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Minentaucher – Wikipedia

Minentaucher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Minentaucher sind speziell ausgebildete militärische Taucher der Deutschen Marine.

Zwei Minentaucher üben das Entschärfen einer Ankertaumine
Zwei Minentaucher üben das Entschärfen einer Ankertaumine

Ihre Einsatzgebiete sind u. A.:

  • Suche, Klassifizierung und Beseitigung oder Bergung von Unterwasserwaffen wie Minen oder Sprengkörpern im Wasser
  • Das Bedienen von Unterwasserdrohnen
  • Kampfmittelbeseitigung zu Wasser und an Land, insbesondere Beseitigung der vom Gegner an Schiffsrümpfen und Unterwasseranlagen angebrachten Sprengkörper
  • Rettungs- und Bergungseinsätze

Minentaucher sind hochqualifizierte Spezialisten, die teilweise an Bord von Minenabwehrfahrzeugen stationiert werden, um bei Bedarf zeitnah eingesetzt werden zu können. Ein Teil der ausgebildeten Minentaucher steht als Spezialeinheit in der Minentaucherkompanie in Eckernförde bereit.

2001 ging aus der Waffentauchergruppe das Bataillon Spezialisierter Kräfte hervor. Durch die Transformation formierten sich 2003 die Spezialisierten Einsatzkräfte Marine (SEK M). Die SEK M gliedern sich weiterhin in die Kampfschwimmerkompanie, die Minentaucherkompanie, die Boardingkompanie und eine Ausbildungsinspektion sowie weitere Unterstützungselemente.

Wappen der Minentaucherkompanie
Wappen der Minentaucherkompanie

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausbildung

Die Ausbildung der Minentaucher findet in der Ausbildungsinspektion (AusbIn) in Eckernförde statt. Diese Einheit gehört zu den Spezialisierten Einsatzkräften Marine (SEK M), und diese wiederum zur Einsatzflottille 1. In der Ausbildung gilt es neben der Vermittlung der tauchmedizinischen und -physikalischen Grundlagen, der Einsatzverfahren und der stetigen Verbesserung der Tauchtechnik, die physische und psychische Belastbarkeit der Anwärter festzustellen, zu steigern und sie an die Grenzen der selbigen zu bringen. Dies geschieht nicht aus Willkür, sondern dient einzig und allein der Sicherheit des Minentauchers in seiner späteren ebenso fordernden Verwendung und führt zu einem überlegten, kontrollierten Handeln in einer etwaigen Stresssituation

[Bearbeiten] Eingangsvoraussetzungen:

Um sich für die Ausbildung der Waffentaucher zu qualifizieren, zu denen sowohl Minentaucher als auch Kampfschwimmer gehören, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Musterung mindestens T2 ohne Einschränkung für D700 Waffentaucher
  • Verpflichtung als Soldat auf Zeit für mindestens 4 Jahre oder als Berufssoldat
  • Absolvierung der Grundausbildung an einer Marineschule
  • Bestehen der TUKV-Untersuchung (Taucher UBoot Kampfschwimmer Verwendungsfähigkeit) am Schifffahrtmedizinischen Institut der Marine in Kronshagen
  • Top-Kondition (körperliche Fitness), die in speziellen Tests vor und während der Ausbildung überprüft wird.
  • Willensstärke, die den Bewerber über die Grenzen von Reflexen und körperlichen Schmerzen hinaus belastbar macht.

Neben der weit über dem Niveau eines Sport- oder Berufstauchers liegenden Vermittlung von Kenntnissen in Tauchphysik und -medizin werden Kenntnisse über (jegliche Art von) Unterwassermunition, Taktik und Einsatzverfahren vermittelt. Den größten Teil der Ausbildung bilden praktische Übungen, Fitnesstraining und das damit verbundene " Aussieben " von über 70% der Lehrgangsteilnehmer in den ersten 5 Wochen der Minentauchervorausbildung.

