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Meinl European Land – Wikipedia

Meinl European Land

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Wikipedia:Qualitätssicherung/22. Juni 2008#Meinl European Land
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Folgendes muss noch verbessert werden:  Wenn relevant und keine URV, dann wikifizieren. -- Karl-Heinz 15:36, 22. Jun. 2008 (CEST)

Die Immobilien-Aktiengesellschaft Meinl European Land (MEL) wurde 2002 mit Firmensitz auf der Kanalinsel Jersey von der viertgrößten Privatbank Österreichs, der Meinl Bank, bzw. ihrem damaligen Vorstandsvorsitzenden Julius Meinl V. an die Wiener Börse gebracht.

Der 5. Julius Meinl (JMV) in der über 145-jährigen Meinl-Dynastie des (ursprünglichen) Kaffee- und Handelsimperiums lässt in den Werbeprospekten für die MEL von der 1923 gegründeten Meinl Bank gerne auf die Erfahrungen seiner Vorfahren in Osteuropa hinweisen, wo die MEL als erste österreichische Gesellschaft angefangen hat, Immobiliengeschäfte abzuwickeln: Planung, Bau, Vermietung und Verwaltung von Einkaufszentren in allen osteuropäischen Staaten einschließlich Rußland und auch in der Türkei.

Etwa 150.000 Anleger aus Österreich und auch 10.000 aus Deutschland kauften MEL-Aktien. "Schließlich stand der Name Meinl in Österreich für eine der angesehensten österreichischen Unternehmerdynastien. Die Werbung versprach eine sichere Anlage mit hohen Renditen", so DIE ZEIT Nr. 46 vom 8. Nov. 2007.

Nachdem der Kurs der MEL bis zum Sommer 2007 überdurchschnittlich gestiegen war, zeigte sich, wie der Investmentbanker JMV, der die Schweizer (Wirtschafts-)Hochschule St. Gallen als Lic. oec. HSG verlassen hatte, deren (nach unbestätigten Meldungen) Grundsatz beherzigt hatte: "Es gilt als Held, wer im Wirtschaftsleben reich wird - nicht aber, wenn das auf Kosten von Kleinaktionären geht."

Wie sich allerdings ab Juli/August 2007 zunehmend zeigte, musste JMV den letzten Teil des Grundsatzes falsch interpretiert haben. Denn wie sonst kann der weiter unten folgende "oberste Grundsatz" seiner Bank in Einklang gebracht werden mit der sogenannten Causa Meinl (ausführlich unten)? Die Meinl-Affäre ist „einer der größten österreichischen Finanzskandale der Nachkriegszeit“, so wieder DIE ZEIT, aufgrund dessen seit August 2007 der Name Meinl immer weiter diskreditiert wurde, bis JMV selbst am 28.12.2007 seinen Vorstandsvorsitz in der Meinl Bank aufgab und dafür (bei gleichem Jahresgehalt von 3 Mio. €) den Vorsitz des Aufsichtsrates übernahm. Das hinderte die Bank aber nicht, weiterhin MEL viele Mio. € an Kosten für die Verwendung des Namens Meinl zu berechnen (s. w. u.), also zu Lasten aller Aktionäre.

Trotzdem ist in den "Allgemeinen Informationen zum Wertpapiergeschäft der Meinl Bank AG" von Oktober 2007 unter 8. c) zu lesen: "Die Wahrung des Kundeninteresses und die Vermeidung von Interessenkonflikten, die den Interessen des Kunden schaden können, gelten für die Meinl Bank als oberster Grundsatz."

Inzwischen aber soll die MEL umbenannt werden in Atrium European Real Estate.


Walter Rothensteiner, Chef der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und in seiner Wirtschaftskammerfunktion auch Österreichs oberster Banken-Funktionär, hält die Meinl-Affäre für grauenhaft, wie er im "Kurier" (25.10.2007) deponiert.

Zu den vordringlichsten Konsequenzen aus der Meinl-Affäre hält sich Rothensteiner relativ bedeckt. Er halte auch wenig davon, wenn öffentlich diskutiert werde, wer was prüfe. "Ich hätte lieber, man prüft sofort und veröffentlicht dann das Ergebnis. Die Werkzeuge sind alle da. Wie man sie einsetzt, muss man von Fall zu Fall entscheiden." Der RZB-Chef ist der Ansicht, dass man einen ordentlichen Rechtsrahmen habe.

