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Martin Flack – Wikipedia

Martin Flack

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Martin William Flack (* 20. März 1882 in Borden (Kent), England; † 16. August 1931 in Halton, England) war ein englischer Physiologe.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Er war Sohn des Händlers und Metzgers in Borden.

[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf

Flacks frühe Studienjahre sind mit der Bekanntschaft und dem Einfluss Arthur Keiths eng verknüpft, der sich in Bredgar 1903 ein Privatlabor in einem Bauernhaus (Mann’s Place) eingerichtet hatte. Eines Tages entspann sich vor dem Haus ein Dialog mit Mr. Flack, dem ortsansässigen Händler und Metzger, der stolz berichtete, sein Sohn sei gerade von Oxford gekommen und beabsichtige Doktor zu werden. Man traf sich schließlich zum Tee. Keith verschaffte Flack ein Stipendium für das Wadham College in Oxford und empfahl ihm nach dem Abschluss (B.A.) zur weiteren medizinischen Ausbildung an das London Hospital zu gehen, wo Keith selbst Anatomie lehrte. Dies war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft beider Wissenschaftler.

Flack vertiefte seine Studien an der Universität Bern und in Lüttich weiter. Nach Oxford zurückgekehrt schloss er seine wissenschaftliche Ausbildung ab (M.B., B.Ch. 1908) und arbeitete dann als Demonstrator am London Hospital Medical College (1905–1911). Bis 1914 hielt Flack die Vorlesungen der Physiologie am London Hospital Medical College ab und gehörte dem Forschungsstab (angewandte Physiologie) des Medical Research Committee an (1914–1919). 1919 wurde Flack zum Direktor der Medizinischen Forschungsabteilung der Royal Air Force berufen.

[Bearbeiten] Leistung

1906 fanden die Untersuchungen in Keiths kleinem Landhaus in Kent statt, die zur erstmaligen Beschreibung des Sinusknotens (Keith-Flack-Knoten) führten. Keith hatte zwar die physiologische Schrittmacherfunktion des Knotens nicht experimentell nachgewiesen, Flack jedoch zeigte 1910 bei Kronecker in Bern, dass die elektrische, mechanische und die Kälte-Stimulation des Knotens zu Rhythmusstörungen am Herzen führten. In der Originalarbeit von 1907 untersuchten Keith und Flack die muskulären Verbindungen der einzelnen Herzabschnitte bei allen Klassen von Vertebraten. Es zeigte sich, dass der dominierende rhythmische Impuls vom Muskelgewebe der sino-aurikulären Verbindung ausgeht: „Als Ergebnis müssen wir annehmen, daß der Impuls des Herzens im kardialen Muskelgewebe weitergeleitet wird, daß normalerweise der Impuls in der Muskulatur des Sinus entsteht, den Rhythmus des Herzens bestimmt und dann zu den Aurikeln und zum Ventrikel läuft, endlich des Bulbus cordis erreicht.“ Sie demonstrierten den morphologischen Zusammenhang der gefundenen Gewebestruktur mit dem erst seit kurzem bekannten AV-Knoten und den Tawara-Schenkeln innerhalb eines postulierten Erregungsleitungssystem mit dem Sinusknoten als höchstem Automatiezentrum.

1914 begannen Flack und Leonard Hill mit der Arbeit an einem Physiologischen Lehrbuch. Flack beschäftigte sich bevorzugt mit der Physiologie des Herzens, des Kreislaufs und der Atmung, publizierte auch zahlreiche flugmedizinische Beiträge.

1920 stellte Flack einen kardiovaskulären Leistungstest (siehe auch Valsalva-Versuch) vor, ein Test der Herzfunktion für den Pilotenberuf in England bzw. zur Prüfung der Militär- und Flugtauglichkeit (Flack-Test).

[Bearbeiten] Werke

  • The form and nature of the muscular connections between the primary divisions of the vertebrate heart (mit Arthur Keith). J Anat Physiol 41 (1907) 172
  • A Textbook of Physiology (mit Leonard Hill). London 1919
  • Some considerations in the estimation of physical efficiency. Br Med J 2 (1923) 921

[Bearbeiten] Literatur

  • Eberhard J. Wormer: Syndrome der Kardiologie und ihre Schöpfer. München 1989, S. 137–144
  • Isidor Fischer: Biographisches Lexikon der Hervorragenden Ärzte der letzten Fünfzig Jahre. Berlin 1932/33, Bd. 1, S. 414

[Bearbeiten] Weblinks

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