Lactole
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lactole sind Mitglieder einer Stoffgruppe in der organischen Chemie, die bei den Kohlenhydraten (Sacchariden) von Bedeutung ist. Lactole sind dabei entweder Derivate des Tetrahydrofuran (THF) oder des Tetrahydropyran, die durch Halbacetal- oder Halbketalbildung aus offenkettigen γ-Keto- bzw. δ-Keto-Alkoholen entstehen. Dies sind etwa Monosaccharide wie Aldosen (mindestens vier C-Atome) und Ketosen (mindestens 5 C-Atome). Dabei bilden sich entsprechend der Ringröße Furanosen (Fünfringe) bzw. Pyranosen (Sechsringe):[1]
In wäßriger Lösung liegen bei Monosacchariden die offenkettige und die Halbacetalform im Gleichgewicht vor, wobei die cyclische Form nahezu immer stabiler ist. Beim Fructose-Analogon 4-Hydroxybutanal etwa liegen 11,4 % in der offenkettigen und 88,6 % in der Furanoseform vor. Bei der Glucose liegt das Gleichgewicht zu 99,9974 % auf Seite der Pyranose, während das Analogon 5-Hydroxypentanal zu 6,1 % in der offenkettigen und zu 93,9 % in der Halbacetalform vorkommt.[1]
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b H.D. Belitz, W. Grosch, P. Schieberle : Lehrbuch der Lebensmittelchemie, 2001, Springer-Verlag, ISBN 3540410961