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Lohnstückkosten – Wikipedia

Lohnstückkosten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Lohnstückkosten werden die auf eine bestimmte Leistungseinheit entfallenden Lohnkosten bezeichnet. Lohnstückkosten sind sowohl ein betriebswirtschaftlicher als auch ein volkswirtschaftlicher Indikator, der Schlüsse auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Arbeitnehmers oder einer Gesamtheit von Arbeitnehmern zulässt. Lohnstückkosten korrelieren mit der Produktivität, welche die Wettbewerbsfähigkeit aller Produktionsfaktoren in einem Unternehmen, einem Wirtschaftszweig oder einer Region misst.

Veränderungen der Lohnstückkosten wirken sich auf den Arbeitsmarkt aus, wenn die Lohnkosten stärker steigen oder fallen als die Kapitalkosten und deshalb Arbeitskraft durch Fertigungsmaschinen substituiert wird oder vice versa. Zu regionalen Verwerfungen kommt es, wenn sich das Verhältnis von Lohnkosten zur realen oder nominalen Produktivität an einem Standort stärker oder geringer erhöht als an einem konkurrierenden Standort.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lohnstückkosten als volkswirtschaftlicher Indikator

Entwicklung der Lohnstückkosten (Nettolöhne und -gehälter  zuzüglich der Arbeitnehmer- und Arbeitgebersozialbeiträge und Lohnsteuern) im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen (BNE) in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien
Entwicklung der Lohnstückkosten (Nettolöhne und -gehälter zuzüglich der Arbeitnehmer- und Arbeitgebersozialbeiträge und Lohnsteuern) im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen (BNE) in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien

In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung werden Lohnstückkosten berechnet als der Quotient aus Arbeitnehmerentgelt und Bruttoinlandsprodukt (BIP). Verwendet man das reale BIP (BIP zu Preisen eines bestimmten Basisjahres), dann erhält man die nominalen Lohnstückkosten, welche Auskunft darüber geben sollen, welchen Druck die Lohnkosten auf das Preisniveau ausüben. Verwendet man hingegen das nominale BIP (BIP zu den jeweils aktuellen Preisen), erhält man die realen Lohnstückkosten. Dieser Indikator zeigt die tatsächliche Belastung des Herstellers an, d.h. welchen Anteil der Lohnsteigerung das Unternehmen nicht durch Erhöhung des Verkaufspreises ausgleichen kann. Gleichzeitig messen die realen Lohnstückkosten den Anteil des Arbeitnehmerentgelts am BIP (Lohnquote).

Unrichtigerweise werden hohe Lohnkosten gleichgesetzt mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. In Industriestaaten sind die hohen Lohnkosten mit einer hohen Produktivität verbunden, wodurch die Lohnstückkosten ebenfalls niedrig sind.

Der Aussagegehalt vergleichender Studien zu den Lohnstückkosten ist begrenzt. Lohnstückkosten können aufgrund kapitalintensiver Produktionsprozesse niedrig ausfallen. Zum anderen wird in die Lohnstückkosten nur die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer eingerechnet, während Arbeitslose unberücksichtigt bleiben. Des weiteren können bei der Berechnung von Lohnstückkosten Unterschiede auftreten, die davon abhängen, ob auf Nationalwährungsbasis oder in einheitlicher Währung gerechnet wird.

[Bearbeiten] Bereinigung der realen Lohnstückkosten

Entwicklung von bereinigten und unbereinigten Lohnstückkosten in Deutschland, Japan und den USA
Entwicklung von bereinigten und unbereinigten Lohnstückkosten in Deutschland, Japan und den USA [1]

Ähnlich wie bei der Lohnquote kann man auch bei den realen Lohnstückkosten eine Bereinigung vornehmen, um bei der Zahl der Erwerbstätigen Verschiebungen zwischen Arbeitnehmern und Selbständigen (inklusive mithelfender Familienangehöriger) herauszurechnen. Dies geschieht, indem jedem Selbständigen ein kalkulatorischer Unternehmerlohn zugesprochen wird in Höhe des Durchschnittsarbeitnehmerentgeltes. Die Bereinigung erfolgt, indem das Arbeitnehmerentgelt mit der Zahl der Erwerbstätigen multipliziert und dann durch die Zahl der Arbeitnehmer dividiert wird.

Diese Vorgehensweise führt allerdings zu verzerrten Ergebnissen für Länder oder Zeiten, in welchen der Anteil der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen sehr hoch ist. Dies war in Japan beispielsweise noch bis Ende der 60er Jahre der Fall und ist heute noch so in Ländern wie Griechenland. Die Annahme, dass ein Selbständiger das durchschnittliche Arbeitsentgelt eines Arbeitnehmers bekommt, überzeichnet dann die Einkommen der Selbständigen und bläht das korrigierte Arbeitnehmerentgelt auf, sodass sich reale Lohnstückkosten von nahe 100 % oder gar mehr ergeben können.


[Bearbeiten] Lohnstückkosten als betriebswirtschaftlicher Indikator

Um in einem Betrieb die Lohnstückkosten zu berechnen, wird die Gesamtheit der Arbeitskosten, die auf die Herstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung entfallen, durch die Anzahl der hergestellten Einheiten dividiert. Lohnstückkosten können für einzelne Produkte oder das gesamte Unternehmen ermittelt werden.

In einem Unternehmen lassen sich niedrige Lohnstückkosten sowohl durch Absenkung der Lohnkosten als auch durch die Erhöhung der Produktivität erreichen. Um ihr Lohnniveau zu senken, haben viele Unternehmen im Rahmen der Globalisierung von Absatzmärkten und Produktion Fertigungsstandorte in Niedriglohnländer verlagert. Dieser Fokus auf die unmittelbaren Lohnkosten verkannte, dass die Produktion an einem Standort mit jenen gut ausgebildeten Arbeitskräften und jener guten Infrastruktur, welche üblicherweise mit einem hohen Lohnniveau einhergeht, mittelbare Vorteile bringt. Auf Grund der dort gewährleisteten hohen Flexibilität und Qualität können Unternehmen höhere Marktpreise durchsetzen und auf diese Weise die Marge zwischen Produktionskosten und Verkaufspreis erhöhen. Zudem können Hersteller, die Produkte am Zielmarkt entwickeln und herstellen, schneller und kundenorientierter arbeiten. Weil diese Zusammenhänge wenig Beachtung fanden, sind lediglich ein Viertel der Betriebsverlagerungen ins Ausland erfolgreich [2].

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Eigene Berechnung nach ameco-Datenbank
  2. Tobias Meyer, Ulrich Näher: Damit der Standort zum Erfolgsfaktor wird. VDI-Nachrichten Nr. 9/2006, S. 15


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