Was die Meinl European Land (MEL, Jersey) betrifft, so habe er, Rothensteiner, "ehrlich gesagt, ursprünglich auch nicht mitbekommen, dass das Unternehmen nicht in Wien sitzt." Eines müsse schon klar sein: "Wenn am Finanzplatz Wien etwas passiert, müssen hier für alle dieselben Spielregeln gelten. Und da kann man sich auch nicht auf den Börseprospekt ausreden, wo das alles drinnen steht."

Rothensteiner teilt die Forderungen nach einer Verschärfung des Börsengesetzes oder zumindest der Veröffentlichungspflichten. "Da bin ich dafür. Man sollte am Wiener Markt um möglichst grosse Freundlichkeit den Kleinanlegern gegenüber bemüht sein." (APA)


Hintergründe der Causa Meinl:

1. Wie erst nach dem Börsengang von Meinl Airport International (MAI) und Power (MIP) im Juli 2007 ab der a.o. HV vom 23. August 2007 zunehmend bekannt wurde, auf der der Rückkauf von bis zu 10 % der Meinl European Land (MEL)-Aktien eigentlich erst genehmigt werden sollte, war dieser bereits heimlich seit Februar erfolgt (nach anderen Quellen seit Anfang April), und zwar in Höhe von insgesamt 29,6 % (= 88,8 Mio.) aller 300 Mio. regulären Aktien - offenbar, um den Kurs von MEL zu beflügeln (er stieg von 15,30 € Ende Januar 2006 innerhalb eines Jahres auf 19,78 € zu Beginn der Rückkaufaktion und dann weiter bis auf den Höchstkurs 21,35 € am 20.Juni 2008) und damit den Börsengang der Schwester-Aktien MAI und MIP zu unterstützen.

2. Nachdem solcherart Unterstützung nach den genannten Börsengängen eingestellt worden war, fiel der MEL-Kurs bis zum Vortag der a.o. HV (vom 23.08.07) um 23 % auf 16,50 €, am Tag danach dramatisch um weitere 24 % auf 12,60 € und innerhalb von fünf Monaten weiter um fast 69 % von 21,35 € bis zum bisherigen Tiefstkurs 6,64 € am 23. Januar 2008, weil nicht nur eine vertrauensbildende Informationspolitik des MEL-Managements ausblieb, sondern sogar noch weitere dubiose Vorkommnisse das Vertrauen der Anleger nachhaltig erschütterten:

3. So wurde erstens bekannt, dass die Anleger - entgegen den Verkaufsunterlagen - gar keine Aktien der MEL erworben hatten, sondern nur Zertifikate auf diese Aktien.

Zweitens gab es plötzlich 150 Mio. sogenannte PPS (= partly paid shares, also teileinbezahlte Aktien), für die bei vollem Stimmrecht nur 0.01 € (statt des vollen Kurswertes) einbezahlt worden war. Wer diese PPS besitzt, wurde verschleiert, obwohl Julius Meinl V. gegenüber Medien angab, die PPS nach der nächsten für Juni 2008 erwarteten erneuten a.o. HV zurückziehen zu wollen. Inzwischen ist die HV auf Juli verschoben und immer noch kein genauer Termin genannt worden - man munkelt, hinter den Kulissen würde sich etwas tun hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der PPS.

4. Die nur vermeintlichen MEL-Aktionäre mussten daraufhin erkennen, dass sie mit den Verkaufsunterlagen völlig irregeführt worden waren, in denen stand, dass der Aktienbesitz sich fast gänzlich in Streubesitz befände. Tatsächlich stellte sich jetzt heraus, dass es zusammen mit den PPS 450 Mio. stimmberechtigte Aktien gibt, von denen sich 150 Mio. PPS plus 88,8 Mio. durch die Meinl Bank zurückgekaufte Aktien, d. h. 238,8 Mio. Stück (also über 53 %) nicht in Streubesitz befinden.

5. Damit kann Julius Meinl V. vermutlich den geplanten Verkauf der Gesellschaft MEL an die amerikanische und israelische Gesellschaft CPI/Gazit zu den für diese und ihn selbst höchst lukrativen Bedingungen auf der nächsten HV durchsetzen, bei der er wegen des weitgehenden Ausscheidens des bisherigen MEL-Managements beabsichtigt, sich dies mit 280 Mio. € aus dem Vermögen der MEL-Gesellschaft vergüten zu lassen.

