Martin Wagner (Architekt)
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Martin Wagner (* 5. November 1885 in Königsberg; † 28. April 1957 in Cambridge) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Architekturtheoretiker.
[Bearbeiten] Leben
1905–1910 studierte er Architektur, Städtebau und Volkswirtschaft an der TH Charlottenburg und in Dresden. 1915 dissertierte er über "Das sanitäre Grün der Städte" bei Josef Brix in Berlin.
Wagner war ab 1911 als Stadtbaumeister in Rüstringen (= Wilhelmshaven-Rüstringen) tätig. 1918 wurde er zum Stadtbaurat der Stadt Schöneberg, seit 1920 Stadtbezirk Schöneberg von Groß-Berlin ernannt. 1926/1927 wechselte er als Stadtbaurat in die zentrale Bauverwaltung Berlins.
Er initiierte die Umwandlung der Bauproduktivgenossenschaften in Bauhütten-Genossenschaften. In der Zeitschrift des Verbandes sozialer Baubetriebe (VsB), in dem die Bauhütten bis 1925 organisiert waren, heißt es: "Die Bauhütte arbeitet in genossenschaftlichem Geiste. Sie unterscheidet sich jedoch von den Genossenschaften vor allem dadurch, dass ihr Zweck nicht die Förderung des Erwerbes ihrer Mitglieder, sondern schlechtweg Dienst am Allgemeinwohl ist." Der Aufbau dieser sozialen Bauwirtschaft erfolgte nicht nur mit kommunaler Förderung, sondern als Bestandteil einer gewerkschaftlichen Gemeinwirtschaft auch mit Unterstützung durch gewerkschaftliche Sozialisierungsbeiträge (5% der Mitgliedsbeiträge).
Wagner war beteiligt am Bau der bekannten Hufeisensiedlung (1925–1933) in Berlin-Britz und entwarf gemeinsam mit Heinz Lassen die „Siedlung Lindenhof“ (1918–1920) in der Nähe des Alboinplatzes. Auch die Konzeption des Strandbads Wannsee und des Strandbades Müggelsee (1929/30) geht auf Wagner zurück.
Wagner stand als Vertreter des Neuen Bauens in Opposition zur nationalsozialistischen Kulturpolitik, er ging 1935 ins Exil in die Türkei und später nach Großbritannien. Ab 1944 war er Staatsbürger der USA.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Stadtplaner |
GEBURTSDATUM | 5. November 1885 |
GEBURTSORT | Königsberg |
STERBEDATUM | 28. April 1957 |
STERBEORT | Cambridge |