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Krämerbrücke (Königsberg) – Wikipedia

Krämerbrücke (Königsberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Krämerbrücke mit Blick auf die Lastadie
Krämerbrücke mit Blick auf die Lastadie

Krämerbrücke ist die Bezeichnung für eine Brücke in Königsberg, die die nördliche Kneiphof-Insel mit der südlichen Altstadt verbindet. Über sie gelangt man von der Kneiphöfischen Langgasse in die Kantstraße.

Die Krämerbrücke war eine der Brücken des Königsberger Brückenproblems, das 1736 von Leonhard Euler gelöst wurde.

Nachdem die ursprüngliche Klappbrücke im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde sie durch eine Spannbetonbrücke ersetzt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die ersten Brücken in Königsberg waren Schwenk-, Tor- oder Klappbrücken. Wollte ein Schiff die niedrige Brücke passieren, so wurde die Brücke umständlich geöffnet werden. Dies kostete Mühe und Zeit und verlangsamte somit den Handel im immer hektischen Hafengebiet um den Kneiphof. Im Jahr 1853 wird Königsberg mit Berlin durch die Eisenbahn verbunden. Damit gelangen auch die Errungenschaften der technischen Revolution in die ostpreußische Metropole am Pregel. Kleine Handwerksbetriebe wie etwa die Union Gießerei entwickeln sich rasch zu mittleren und großen Industriebetrieben und schaffen damit die Voraussetzung zur Industrialisierung des Landes. Am 26. Mai 1881 eröffnete die Königsberger Pferdeeisenbahn-Gesellschaft die erste Pferdestraßenbahn und am 31. Mai 1895 die erste Städtische elektrische Straßenbahn. Nun entsteht allerdings das Problem, dass eine hölzerne Brücke nicht so gut den Gleiskörper für eine Straßenbahn aufnehmen kann. Daher wurden von 1891 bis 1912 alle Brücken der Pregelstadt auf industrielle Klappbrücken umgestellt. Das Material, wie auch die Technik ist in Königsberg von der Union Gießerei entwickelt worden. Die Oberleitung der Straßenbahnen wurde bis zur Brückenmitte geführt und an ein quer zur Straße verlaufendes Obergestänge befestigt. Daher wurde für die Straßenbahn die Oberleitung bei zugeklappter Brücke nicht unterbrochen und bei aufgeklappter Brücke bildeten die Oberleitungen kein Hindernis für die Schiffart mit ihren teilweise hoch aufragenden Masten. Aber durch die die neue Klapptechnik konnten nicht nur die Straßenbahnen die Brücken benutzt werden, sondern auch die Intervallzeiten einer Auf- und Zuschließung verringerten sich enorm. Die Brücken stellen nicht mehr ein solche Hindernis dar und der Verkehr konnte vom den verschiedenen Teilen der Stadt, sei es nun auf dem Wasserweg, oder auf der Straße, schneller und reibungsloser vonstatten gehen. Allerdings stellten im Königsberger Stadtverkehr die Klappbrücken immer noch eine restliche kalkulatorische Unsicherheit dar. So war es eine beliebte Ausrede der Königsberger Schüler, eine hochgestellte Brücke für das Versäumnis der Unpünktlichkeit verantwortlich zu machen.

Von der Krämerbrücke konnte man das Treiben auf der Lastadie sehen oder auf der anderen Seite den Unteren Fischmarkt überblicken. Die alte Brückenkonstruktion hat den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden. An ihrer Stelle, wie auch wurde 1972 eine 546 m lange und 27 m breite namenlose Spannbetonbrücke über die beiden Pregelarme und die Insel errichtet.

[Bearbeiten] Bildgalerie

[Bearbeiten] Siehe auch

Das Brückensystem von Königsberg

[Bearbeiten] Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser 2005, ISBN 3446206191
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-x


Koordinaten: 54° 42' 30.4" N, 20° 30' 29.3" O


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