Mutsu (1920)
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Zeichnung des Schlachtschiffes Nagato ähnl. Mutsu |
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Schiffsdaten | ||
Schiffstyp | Schlachtschiff | |
Schiffsklasse | Nagato-Klasse | |
Bauwerft: | Marinewerft Yokosuka | |
Kiellegung: | 1. Juni 1918 | |
Stapellauf: | 31. Mai 1920 | |
Fertigstellung: | 24. Oktober 1921 | |
Schwesterschiffe | ||
Nagato | ||
Abmessungen | ||
Wasserverdrängung ab 1936: |
39.130 t Maximal: ca. 42.000 t |
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Länge bis 1936: Länge über alles: |
Lü.a.: 213,40 m | |
Länge ab 1936: Länge über alles: |
Lü.a.: 224,94 m | |
Breite: | 29,00 m ab 1936: 32,60 m |
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Tiefgang: | 9,00 m ab 1936: 9,50 m |
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Technische Daten | ||
Kesselanlage: | bis 1936 4 ölgefeuerte und 6 kohlegefeuerte Kampon-Kessel ab 1936: 10 ölgefeuerte Kessel |
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Maschinenanlage: | 4 Satz Gihon-Dampfturbinen | |
Anzahl der Propeller: | 4 dreiflügelig | |
Antriebsleistung: | bis 1936: 80.000 SHP ab 1936: 82.000 SHP |
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Geschwindigkeit: | bis 1936: 26,44 kn ab 1936: 25 kn |
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Fahrbereich: | 5.500 sm bei 16 kn |
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Treibstoffvorrat: | 1.600 t Kohle und 3.400 t Heizöl ab 1936: 5.600 t Heizöl |
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Besatzung: | 1.368 Mann + 100 Mann Stabspersonal | |
Panzerung | ||
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Bewaffnung | ||
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Verbleib | ||
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Die Mutsu (jap. 陸奥), benannt nach der alten Provinz Mutsu, war ein Schlachtschiff der japanischen Marine, das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Sie war das zweite Schiff der Nagato-Klasse.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Allgemeine Daten
- Baubeginn: 1. Juni 1918, Yokosuka Kaigun Kosho (Marinewerft Yokosuka),
- Stapellauf: 31. Mai 1920
- In Dienst gestellt: 24. Oktober 1921
- Umbau: 1934-1936
- Schicksal: am 8. Juni 1943 als Folge einer internen Explosion vor Yamaguchi gesunken.
[Bearbeiten] Einsatzgeschichte der Mutsu
Am 6. Februar 1922, drei Monate nach ihrer tatsächlichen Übergabe an die japanische Marine, schlugen die Vertreter der USA bei der Flottenkonferenz in Washington vor, die Mutsu solle ebenso wie zwei amerikanische Schlachtschiffe der Colorado-Klasse verschrottet werden, damit Japan die ihm erlaubte Gesamtmenge an Schiffsraum einhalten könne.[1] Die japanische Delegation behauptete daraufhin, die Mutsu sei bereits am 10. September 1921 in Dienst gestellt worden und man habe ihren Bau durch Geldspenden japanischer Schulkinder bezahlt, die man nicht enttäuschen wolle. Aufgrund des heftigen japanischen Widerstandes einigte man sich schließlich auf eine Anpassung der Grenzen nach oben, so das Japan die Mutsu behalten konnte und die USA nur eines ihrer Schlachtschiffe verschrotten mussten. Nach Abschluss des Vertrages blieb die Mutsu für fast 20 Jahre das letzte in Japan gebaute Schlachtschiff.
Nach dem Angriff auf Pearl Habour wurde die Mutsu hauptsächlich zu Ausbildungszwecken in sicheren Gewässern eingesetzt.
Während der Schlacht um Midway, im Juni 1942 war die Mutsu einige hundert Seemeilen hinter den Flugzeugträgern eingesetzt und hatte keine Feindberührung. Sie übernahm einen großen Teil der geretteten Seeleute der versenkten Flugzeugträger Kaga, Akagi, Sōryū und Hiryū und transportierte sie zurück nach Japan.
In den Flottenoperationen um Guadalcanal fungierte sie als Sicherungsschiff für die japanischen Flugzeugträger. 1943 führte sie einen Versorgungseinsatz für eine japanische Garnisonstruppe auf der Insel Attu durch.
Am 8. Juni 1943 lag die Mutsu nahe der Insel Suō-Ōshima (Yamaguchi) vor Anker. Kurz nach dem die Besatzung zu Mittag gegessen hatte, ereignete sich im achteren Magazin der Hauptgeschütze, unterhalb von Turm 3, eine schwere Explosion. Das Schiff wurde in zwei Teile zerrissen, von denen der vordere sofort sank, während sich ein Teil des Achterschiffs bis 2 Uhr am nächsten Morgen über Wasser hielt. Nur 353 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, während 1121 Seeleute, darunter der Kommandant und einige Besucher, ums Leben kamen.
Eine Kommission, die das Geschehen untersuchen sollte, kam zu keinem eindeutigen Ergebnis. Obwohl sogar Teile eines Geschützturms nachgebaut und Experimente mit verschiedenen Munitionstypen, die sich an Bord der Mutsu befunden hatten, durchgeführt wurden, konnten Sabotage oder ein Angriff durch ein U-Boot zunächst nicht ausgeschlossen werden. Erst spätere Tauchgänge zum Wrack belegten eine Explosion der Munitionsvorräte ohne äußere Einwirkung. Neben einem Unfall bleibt bis heute mutwillige Sabotage eine mögliche Ursache für die Zerstörung des Schiffs.
1972 wurde der Bugteil des Schiffs gehoben und abgewrackt. Ausrüstungsteile und persönliche Gegenstände der Besatzung sowie eine Schraube und ein Geschützrohr sind heute im Yamato-Museum[2] und in der Mutsu-Gedenkstätte (陸奥記念館, Mutsu kinenkan) in Suō-Ōshima zu besichtigen.
[Bearbeiten] Wrack
Das Achterschiff der Mutsu steckt senkrecht bei 33° 58′ N, 132° 24′ OKoordinaten: 33° 58′ 0″ N, 132° 24′ 0″ O im Meeresboden und kann betaucht werden. Das Meer ist dort etwa 40 Meter tief und das Wrack erhebt sich bis auf eine Tiefe von 14 Metern.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ http://david-kahn.com/book-david-kahn-reader-gentelmen-mail.htm
- ↑ http://www.oshipee.com/omami/e-photo-yamatomuseum3.htm
- Die Einheit tons [ts] auch long tons genannt hat 1.016 kg, im Gegensatz zur metrischen Tonne mit 1.000 kg. Diese Unterscheidung nur der Ordnung halber, da bei den hier genannten Internationalen Flottenverträgen diese Einheit verwendet wird.
[Bearbeiten] Literatur
- R.A. Burt: Japanese Battleships 1897-1945. Arms and Armour Press, ISBN 0-85368-758-7
- Pacific War Series vol. 15, Gakken
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: Mutsu – Bilder, Videos und Audiodateien
- Bergung und Museumsstücke (engl.)
- Einsatzdokumentation bei combinedfleet (engl.)