6. Das ist ein weit überhöhter Preis, der sogar noch den Jahresgewinn 2007 von 193 Mio. € weit übertrifft und gegen die überwiegende Mehrheit der Aktionäre / Zertifikatinhaber nur durchzusetzen ist, wenn nicht z. B. zuvor die Aufsichtsorgane der Wiener Börse feststellen sollten, dass den PPS kein Stimmrecht zukommt. Die kaufende Gesellschaft CPI/Gazit jedenfalls hat mit bisher erst 5,6 Mio. gekauften Aktien (zum Durchschnittskurs von 8,90 €) nur knapp 50 Mio. € investiert und damit auf der bevorstehenden HV keinen entscheidenden Einfluss. Immerhin hat sie durch ihren Kauf für einen Anstieg des Kurses bis auf 8,30 € bis Mitte Mai 2008 gesorgt, der aber bis zum 24. Juni 2008 schon wieder mit 6,45 € sogar noch unter den bisher niedrigsten Schlusskurs von 6,64 € am 23.01.2007 gesunken ist. Denn es werden keinerlei Anstalten gemacht, abgesehen von der Bekanntgabe (zum letztmöglichen Zeitpunkt) der erwarteten schlechten Ergebnisse für das erste Quartal 2008, das Vertrauen der Anleger zu gewinnen.

7. Angeblich will CPI/Gazit mindestens 800 Mio. € in MEL investieren. Aufgrund einer Konstruktion mit einer Wandelanleihe zum Junk-Zinssatz von 10,75 % ist nach Medienberichten davon auszugehen, dass diese Investition innerhalb der nächsten Jahre zu 80 % durch solcherart raffinierter (und für den durchschnittlichen Anleger nur schwer nachvollziehbarer) Finanzmanipulationen zu Lasten der bisherigen Aktionäre erfolgt, da sie das Netto-Vermögen der MEL entsprechend verringert. D. h., dass CPI/Gazit letztlich nur 20 % der geplanten Beteiligung an MEL wird konkret zahlen müssen. Dadurch und durch die unter 5. erwähnten 280 Mio. € wird der per 31. März 2008 auf 15,03 € geschrumpfte NAV (net asset value) nach Medienberichten auf etwa 10 € pro Aktie sinken.

8. Aufgrund dieser vielen Ungereimtheiten kam es seit dem Sommer 2007 sowohl zunehmend zu Protesten vom Interessenverband der (Klein-)Anleger (IVA, Präsident Dr. Wilhelm Rasinger) und der Arbeiterkammer (AK) als auch im Frühjahr 2008 zur Gründung der Internet-Plattform MELfanclub (ironisch gemeint), in der sich über 1100 Anleger zusammengeschlossen haben.

9. Ebenfalls gibt es verschiedene Bestrebungen, über Rechtsanwälte Sammel- oder Musterklagen (IVA, Advofin) mit mehreren tausend klagenden der - insgesamt ursprünglich etwa 150.000 - irregeführten Anleger gegen die Manager von MEL wegen der erlittenen finanziellen oder auch nur buchmäßigen Schäden aufgrund des Kursverlustes einzuleiten, nachdem inzwischen - schon Ende 2007 - (noch nicht rechtskräftige) Strafbescheide der Finanzmarktaufsicht FMA (Wien) über je 20.000 € an fünf MEL-Direktoren zugestellt worden waren wegen der Verletzung von Publikationspflichten (Aktienrückkauf) - und in einer Berufung auch vom Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) bestätigt wurden.

Im Hinblick auf Musterklagen will die österreichische Justizministerin die gesetzlichen Grundlagen entsprechend ändern lassen, so dass z. B. die bisherige dreijährige Verjährungsfrist bis drei Monate nach Abschluss eines Musterverfahrens ausgesetzt wird.

10. Julius Meinl V. verteidigt sich gegen alle Vorwürfe, indem er auf den allein gültigen Kapitalmarktprospekt der auf der englischen Kanalinsel Jersey beheimateten MEL verweist, der 271 Seiten stark und in schwerverständlichem "Business"-Englisch verfasst ist. Dagegen hat der durchschnittliche Anleger nur sogenannte Folder (Faltblätter) erhalten bzw. Werbeaussagen in Zeitungen und bei der Fernsehwerbung gelesen, in denen vom Sparbuch-Charakter und der Mündelsicherheit der MEL-Anlage die Rede ist.

