Maggie Cheung
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Maggie Cheung (eigentlich Cheung Man-Yuk, chin. 張曼玉, Zhāng Mànyù, * 20. September 1964 in Hong-Kong) ist eine chinesische Schauspielerin aus Hong-Kong, bekannt für ihre Charakterrollen.
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[Bearbeiten] Leben
Im Jahr 1972, also im Alter von 8 Jahren zog Maggie Cheung mit ihrer Familie nach England und ging dort zur Schule. Sie lebte in einer Kleinstadt der Grafschaft Kent. Maggie Cheung fühlte sich aber in England nie so recht wohl, u.a. deshalb, weil sie die einzige Asiatin an ihrer Schule war. Zudem langweilte sie das eher ruhige und ländlich geprägte Leben in Kent.
Im Jahr 1981 ging sie im Alter von 17 zurück nach Hong-Kong. Dort arbeitete sie zunächst als Fotomodell und trat in einigen Werbefilmen auf. Im Jahr 1983 gewann Maggie Cheung auch den zweiten Platz des Miss Hong-Kong Schönheitswettbewerbs. Dies war der Ausgangspunkt ihrer Filmkarriere.
[Bearbeiten] Werk
Seit 1984 spielte Maggie Cheung in mehr als 80 Filmen der unterschiedlichsten Genres (Komödien, Wuxia, Thriller, Dramen) mit, zeitweise drehte sie bis zu sechs Filme pro Jahr. Obwohl sie keine formelle Schauspielausbildung erhielt, gilt sie inzwischen als eine der besten Charakterdarstellerinnen des Hong-Kong Kinos. Sie gewann auf Filmfestivals zahlreiche Preise.
Ihr erster Film Behind the Yellow Line von 1984 beeindruckte die Kritiker nicht besonders. Einen Durchbruch zum Filmstar erreichte sie jedoch mit ihrer Rolle als Freundin von Jackie Chan in Police Story von 1985.
Im Film As Tears Go By (1989) von Wong Kar-Wai konnte sie erstmals auch ihre schauspielerischen Fähigkeiten zeigen. Sie spielte Ah Ngor, die sich in ihren Cousin, den Gangster Wah verliebt. So verliebt sie sich in Wong Kar-wais zweitem Film Days of Being Wild in den Herzensbrecher Yuddy (Leslie Cheung).
In den 90er Jahren spielt Maggie Cheung auch in vielen Wuxia Filmen mit, darunter The Iceman Cometh (1989), New Dragon Gate Inn (1992), Heroic Trio (1993), Green Snake (1993) und Ashes of Time (1994) ebenfalls von Wong Kar-Wai. Im Gegensatz etwa zu Michelle Yeoh hat sie jedoch keinen Ehrgeiz, Stunts und Kämpfe selbst auszuführen. Sie erklärte mehrfach, dass sie in den meisten Action-Szenen dieser Filme gedoubled wurde.
Magie Cheung sieht sich eher als Charakterdarstellerin. Als sie in der zweiten Hälfte der 90er Jahre so bekannt wurde, dass sie sich ihre Rollen selbst aussuchen konnte, bevorzugte sie vor allem Dramen, so beispielsweise Comrades, almost a Love Story von 1996. In diesem Film spielt sie Quiao-Li, eine Immigrantin aus der Volksrepublik China, die sich unglücklich in Xiao-Jun Li (gespielt von Leon Lai) verliebt, der ebenfalls aus der VR China nach Hong-Kong auswanderte. Chinese Box aus dem Jahr 1997 behandelt ein ähnliches Thema. Auch dieser Film ist ein Liebesdrama, der vor dem Hintergrund der Übergabe von Hong-Kong an die VR China im Jahr 1997 spielt.
Im französischen Film Irma Vep (1996) spielt Maggie Cheung sich selbst. In der Filmhandlung wurde sie vom fiktiven Regisseur Rene Vidal gecastet, um im Remake der Stummfilmserie Les Vampires (1915, Regie: Louis Feuillade) die Hauptrolle zu spielen. Dazu kommt es aber nicht mehr, denn der Regisseur Vidal erleidet einen Nervenzusammenbruch. Dieser Film von Regisseur Olivier Assayas behandelt die Probleme einer Filmproduktion. In vielen Dialogen geht es auch um die Unterschiede zwischen dem eher „oberflächlichen“ Hong-Kong Kino und der französischen Nouvelle Vague, die aber hier als altmodisch und antiquiert dargestellt wird.
Maggie Cheung und Olivier Assayas, der Regisseur von Irma Vep, heirateten im Dezember 1998. Diese Ehe dauerte bis Mai 2001.
