Lößnitz (Landschaft)
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Lößnitz ist die Landschaft flussabwärts von Dresden im Elbtalkessel auf der rechten Elbeseite. Sie entspricht heute der Radebeuler Flur.
Abgeleitet ist die Bezeichnung vermutlich vom sorbischen licnica (Waldbach), mit dem die hier ansässigen Bewohner vor der fränkischen Besiedlung den 6,7 km langen Lößnitzbach durch die Bergschlucht Lößnitzgrund bezeichneten, der vom Dippelsdorfer Teich bis zur Elbe fließt.
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[Bearbeiten] Geschichte
1286 findet sich die erste schriftliche Erwähnung des Lezenitzberges in einer Lehnsurkunde des Meißner Bischofs, als er diesen oberhalb von Haus Reinhardtsberg gelegenen Weinberg dem Dresdner Maternihospital lehnte.
Der Landvermesser Matthias Oeder bezeichnet die Gegend 1607 in der Ersten Kursächsischen Landesaufnahme „Die weinberge in der Lösnitz“.[1]
1717 erwähnt Christian Gerber dann die Hoflößnitz: „Die Lößnitz ist ein gewisser Strich, da lauter hohe Gebirge seyn, die köstlichen Wein tragen, und weil die Churfürstlichen Berge auch allda liegen, wird diese Gegend genennet die Hoffe-Lößnitz. Und dieser Lößnitzwein ist auch der beste im gantzen Land, der in guten Wein-Jahren dem Franken-Wein vorzuziehen, dem Rhein-Wein aber gleich zu achten ist.“
Zwischen 1860 und 1914 fand ein Bauboom in der Lößnitz statt. Da in die entstehenden Landhaus- und Villenquartiere neben Dresdner Hofbeamten, aufstrebenden Industrieangestellten und Künstlern wegen des Klimas auch viele sächsische Rentiers und Pensionäre zogen, erhielt die Gegend zeitweilig den Beinamen „Pensionopolis“.[2]
Heute bezeichnet Lößnitz nicht nur die Oberlößnitz und die Niederlößnitz, sondern die gesamte Radebeuler Flur. Dem entsprechend wird der sächsische Weinbau hier auch durch die Großlage Lößnitz vertreten. Die Lößnitz und ihr Weinbau werden durch das Lößnitzlied von Herbert Schweiniger verewigt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Die Unerkannten Wohltaten GOTTES in dem Churfürstentum Sachsen Und desselben vornehmsten Städten, Christian Gerber, 1717
- Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz, 2005, ISBN 3-938460-05-9
- Oeder, Matthias: Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen Auf Befehl Des Kurfürsten Christian I. ausgeführt von Matthias Oeder (1586-1607) ; Zum 800Jährigen Regierungs-Jubiläum Des Hauses Wettin. Stengel & Markert, Dresden 1889.
[Bearbeiten] Weblinks
- Das Lößnitzlied von Herbert Schweiniger
- Die Steillagenwinzer der Lößnitz stellen sich vor
- Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen Auf Befehl Des Kurfürsten Christian I. ausgeführt von Matthias Oeder (1586-1607) ; Zum 800Jährigen Regierungs-Jubiläum Des Hauses Wettin (1889)