medina; stark formaler Ansatz; nur als Referenzwerk zu gebrauchen)
  • Friedrich Junge: Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen. Harrassowitz Wiesbaden, 1996 (2., verb. Aufl. 1999) ISBN 3-447-03820-9 (moderne, umfassende Einführung, die gleichzeitig als Referenzwerk dienen kann)
  • Adolf Erman: Neuaegyptische Grammatik. 2. Auflage, Engelmann, Leipzig 1933 (bis heute nicht ersetzte Referenzgrammatik, die jedoch im Bereich des Verbs und der Syntax stark veraltet ist)

[Bearbeiten] Wörterbücher

[Bearbeiten] Grammatische Studien

  • Paul J. Frandsen: An outline of the Late Egyptian Verbal System, Kopenhagen 1974

[Bearbeiten] Sprachführer

  • Carsten Peust: Hieroglyphisch Wort für Wort; Kauderwelsch Band 115; Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, ISBN 3-89416-317-8

[Bearbeiten] Weblinks


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