In den folgenden Jahren spielte sie nur noch in verhältnismäßig wenigen Filmen mit, so beispielsweise in dem Film In the Mood for Love (2000) von Wong Kar-Wai. Dieser Film gewann die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes im Jahr 2000. In the Mood for Love spielt im Hong-Kong der 60er Jahre. Regisseur Wong Kar-Wai möchte die Zuschauer in eine längst vergangene Zeit versetzen, in der er selbst in dieser Stadt aufgewachsen ist. Maggie Cheung spielt Su Li-zhen, die fast zeitgleich mit dem Zeitungsredakteuer Chow Mo-wan in eine Wohnung der Shanghai-Community zieht. Schließlich stellen sie fest, dass ihre beiden jeweiligen Ehepartner ein Verhältnis miteinander haben. Aus Enttäuschung bzw. aufgrund von Schuldgefühlen können sie selbst jedoch trotz gegenseitiger Anziehung nicht zueinander finden. Wichtiger als die Handlung ist jedoch die von Regisseur Wong Kar-Wai vor allem mit filmischen Mitteln erzeugte Stimmung der Melancholie.
In the Mood for Love entstand ohne Drehbuch; die Schauspieler wurden gebeten, entsprechend den Vorgaben des Regisseurs zu improvisieren. Dies wurde von Maggie Cheung als sehr anstrengend empfunden. Weil Wong ständig neue Szenen einfielen und auch aufgrund von anderen Verzögerungen erstreckte sich die Drehzeit über mehr als zwei Jahre.
Im Jahr 2002 spielte Maggie Cheung im Wuxia Film Hero die Attentäterin Fliegender Schnee. Dieser Film spielt in der Zeit der Streitenden Reiche. Weitere Filme folgten, darunter Clean (2004), ebenfalls von Regisseur Olivier Assayas. Für das Porträt eines ehemals drogenabhängigen Rockstars, der um das Sorgerecht ihres Kindes kämpft, gewann Cheung als erste asiatische Schauspielerin des Darstellerpreis auf den Filmfestspielen von Cannes 2004 und eine Nominierung für den französischen César als beste Hauptdarstellerin. Der Film 2046 (2004) von Wong Kar-Wai ist eine Fortsetzung von In the Mood for Love. 2007 wurde Cheung in die Wettbewerbsjury der 60. Filmfestspiele von Cannes berufen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
Internationale Filmfestspiele Berlin
- Beste Schauspielerin, Silberner Bär für Center Stage 阮玲玉 (Berlinale 1992)
Internationale Filmfestspiele von Cannes 2004
- Beste Schauspielerin für Clean
Golden Horse Film Festival and Awards, Taipeh, Taiwan
- Beste Schauspielerin, Golden Horse Award für In the Mood for Love 花樣年華 (2000)
- Beste Schauspielerin, Golden Horse Award für Comrades, Almost a Love Story 甜蜜蜜 (1996)
- Beste Nebenrolle, Golden Horse Award für Red Dust 滾滾紅塵 (1990)
- Beste Schauspielerin, Golden Horse Award für Full Moon in New York 人在紐約 (1989)
- Beste Schauspielerin, Hong Kong Film Award für In the Mood for Love 花樣年華 (2001)
- Beste Schauspielerin, Hong Kong Film Award für The Soong Sisters 宋家皇朝 (1998)
- Beste Schauspielerin, Hong Kong Film Award für Comrades, Almost a Love Story 甜蜜蜜 (1996)
- Beste Schauspielerin, Hong Kong Film Award für Center Stage 阮玲玉 (1993)
- Beste Schauspielerin, Hong Kong Film Award für Farewell China 愛在他鄉的季節 (1991)
- Beste Schauspielerin, Hong Kong Film Award für A Fishy Story 不脫襪的人 (1989)
[Bearbeiten] Filmografie
HKE = Englischer Titel des Films in Hong-Kong laut IMDB oder anderer Quellen.
* = Möglicherweise nicht der offizielle Verleihtitel auf englisch
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[Bearbeiten] Literatur
- Ralph Umard: Film ohne Grenzen, Lappersdorf 1996
- Stefan Hammond / Mike Wilkins: Sex und Zen und eine Kugel im Kopf, München, 1999 (nur Filmbeschreibungen)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Cheung, Maggie |
ALTERNATIVNAMEN | Maggie Cheung Man-yuk, 張 曼玉 |
KURZBESCHREIBUNG | chinesische Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 20. September 1964 |
GEBURTSORT | Hong Kong, Volksrepublik China |