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Lärad – Wikipedia

Lärad

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lärad (altnord. Læraðr) ist ein Baum der nordischen Mythologie. Es ist nicht klar, ob er nahe Walhall steht oder ob nur seine Wipfel bis zu Walhall und darüber hinaus reichen. Auf dem Dach Walhalls stehen der Elch Eikthyrnir und die metspendende Ziege Heidrun und nagen von seinen Zweigen. Unterhalb Lärads ist die Quelle Hvergelmir, denn vom Geweih des Elchs fallen Tropfen in die Quelle, daraus alle Flüsse der Welt entstehen. (Grimnismál 25 f.; Gylfaginning 39)

Der Name Lärad bedeutet vermutlich "Schaden-Bereiter" (altnord. læ "Schaden" und altnord. raðr) und verweist vielleicht auf den Göttervater Odin, vgl. Yggdrasil ("Ross des Schrecklichen" = Odins Pferd). Dafür spricht auch der Standort Walhall. Andere Deutungen, die aber sprachlich weiter entfernt sind, lauten "Schutzspender" (aus altnord. *hléráðr) oder "Feuchtigkeitsspender".

Der Baum wird im Allgemeinen mit dem Weltenbaum, der Esche Yggdrasil, gleichgesetzt. Walhall gehört zum Zentrum der Welt wie der Weltenbaum. Hvergelmir ist ebenso unterhalb von Yggdrasil. Bei Lärad könnte es sich aber insbesondere um eine Variante des Weltenbaums als Schutzbaum handeln. In Schweden z.B. wuchs oft neben dem Haus ein Schutzbaum, der sogenannte Vårträd, der mit dem Haus verbunden war. Starb der Schutzbaum, so ging man davon aus, dass auch die weitere Entwicklung des Hauses enden werde. Dazu passe, dass Lärad neben Odins Halle wächst und dass von des Hirschen Geweih Tropfen in Hvergelmir fallen.[1]

Da Lärad in der nordischen Mythologie lediglich im Grimnirlied genannt wird (die Textstelle in der Prosa-Edda, in der der Baum ebenfalls erwähnt wird, scheint aus dem Grimnirlied zu schöpfen), hält man ihn für ein mythologisches Schaubild der heidnischen Spätzeit.

Jedoch gibt es auch Bezüge zur Geburtsmythe des griechischen Göttervaters Zeus auf Kreta (Zeus kretenes = Velkhanus = röm. Vulcanus), die wohl mit einem vorgriechischen, minoischen Baumkult in Verbindung steht und diesen überlagerte. Zeus war die Eiche geweiht, so wie die Eiche im Namen des Hirsches enthalten ist. Die Ziege (der) Amaltheia nährte Zeus. Sie hat eine Parallele in der Ziege Heidrun, deren Name vielleicht mit dem Opfermet zusammenhängt. Auch Bienen sollen Zeus genährt oder behütet haben. Aus Honig stellt man Met her. Zeus entledigte sich seines Vaters Kronos, als der im "Honigrausch" war, demnach im Metrausch.[2]

[Bearbeiten] Quellentexte

„Heidrun heißt die Ziege,
die auf der Halle Heervaters steht
und von Lärads Zweigen frisst;
die Kellen füllen soll sie mit reinem Met,
dieser Trank kann nicht versiegen.

Eikthrynir heißt der Hirsch,
der auf der Halle Heervaters steht
und von Lärads Zweigen frisst;
und von seinem Gehörn
tropft's nach Hwergelmir,
von dort nehmen alle Flüsse ihren Weg.“

„Übersetzung nach Arnulf Krause“

– Lieder-Edda: Grimnirlied, 25-26

„Die Ziege mit dem Namen Heidrun steht oben auf Walhall und frißt Blätter von den Zweigen des Baumes, der sehr berühmt ist und Lärad heißt. Aber aus ihrem Euter fließt der Met, den sie jeden Tag in ein großes Gefäß füllt. Das ist so viel, daß alle Einherjer davon genug zu trinken haben. [...] Noch mehr Bedeutung hat der Hirsch Eikthyrnir, der auch auf Walhall steht und von den Zweigen des Baumes frißt. Von seinem Geweih tropft so viel, daß es nach Hwergelmir hinunterläuft. Und dort entströmen die Flüsse, [es folgt eine Auflistung von 25 Flussnamen].“

„Übersetzung nach Arnulf Krause“

– Prosa-Edda: Gylfaginning, 39

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. John Arnott MacCulloch: Eddic. In: Canon John Arnott MacCulloch (Hrsg.). The Mythology Of All Races, 13 Bd.e. New York; 1964; Bd. 2, S. 333
  2. Zur Zeus-Geburts-Mythe in Verbindung mit einem Baumkult: Jacques Brosse: Mythologie der Bäume. 1990; 4. Aufl. 2003, S. 67 ff. - Zu den Varianten der Zeus-Geburts-Mythe: Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. 2 Bd.e; dtv-Verlag; 11. Aufl.; 1988; Bd. 1, S. 26, 75-77. - Rudolf Simek sieht eine Parallele zwischen Heidrun und der Ziege (der) Amaltheia.

[Bearbeiten] Literatur

Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Kröner; 3. Aufl.; 2006


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