Lawotschkin La-5
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lawotschkin La-5 ist die Bezeichnung eines sowjetischen Jagdflugzeuges aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1941 machte sich Semjon Alexejewitsch Lawotschkin daran, ein Nachfolgemuster für die LaGG-3 zu entwickeln, die aufgrund ihrer Unterlegenheit gegenüber deutschen Jägern nur als Übergangslösung betrachtet werden konnte.
Dem neuen Muster wurde anstelle des Reihenmotors ein Schwezow ASch-82-Doppelsternmotor eingebaut, wodurch die Zelle komplett überarbeitet werden musste, was das Flugzeug praktisch zu einer Neukonstruktion machte. Das so im Flugzeugwerk Nr.21 in Gorki entwickelte Modell wurde gegen Ende 1941 getestet. Die Erprobung verzögerte sich jedoch aufgrund von Problemen bei der Kühlung der hinteren Zylinder. Erschwerend kam hinzu, dass die Fabrik den Angriffen deutscher Bombenflugzeuge ausgesetzt war.
Wladimir Petrowitsch Gorbunow, der parallel zum Werk in Gorki die Produktion der LaGG-3 im Werk Nr. 31 in Taganrog und nach dessen Evakuierung auch in Tblissi organisierte, entwickelte ebenfalls eine mit dem ASch-82 ausgerüstete Variante unter der Bezeichnung LaG-5, von der aber nur einige wenige Exemplare entstanden. Michael Iwanowitsch Gudkow, der auch an der LaGG-3 mitgearbeitet hatte, entwickelte gleichermaßen die ASch-82-Ausführung Gu-82, die aber nicht in die Produktion ging.
Im März 1942 waren alle Testflüge abgeschlossen und die La-5 absolvierte bis zum Juni 1942 die staatliche Flugerprobung, anschließend ging das Flugzeug mit dem verbesserten ASch-82F-Triebwerk in die Serienproduktion. Es bewährte sich insbesondere bei den harten Kämpfen im Süden der UdSSR sehr gut, was ihr den Beinamen „Hölzerner Retter von Stalingrad“ einbrachte.
Ab September 1943 kam die zweisitzige Schulversion La-5UTI/La-5U zum Einsatz.
Als im März 1943 der nochmals verbesserte ASch-82FN-Motor mit Direkteinspritzung verfügbar war, entstand als leistungsstärkste Version die La-5FN mit dem charakteristischen, ganz nach vorne gezogenem Lufteinlass auf der oberen Rumpfseite sowie dem abgesenkten Rumpfrücken hinter dem Cockpit für eine bessere Rundumsicht. Dieser Typ hatte einen nicht geringen Anteil daran, dass ab Sommer 1943 die Initiative in der Luft allmählich auf die sowjetischen Truppen überging.
Ebenfalls geflogen wurde die La-5FN von der 1943/44 aufgestellten „1. Gemischten Tschechoslowakischen Fliegerdivision“, unter anderem auch während des Slowakischen Nationalaufstandes von den Flugplätzen Zolná und Tri Duby aus.
Als S-95 flog sie nach dem Krieg in der ČSSR weiter. Der Übungsjäger La-5UTI wurde als CS-95 eingesetzt.
Insgesamt sollen rund 10.000 Flugzeuge aller Versionen gebaut worden sein.
[Bearbeiten] Technischer Aufbau
Die La-5 war ein einsitziger Jäger in Ganzholz-Halbschalenbauweise, das Triebwerk wurde von einer geschweißten Chromstahlkonstruktion gehalten und war mit einem WISch-105W-Dreiblattpropeller ausgestattet. Der Tragflügel besaß einen über die ganze Spannweite verlaufenden Hauptholm, das Fahrwerk war komplett einziehbar.
[Bearbeiten] Technische Daten
La-5FN (Ла-5ФН) | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 8,67 m |
Höhe | 3,40 m |
Spannweite | 9,80 m |
Flügelfläche | 17,60 m² |
Leermasse | 2.605 kg |
Startmasse | 3.265 kg |
Triebwerk | ein 14-Zylinder-Doppelsternmotor ASch-82FN |
Startleistung | 1.360 kW / 1.850 PS |
Höchstgeschwindigkeit | in Bodennähe 563 km/h in 6.500 m Höhe 648 km/h |
Steigleistung | 18,1 m/s |
Reichweite | 765 km |
Gipfelhöhe | 11.000 m |
Zeit für Vollkurve | 18 s |
Bewaffnung | zwei 20-mm-Kanonen SchWAK |
Abwurfmunition | 150 kg Bomben oder ungelenkte RS-82-Raketen |
[Bearbeiten] Literatur
- Wilfried Kopenhagen: "Das große Flugzeugtypenbuch", Berlin 1977 sowie "Sowjetische Jagdflugzeuge", Berlin 1985, beide transpress Verlag