11. Die als Käufer der MEL auftretende Gesellschaft CPI/Gazit will das juristische Risiko der zu erwartenden Klagen nicht tragen. Deshalb hat Meinl die Rückstellungen im April 2008 für solche Rechtsfälle auf die Summe von 478.000 € erhöht, die lächerlich gering erscheint, weil das kaum die Hälfte des Schadens einer einzigen Anlegergruppe ist, die ihre Klage im Juni 2008 einreichen will. Bisher bekannt geworden sind zwar nur etwa zwei einzelne Klagen in der Causa, jedoch werden insbesondere vom Prozessfinanzierer Advofin etwa 4.500 Kläger vertreten, die bisher noch auf weitere Untersuchungsergebnisse der Behörden in der Causa warteten.

12. Eine massive Strafanzeige des ehemaligen österreichischen Justizministers und Verbraucherschützers Dr. Dieter Böhmdorfer gegen drei der leitenden MEL-Direktoren wegen Untreue und betrügerischer Krida zu Lasten der Aktionäre lässt vermuten, dass Julius Meinl letztlich ein ähnliches Schicksal blühen könnte wie jenen bereits im Gefängnis sitzenden Managern, die nach ähnlichen Vorkommnissen wie jetzt bei MEL in Venezuela gefasst wurden, wohin sie geflohen waren.

Der Name Meinl jedenfalls dürfte seinen guten Klang inzwischen völlig eingebüßt haben, so dass er nach Aussagen aus der Umgebung Julius Meinls aus den o. g. Firmennamen völlig getilgt werden soll. Wenn sich die MEL-Anleger vor Gericht durchsetzen sollten, könnte das aus Regress-Gründen wohl den gänzlichen Niedergang des Meinl-Imperiums bedeuten.

Sollte dann das Meinl- bzw. Meinl Bank-Vermögen nicht ausreichen, ist laut den Medien zu erwarten, dass aufgrund von Versäumnissen der zuständigen Organe im Zusammenhang mit der Zulassung der MEL-Aktie an der Wiener Börse und der Beaufsichtigung der Pflichten der MEL-Manager die Republik Österreich - wie in einem ähnlich gelagerten Fall schon Anfang Dezember 2007 - gerichtlich zum Schadenersatz verurteilt wird. Im besagten Falle müssen 70 bis evtl. sogar 200 Mio. € vom Steuerzahler aufgebracht werden. Allerdings müssen zuvor noch höhere Gerichte dies Urteil bestätigen, womit zu rechnen ist. Schließlich wird der entsprechende Betrag schon im Staatshaushalt ausgewiesen.

13. Der Meinl-Skandal ist damit aber noch nicht zu Ende, denn nun sollen die Hauptversammlungen bzw. ausserordentlichen Hauptversammlungen von Meinl-Gesellschaften nicht etwa in Wien, sondern z. T. zeitgleich auf der Kanalinsel Jersey stattfinden (MAI auf Jersey, MIP in Wien - beide am 28. Juli, mitten in der Haupturlaubszeit). Das Ziel ist offenbar, den Aktionären, deren es noch über 100.000 gibt, vorwiegend Österreicher und vorwiegend Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, aber auch etwa 10.000 Deutsche, die Teilnahme zu erschweren bzw. unmöglich zu machen.

14. Wie am 24. Juni 2008 mitgeteilt wurde, sind die außerordentliche und eine Stunde später die ordentliche Hauptversammlung für die MEL in der kürzestmöglichen Frist von 21 Tagen (zwischen der Bekanntgabe der Tagesordnung und der Versammlung), nämlich für den 16. Juli angesetzt, und zwar auf der Insel Jersey und doch nicht in Wien, wo die Versammlungen bisher immer stattgefunden hatten. Die Interessenverbände der Anleger sind empört und argumentieren, die MEL sei also doch nicht nur aus Steuergründen als Briefkastenfirma auf Jersey gegründet worden.

Auf der ersten Versammlung soll der Verkauf der MEL beschlossen oder besser gesagt, abgesegnet werden. Denn nachdem sich nun herausgestellt hat, dass den unter 6. genannten PPS das volle Stimmrecht zukommt, die Stimmrechte der zurückgekauften 88,8 Mio. Aktien jedoch nicht genutzt werden sollen, hat die Meinl-Gruppe (aufgrund allein der bei einer mit der Meinl Bank liierten Gesellschaft in der Karibik geparkten PPS) 150 Mio. PPS- von insgesamt (300-88+150) Mio. Aktien-Stimmen = 41,53 % der Stimmen, so dass ihr an 50 % nur noch 30,6 Mio. Aktien fehlen. Da in den letzten Wochen seit Mitte Mai 2008 mit etwa 1/2 Mio. pro Tag relativ viele Aktien gehandelt wurden (am 24. Juni 895.103 Stück), kann man evtl. schließen, dass sich die Meinl-Gruppe sicherheitshalber mit genügend Aktien einzudecken versucht.

