Mariella Mehr
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Mariella Mehr (* 27. Dezember 1947 in Zürich) ist eine Schweizer Schriftstellerin.
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[Bearbeiten] Leben
Mariella Mehr wurde als Angehörige des fahrenden Volkes der Jenischen geboren. Sie ist ein Opfer des Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse, das jenische Kinder von ihren Eltern trennte, und wuchs in 16 Kinderheimen und drei Erziehungsanstalten auf. Viermal wurde sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, 19 Monate verbrachte sie in der Frauenstrafanstalt Hindelbank.
Seit 1975 ist sie publizistisch tätig und setzt sich für Aussenseiter und unterdrückte Minderheiten ein. Für ihr Engagement erhielt sie 1998 die Ehrendoktorwürde der Universität Basel.
Im Jahre 2000 trat sie aus der Autorenvereinigung Gruppe Olten aus, weil diese das Ziel, „eine demokratische sozialistische Gesellschaft“ zu verwirklichen, aus dem Zweckartikel ihrer Statuten gestrichen hatte. Heute lebt Mariella Mehr in der Toskana.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1981 Literaturpreis des Kantons Zürich für Steinzeit
- 1981 Förderungspreis des Kantons Bern für Steinzeit
- 1983 Literaturpreis der Stadt Bern für In diesen Traum...
- 1987 Literaturpreis der Stadt Bern für Kinder der Landstrasse
- 1988 Ida-Somazzi-Preis
- 1992 Anerkennungspreis des Kantons Graubünden (für das Gesamtwerk)
- 1995 Anerkennungspreis der Stadt Zürich (Gesamtwerk)
- 1996 Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für Daskind
- 1996 Ehrenmedaille der Gemeinde Tomils
- 1998 Ehrendoktorwürde der Universität Basel
- 2002 Buchpreise des Kantons und der Stadt Bern für Angeklagt
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Buchausgaben
- Steinzeit. Roman. Zytglogge Verlag, Gümligen 1981
- In diesen Traum schlendert ein roter Findling. Gedichte. Zytglogge, Gümligen 1983
- Das Licht der Frau. Bericht über Spanien und die Stierkämpferinnen. Zytglogge, Gümligen 1984
- Kinder der Landstrasse. Ein Hilfswerk, ein Theater und die Folgen. Zytglogge, Gümligen 1987 (dokumentiertes Buch zur Aufführung)
- Rückblitze. Zytglogge, Gümligen 1990 Sammlung von Texten aus den Jahren 1976–1990
- Zeus oder der Zwillingston. Roman. R+F Verlag, Zürich 1994
- Daskind. Roman. Nagel & Kimche Verlag, Zürich 1995
- Brandzauber. Roman. Nagel & Kimche, Zürich 1998
- Nachrichten aus dem Exil. Gedichte, zweisprachig (deutsch & romani). Übersetzung von Rajko Djuric. Drava Verlag, Klagenfurt 1998
- Widerwelten. Gedichte, teilweise zweisprachig (deutsch & romani). Übersetzung von Miso Nikolic. Drava, Klagenfurt 2001
- Angeklagt. Roman. Nagel & Kimche, Zürich 2002
- Im Sternbild des Wolfes. Gedichte. Drava, Klagenfurt 2003
[Bearbeiten] Aufführungen
- Kinder der Landstrasse. Drama, uraufgeführt im Theater 1230, Bern 1986
- Silvia Z. Drama, uraufgeführt im Stadttheater Chur 1986
- Anni B. Drama. Aufführung im Theater Gessnerallee, Zürich 1989 (von der Autorin abgelehnte Aufführung)
[Bearbeiten] Literatur
- Schär, Bernhard C: Nackte Ohnmacht, verletzte Körper und unverhüllte Kritik. In: Mariella Mehr (Hrsg.): Lokalgeschichte eines globalen Aufbruchs. Ereignisse und Erinnerungen. hierundjetzt, Zürich 2008, S. 192-196.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Mariella Mehr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Mariella Mehr im Autoren-Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz
- Persönliche Website von Mariella Mehr
- Online-Ressource der Dissertation von Filomena Jacovino: Mariella Mehr. Wie das Opfer zum Täter wird
- Stellungnahme zur Entschuldigung des S. Karger Verlags seitens der Aktion Kinder des Holocaust
- Die Kraft aus Wut und Schmerz Zum 60.Geburtstag von Mariella Mehr. Beitrag aus der Sendung Sternstunde Kunst vom 26. Dezember 2007 auf SF 1
Personendaten | |
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NAME | Mehr, Mariella |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerisch- jenische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1947 |
GEBURTSORT | Zürich |