Leprechaun
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leprechaun ist ein Wesen aus der irischen Mythologie.
Es handelt sich um ein kleines trollartiges Wesen oder einen Kobold. Meist wird er in grüner Kleidung und mit roten Haaren dargestellt. Sie sind circa 60 bis 90 cm (2–3 Fuß) groß. Das Wort Leprechaun ist eine Abwandlung des gälischen Begriffs für kleine Körper, weshalb man sie auch little people (kleines Volk) nennt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zugeschriebene Charaktereigenschaften
Der Leprechaun wird meistens als mehr oder wenig griesgrämig, vor allem als scheu dargestellt. Anders als andere Märchenwesen wollen sie mit Menschen nichts zu tun haben. Sie wollen nicht helfen, wie etwa Heinzelmännchen, oder Schabernack treiben, wie Kobolde – sondern schlichtweg in Ruhe gelassen werden. Sie werden als eigenbrötlerische, unsoziale, jedoch sehr hart arbeitende Wesen dargestellt. Oft findet man sie hinter Büschen, wo sie Pfeife rauchen oder Schuhe herstellen. Die Vermutung liegt nahe, dass sie die ganze Märchenwelt mit Schuhen beliefern. Sie sollen angeblich am Fuße des Regenbogens Unmengen von Gold vergraben haben. Neben der Schusterei sollen sie auch gute Bankiers sein. Sie sind die einzigen Fabelwesen, die als geizig gelten. Außerdem wird ihnen die Fähigkeit zugeschrieben, mit anderen übernatürlichen Wesen – wie beispielsweise Einhörnern oder Elfen – kommunizieren zu können.
Der Leprechaun gilt neben dem Kleeblatt als Wahrzeichen Irlands.
[Bearbeiten] Gold der Leprechauns
Leprechauns besitzen immer Gold, das sie vollständig zusammen halten wollen. Es darf nichts verloren gehen oder gestohlen werden. Die Herkunft des Goldes wird uneinheitlich beschrieben, manchmal als Gegenleistung für eine verkaufte Seele, zum anderen erarbeitetes oder selbst ergaunertes Gold. Manchmal wird angenommen, dass sie das Gold von Dänen haben. Oder sie haben es sich durch jahrtausende langes Schustern verdient. Einer der Gründe für ihre Griesgrämigkeit ist der Mensch, der sie wegen dieses Goldes verfolgt.
Wenn man einen Leprechaun gefangen hat, so darf man ihn nicht aus den Augen lassen. Und da die Leprechauns (wie viele ältere Menschen) an Gesammeltem sehr hängen, auch wenn sie persönlich keine besondere Verwendung dafür haben, versuchen sie allerlei Tricks, stellen Bedingungen und geben Auflagen mit dem Ziel, in einem einzigen unbeobachteten Augenblick doch noch entwischen zu können. Und das gelingt meistens.
Sie können jedoch auch großzügig sein, wenn man ihnen Gutes tut. Manchmal geben sie ihre Rückkehr-Münze her, oder ein bisschen Gold, oder sie erfüllen einen Wunsch.
[Bearbeiten] Leprechaun-Vorstellungen bei Harry Potter
In Harry Potter und der Feuerkelch taucht er als Maskottchen der irischen Quidditch-Nationalmannschaft auf, hier wurde die Bezeichnung im Deutschen mit Leprechan wiedergegeben. Das Leprechaun-Gold ist hier allerdings kein echtes – es verschwindet nach einiger Zeit wieder und ist damit letztlich wertlos. Im Mythos heißt es, dass jeder Leprechaun zwei Goldmünzen mit sich trägt. Die eine verwandelt sich, wie im Harry-Potter-Buch, zu Asche (oder Stein). Die Zweite jedoch kehrt immer wieder in den Geldbeutel zurück, wenn sie einmal ausgegeben wurde.
[Bearbeiten] Filme
Die bekanntesten Filme, in denen Leprechauns auftraten, sind Henry Kosters The Luck of the Irish (1948) mit Cecil Kellaway als Leprechaun, Robert Stevensons Das Geheimnis der verwunschenen Höhle (Darby O’Gill and the Little People, 1959), eine Walt-Disney-Produktion mit unzähligen Leprechauns, sowie Francis Ford Coppolas Der goldene Regenbogen (Finian′s Rainbow, 1968), ein Musical.
Daneben gibt es noch eine Horrorfilm-Reihe unter dem Titel Leprechaun. Hauptdarsteller ist ein Kobold, welcher sich aber drastisch von denjenigen der Fabeln unterscheidet. Es gab zwischen 1993 und 2003 sechs mehr oder minder zusammenhängende Filme über den mörderischen Leprechaun, der sich über all jene hermacht, die sich an sein Gold wagen. Sie gelten in den USA als Fantasy-Horror-Komödien-Kult, besonders der Hauptdarsteller Warwick Davis brachte es dank seiner Rolle als Kobold zu einiger Berühmtheit.
Es gibt zudem noch den Film Das Glück der Iren mit Ryan Merriman in der Hauptrolle. Auch der Zweiteiler Kampf der Kobolde sollte hier erwähnt werden.
Außerdem spielen sie eine Rolle in der TV-Serie Charmed, in der sie dafür zuständig sind, mittels Gold-Nuggets das Glück in der Welt zu verteilen.
Ein Leprechaun wird von den Protagonisten der Serie South Park in Folge 1110 eingefangen, als dieser auf dem Weg war einem terroristischen Anschlag auf das fiktive Imaginationland vorzuwarnen.
[Bearbeiten] Sonstiges
- Der prominenteste im deutschsprachigen Raum bekannte Leprechaun heißt „Rumpelstilzchen“.
- Im Kinderlied Dear Jessie von Madonna werden Leprechauns neben vielen weiteren Märchen- und Fabelwesen erwähnt.
- In dem Song Martha's Madman von Manfred Mann's Earth Band wird ebenfalls ein Leprechaun erwähnt.
- Das Football-Team der Universität Notre Dame (South Bend, Indiana), die „Fighting Irish“, hat einen Leprechaun als Maskottchen.
- Eine süddeutsche Rock-Band, deren Musikstil sich am Rock'n'Roll der 60er Jahre orientiert, trägt den Namen „The Leprechauns“.
- Eine italienische Folk-Metal-Band nennt sich „Leprechaun“.
- Das Maskottchen des US-NBA Basketballteams Boston Celtics ist ebenfalls ein „Leprechaun“.
- im nordbadischen Raum von Baden-Württemberg gibt es eine Karnevals-Gruppe namens „Leprechauns Oberachern“ [1]. Sie knüpfen mit Ihrem Häs an die obenbeschriebene Figur des irischen Leprechauns an.
- im fränkischen Raum gibt es eine Folk-Rock Band namens „Boggin Leprechaun“
- im Spiel Baphomets Fluch verkleidet sich ein Serienmörder unter anderem als Leprechaun
[Bearbeiten] Einzelreferenzen
- ↑ Siehe www.leprechaun-oberachern.de