[Bearbeiten] Ablauf der Ausbildung:

(Ein Beispiel für die Ausbildung zum MiTa-Bootsmann/Offizier, dabei können einige Module je nach Planung untereinander verschoben werden)

  • Einstieg: allgemeine militärische Grundausbildung an einer Marineschule, vornehmlich der Marinetechnikschule Parow
    Schwimmtaucherabzeichen
    Schwimmtaucherabzeichen
  • ab 13. Woche: Schwimmtaucherlehrgang im Ausbildungszentrum Schiffsicherung der Marine in Neustadt in Holstein
  • ab 19. Woche: Minentauchervorausbildung in der Ausbildungsinspektion der Spezialisierten Einsatzkräfte der Marine (SEK M) in Eckernförde
  • ab 24. Woche: Minentauchereinsatzausbildung (wie vor)
  • ab 36. Woche: Sprenghelferlehrgang mit Tauchereinsatz (wie vor)
  • ab 38. Woche: Kraftbootführerschein (wie vor)
  • ab 41. Woche: Schiffssicherungstruppführer
  • ab 42. Woche: Unteroffizierslehrgang 1 (MUS Plön)
  • ab 46. Woche: Verwendung als Minentauchermaat an Bord eines Minenjagdbootes oder in der MiTaKp
  • ab 25. Monat: Unteroffizierslehrgang 2 (MUS Plön)
  • ab 28. Monat: Schiffssicherungsgruppenführer
  • ab 29. Monat: Minentauchereinsatzleiterlehrgang in der Ausbildungsinspektion der SEK M
  • ab 32. Monat: Sprengleiterlehrgang (wie vor)
  • ab 33. Monat: Ausbildung zum Feuerwerker und Lehrgang Kampfmittelbeseitigung Marinemunition
  • ab 40. Monat: Kampfmittelbeseitigung EOD - Landminen und Abwurfmunition am Zentrum für Kampfmittelbeseitigung in Stetten a.k.M.
  • ab 42. Monat: Verwendung als Minentaucherbootsmann oder -offizier an Bord von Minenjagdbooten, in der MiTaKp

[Bearbeiten] Ausrüstung

Taucherhelm
Taucherhelm

Bei Minentauchern kommen entweder Pressluft oder Mischgasgeräte zum Einsatz. Die maximale Einsatztiefe mit den "Pressluft-Tauchgeräten", die auch im Sportbereich eingesetzt werden, liegt bei 50 Metern. Bei den Mischgasgeräten ist die Tiefe im Sauerstoff-Modus mit Kreislaufbetrieb auf 7 Meter beschränkt. Dies bedingt, abhängig von der körperlichen Belastung, die mögliche Toxität von 100-prozentigem Sauerstoff in Tiefen über 7 m (Sauerstoffpartialdruck > 1,7 bar). Bei den "Mischgasgeräten" wird der Sauerstoff-Partialdruck konstant gehalten bzw. über das Mischverhältnis entsprechend der Tiefe reduziert, dadurch kann mit dem Einsatztauchgerät eine Tiefe von 54 m erreicht werden.

Seit 2002 wurden das Tauchgerät "FGT II" durch ein geschlossenes, elektronisch gesteuertes, Mischgaskreislauftauchgerät, das "Stealth EOD-M" der Firma Divex ersetzt.

Abgesehen von den mechanischen und elektronischen Spezialwerkzeugen werden von Minentauchern ansonsten Ausrüstungsteile verwendet, wie sie auch zur zivilen Tauchausrüstung gehören, im Einsatz wird aber nur nichtmagnetische Ausrüstung benutzt.

[Bearbeiten] Tauchsicherheit

Für die Durchführung eines Minentauchereinsatzes gilt es vorschriftsmäßige personelle (tauchermedizinisches Personal, Sicherheitstaucher, etc.) und materielle Voraussetzungen zu gewährleisten. Darüber hinaus verfügen die 10 Boote der Frankenthal-Klasse, darunter das Minentauchereinsatzboot "Rottweil" (als Ersatz für die 2007 außer Dienst gestellte "Mühlhausen")und das Taucherschulboot "Langeoog" als Ersatz für die "Hansa" in Eckernförde über bordeigene Druckkammern für bis zu 6 Personen, in denen Taucher nach Unfällen sofort versorgt werden können. In Kiel befindet sich die größte Druckkammer der Deutschen Marine, in der bis zu 12 Personen gleichzeitig die druckspezifische Wirkung von Tauchgängen simulieren können oder bei Bedarf eine Behandlung eines eingeschleusten, verletzten Tauchers unter Druck vorgenommen werden kann. Aus diesem Grund und aufgrund der hervorragenden Ausbildung ist die Anzahl und die Folgen von schweren und tödlichen Tauchunfällen bei den Minentauchern in der Deutschen Marine im Verhältnis zu den vergleichbaren Einheiten in anderen Ländern auffallend gering.