So soll der Teilverkauf der MEL mit einem Gewinn von 280 Mio. € für die Meinl Bank nicht noch von den Aktionären gestört werden können oder gar verhindert.


Ein Artikel des Standard vom 18. Juni 2008 mag die Meinl'sche Provisionspolitik abschließend verdeutlichen:

Meinl Bank kassierte 160 Mio Euro Provisionen und Gebühren 2007 - Damit den gesamten Jahresgewinn abgeführt - Laut Jahresabschluss schlugen allein Kapitalerhöhung und Market-Making mit 131 Millionen Euro zu Buche

Wien - Die in Jersey ansässige und in Wien börsenotierte Meinl European Land (MEL) musste nach Angaben des Nachrichtenmagazins "profil" im Jahr 2007 "Gebühren" in der Höhe von insgesamt 160 Mio. Euro an die Meinl Bank abführen, somit mehr als den ausgewiesenen Gewinn nach Steuern von 154,6 Mio. Euro.


Die abgeführte Summe sei der höchste Betrag in der Geschichte der MEL gewesen, ausgerechnet in dem für Anleger so katastrophalen Jahr 2007, wie das Magazin anmerkt.

Der mit Abstand größte Einzelposten sei die Provision für die Abwicklung der schicksalhaften Kapitalerhöhung im Jänner 2007 gewesen. MEL "drückte" damals 75 Mio. neue Papiere zum Kurs von jeweils 19,7 Euro in den Markt und habe damit brutto 1,477 Mrd. Euro erlöst. Die Meinl Bank habe im Wege eines "Platzierungsvertrags" 6,75 Prozent oder 99,731 Mio. Euro an Provision kassiert. Und das, wie "profil" weiter erwähnt, obwohl gut 30 Millionen Zertifikate, also fast die Hälfte der Kapitalerhöhung, nicht verkauft werden konnten und beim Meinl'schen Investmentvehikel Somal in der Karibik geparkt werden mussten.

Die Meinl Bank war im Rahmen eines "Market Maker"-Vertrags bisher dazu verpflichtet, Kurse für die MEL-Papiere an der Börse zu stellen, um Liquidität zu gewährleisten. Nun wurden aber auf Grundlage dieser Vereinbarung zwischen April und August 2007 heimlich 88,8 Millionen MEL-Zertifikate auf Rechnung der Immobiliengesellschaft angekauft. Im Wege einer "Service-Gebühr" ("maintenance fee") für das Market-Making musste MEL laut "profil" exakt 31,469 (2006: 18,44) Mio. Euro an die Meinl Bank überweisen.

Die Nutzung des Namens "Meinl" im MEL-Markenauftritt habe sich die Meinl Bank gemäß eines "Lizenzvertrages" mit weiteren 14,345 Mio. Euro abgelten lassen. 2006 seien es 6,68 Mio. Euro gewesen.

MEL habe Ende 2007 zwar über Immobilien in Zentral- und Osteuropa mit einem Marktwert von laut "profil" angeblich 1,9 Mrd. Euro verfügt. Verwaltet wurden diese aber von den Mitarbeitern der Meinl Bank. Diese hätte dafür auf Basis eines "Managementvertrags" 12,98 Mio. Euro (2006: 6,67 Mio. Euro) verrechnet.

Bei der Meinl Bank hat MEL traditionell einen nicht unwesentlichen Teil der Barguthaben veranlagt. Ende 2007 seien es 563 Mio. Euro gewesen, laut "Treuhandvertrag" musste MEL "profil" zufolge 1,89 Mio. (2006: 0,5 Millionen) Euro an "Servicegebühren" abliefern.

Das mache in Summe 160 Mio. Euro. Dem Magazin zufolge hatte 2006 der Vergleichswert unter Einrechnung der Provisionen für zwei Kapitalerhöhungen 147 Mio. Euro betragen. In nur zwei Jahren habe MEL somit 307 Mio. Euro für "Platzierung", "Market-Making", "Lizenzen", "Management" und "Treuhandschaft" an das Meinl-Geldhaus überwiesen. Das seien etwa zwei Drittel der laufenden Bankerträge gewesen.

Ein Sprecher habe "profil" vor einigen Wochen wissen lassen, die Meinl-Bank-Gruppe habe "aufgrund von Verträgen, die in den veröffentlichten und genehmigten Prospekten dargelegt sind, Leistungen für die MEL erbracht und dafür markt- und branchenübliche Entgelte erhalten." (APA)


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