Meristemvermehrung
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Bei der Meristemvermehrung (Gewebekultur) macht man sich die Fähigkeit von Pflanzenzellen zunutze, aus einzelnen Meristemzellen oder Zellhaufen vollständige Pflanzen zu erzeugen. Dabei vermehren sich diese Zellen in einer sterilen Umgebung auf einem Nährmedium unter Zugabe von Pflanzenhormonen und Licht und bilden Wurzeln und Blätter aus. Da dies alles im Glas geschieht, spricht man auch von In-vitro-Kultur. Meist werden Spitzen- und Seitenmeristeme verwendet.
Die Gewebekultur ist ein wichtiger Bestandteil in der Gesundmachung, Gesunderhaltung von Pflanzen für die Massenvermehrung von Pflanzen, die sich anders schwierig vermehren lassen und für die Pflanzenzüchtung. Bei vielen Pflanzenarten ist die Meristemvermehrung die einzige Möglichkeit, virusfreie Jungpflanzen zu erzeugen.
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[Bearbeiten] Etablierung
Zunächst müssen die Meristeme oder Pflanzenteile desinfiziert werden, um eventuell anhaftende Pilze und Bakterien abzutöten. Hierzu verwendet man häufig Natriumhypochlorid oder Quecksilberchlorid. Anschließend werden die Pflanzen auf ein Nährmedium gesetzt. In den folgenden Tagen müssen die Gefäße bonitiert, und bei Bakterien- oder Pilzbewuchs aussortiert und verworfen werden.
[Bearbeiten] Vermehrung
Zur Vermehrung werden die Pflanzen auf ein spezielles Medium gesetzt, welches zumeist Cytokinine enthält um die Verzweigung zu fördern. Regelmäßig müssen die Pflanzen umgesetzt, und dabei geteilt werden.
[Bearbeiten] Bewurzelung
An die Vermehrung schließt sich die Bewurzlungsphase an, bei der über Auxine im Nährboden das Wurzelwachstum angeregt wird.
[Bearbeiten] Weblinks
- Verzeichnis wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema „Gewebekulturen“ im GVK-Katalog
- Gewebekultur als biotechnisches Verfahren in der Pflanzenzüchtung und Pflanzenvermehrung
- Klonen von Erdbeerpflanzen, Artikel vom „Verband deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften“
- Regeneration von Usambaraveilchen auf dem Landesbildungsserver Baden-Württemberg
- Arbeitskreis deutsche In Vitro Kulturen