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Moitzfeld – Wikipedia

Moitzfeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Moitzfeld
Koordinaten: 50° 58′ N, 7° 11′ O7Koordinaten: 50° 58′ 0″ N, 7° 11′ 0″ O
Fläche: 7,9 km²
Einwohner: 4735 (30. Juni 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 51429
Vorwahl: 02204
St.-Joseph-Kirche in Moitzfeld
St.-Joseph-Kirche in Moitzfeld

Moitzfeld [ˈmoːtsfɛlt mit Dehnungs-i] ist ein Stadtteil von Bergisch Gladbach.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage und Beschreibung

Moitzfeld liegt im Südosten der Stadt Bergisch Gladbach und grenzt an die Stadtteile Bensberg und Herkenrath sowie den Stadtteil Immekeppel der Stadt Overath.

Moitzfeld umfasst über den ursprünglichen Ortskern hinausgehend Birkerhof, Birkerhöhe, Ehrenfeld, Hackberg, Herweg, Löhe, Meisheide, Neuenhaus und Steinacker. Die ehemalige Grube Weiß sowie die Firma Max Baermann und der Technologiepark werden ebenso oft als zu Moitzfeld zugehörig betrachtet. Mit 7,9 Quadratkilometern ist es der größte Wohnort Bergisch Gladbachs.

In Moitzfeld wohnen 4.735 Menschen in 2.171 Haushalten (Stand: 30. Juni 2007).

[Bearbeiten] Geschichte

Die früheste nachweisbare Besiedlung in der näheren Umgebung des heutigen Ortes ist eine Erdenburg, die auf 380 bis 100 Jahre vor der Zeitenwende datiert wird.

In der Folgezeit bis zur Errichtung der Bannsburg in Bensberg dürfte die waldreiche Region unbewohnt geblieben sein. Es wird angenommen, dass zu dieser Zeit die Bensberger ihre Ziegen nach Moitzfeld treiben ließen, denn hier wuchs der Hartriegel, auch Mutz genannt; er war gutes Ziegenfutter. Aus Mutzfeld entwickelte sich der heutige Name Moitzfeld. Das Mutzfeld war nicht besiedelt und rechtlich eine Allmende Bensbergs. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde es auf die Benutzer aufgeteilt und bebaut.

Die urkundliche Ersterwähnung im Jahr 1413 nennt 3 Höfe. Noch 1830 werden bei einer preußischen Volkszählung 36 Einwohner in 3 Höfen gezählt. Mit den umliegenden Höfen, die auf dem heutigen Gebiet Moitzfeld lagen, ergaben sich 214 Einwohner.

Neueste Forschungen haben ergeben, dass in Moitzfeld und Umgebung schon im 13. Jahrhundert Bergbau betrieben worden ist. Ein erstes Mutungsgesuch auf Bergrechte vom 10. Juli 1848 blieb ebenso wie weitere Gesuche in der Folgezeit ergebnislos. Am 13. Januar 1852 stellte der Grubensteiger Hahsbach einen Mutungsantrag unter dem Namen Carlszeche. Nachdem man am 29. September 1852 die Bauwürdigkeit für die Carlszeche im Ravensack festgestellt hatte, erfolgte am 29. Dezember 1852 die Verleihung unter dem Namen Grube Weiß. Damit stieg die Einwohnerzahl von Moitzfeld deutlich an. Etwa zur gleichen Zeit folgten weitere Gruben, u. a. Berzelius (heute Fa. Max Baermann), Jungfrau (Erdenburg), Leopold von Buch (heute Technologiepark, davor Interatom) usw.

Erst mit der endgültigen Schließung der Grube Weiß am 1. Dezember 1957 verlor der Bergbau für den Ort seine Bedeutung[1].

Wichtigster Arbeitgeber in der Folgezeit war Interatom (ab 1991 in die Siemens AG eingegliedert) bis zur Schließung des Standorts 1994. Der größte Arbeitgeber ist heute die Miltenyi Biotec GmbH.

Bis 1975 gehörte Moitzfeld zur Stadt Bensberg, die im Rahmen der Gebietsreform durch das Köln-Gesetz zum größten Teil in Bergisch Gladbach aufging.

[Bearbeiten] Medien

Bis zum Jahre 2004 befand sich der lokale Radiosender Radio Berg im Technologiepark Bergisch Gladbach. Der Privatsender, der das Sendegebiet Bergisches Land versorgt, befindet sich seit Anfang 2005 in Kürten.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter

  • Klaus Traube, * 25. Februar 1928 in Hannover, ehemaliger geschäftsführender Direkter der Interatom, wurde später zum Kritiker der friedlichen Atomenergienutzung. Die Lauschaffäre Traube fällt in die Zeit seiner Managementtätigkeit im Technologiepark bei Moitzfeld.
  • Stefan Miltenyi, Physiker, Träger des Karl Heinz Beckurts-Preises.

[Bearbeiten] Siehe auch

Eisenzeitliche Befestigung Moitzfeld

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bergbau in Moitzfeld. Siehe auch: Textliche Überarbeitung einer Schrift aus Anlass der Einweihung der Seilscheibe der ehemaligen Grube Weiß in Moitzfeld, Franz Josef Heyberg, 18. Mai 1983.

[Bearbeiten] Literatur

  • Paul Reinehr: Von der Erdenburg zur Gottesburg, Textunterlegung einer DIA-Schau zur Geschichte Moitzfelds. Moitzfeld 1985
  • Paul Reinehr: Moitzfeld, Chronik der Kapellengemeinde von 1920 - 1952 unter Einbeziehung des Orts- und Zeitgeschehens. Moitzfeld 1986
  • Paul Reinehr: Ein Freudentag vor 65 Jahren, Zur Geschichte der Notkirche in Bensberg-Moitzfeld in: Rheinisch-Bergischer Kalender 1986, S. 68 - 72
  • Herbert Stahl: Die Grube Weiß mit ihrer Flotation, den Halden und Klärteichen zu meiner Kinder- und Jugendzeit. In: Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Heft 1, 1994
  • Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes, Die Grube Weiß. Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-00-011243-X
  • Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes, Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7

[Bearbeiten] Links

Commons
 Commons: Bergisch Gladbach-Moitzfeld – Bilder, Videos und Audiodateien
Andere Sprachen


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