[Bearbeiten] Zusatzqualifikationen

Taucherhelm (Miniatur) mit Abzeichen der Minentaucherkompanie
Taucherhelm (Miniatur) mit Abzeichen der Minentaucherkompanie

Bestandteil der Ausbildung ist der Kraftbootführerschein sowie die Ausbildung zum "Sprenghelfer der Marine mit Taucheinsatz". Danach erfolgt im Rahmen der Schiffssicherungsausbildung die Schulung zum Truppführer.

In Einzelfällen wird den Angehörigen der MiTaKp darüber hinaus die Teilnahme an zahlreichen Speziallehrgängen ermöglicht. Viele längerdienende Minentaucher (acht oder mehr Jahre verpflichtet) sind z.B. auch als Kraftfahrer BCE, Helmtaucher (staatlich geprüfter Taucher), Fallschirmspringer und/oder Einzelkämpfer qualifiziert.

Die Ausbildung und Einsatzplanung zielte ursprünglich auf die Abwehr konventioneller und "nichtkoventioneller" Unterwasserwaffen im Ernstfall im Rahmen einer möglichen Konfrontation der Nato mit dem Ostblock ab. Seit 1985 wurden die Aufgaben und entsprechend die Ausbildungsinhalte modifiziert. Die Ausbildung zur "Beseitigung unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen (IEDD)" findet nach wie vor in einem "Sonderlehrgang zur Erfüllung spezieller Einsatzaufträge" statt.

[Bearbeiten] Einsätze

von 1957 bis 1984 wurden Minentaucher ausschließlich in deutschen Hoheitsgewässern, hauptsächlich in der Ostsee und dort überwiegend zur Räumung von Seeminen aus dem Krieg eingesetzt. Außerdem waren sie bei der Suche und Bergung von havarierten Schiffen, U-Booten und abgestürzten Flugzeugen eingebunden. Die gefährlichste Aufgabe der Minentaucher bestand darin, Kampfmittel aufzuspüren und zu bergen, die nach dem Weltkrieg in der Ostsee versenkt wurden, teilweise chemische Kampfstoffe enthalten und deshalb bis heute die Schifffahrt und Fischerei gefährden.

Die Räumung von frisch gelegten Minen im Herbst 1985 im Suezkanal stellte den ersten exterritorialen Einsatz von Minentauchern dar. Bei diesem NATO-Einsatz in einer Internationalen Seestraße, bei der nicht das für offene See entwickelte Räumgerät (Troika) verwendet werden konnte, wurden deutsche Minentaucher eingesetzt. Danach erfolgten zahlreiche Einsätze weltweit auch in internationalen Gewäsern im Rahmen der NATO Response Force und der German Task Force (EAV).

[Bearbeiten] Weitere Informationen

Minentaucher Kompanieabzeichen Schwertfisch
Minentaucher Kompanieabzeichen Schwertfisch
  • Motto der Minentaucher: nec aspera terrent (Widrigkeiten schrecken nicht = Fahnenspruch der Hannoverschen Armee 1617 - 1866)
  • Tätigkeitsabzeichen der Minentaucher: Schwertfisch vor Ankertauminengefäß
Minentaucher Kompanieabzeichen Krake
Minentaucher Kompanieabzeichen Krake
  • Anzahl der aktiven Minentaucher: ca. 30 in der MiTaKp, zusätzlich ca. 18 aktive an Bord von schwimmenden Einheiten und in Stäben.
  • Bisherige Einsätze: Diverse nationale und internationale Einsätze an Bord von Minenjägern im Rahmen der Minenabwehr in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmmer, als Kampfmittelbeseitiger an Land in Kontingenten der UN im Kosovo, in Bosnien, Afghanistan und Libanon, sowie Einsätze im Rahmen der Amtshilfe für andere deutsche Behörden (bspw. bei Leichensuchen und -bergungen, während der Oderflut oder bei SAR-Einsätzen) und eine Vielzahl von jährlichen Übungseinsätze zur Erhaltung und Verbesserung der eigenen Fähigkeiten.

"Nec aspera terrent - Auch Widrigkeiten schrecken nicht"

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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