Konrad Bleuler
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Konrad Bleuler (* 23. September 1912 in Herzogenbuchsee, Schweiz; † 1. Januar 1992 in Königswinter) war ein schweizer Physiker. Er leistete Beiträge zur theoretischen Teilchenphysik und Quantenfeldtheorie.
[Bearbeiten] Leben
Bleuler promovierte 1942 an der ETH Zürich bei Michel Plancherel mit der mathematischen Arbeit „Über den Rolle'schen Satz für den Operator Δu + λu und die damit zusammenhängenden Eigenschaften der Green'schen Funktion“ [1]. Dort erhielt er auch, zusammen mit Ernst Stueckelberg, die Lehrbefugnis unter Gregor Wentzel [2]. Von 1960 bis 1980 [3] war er Professor an der Universität Bonn, wo er das Institut für Theoretische Kernphysik gründete [4], das heute zum Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik gehört. Auch nach seiner Emeritierung blieb er dort noch bis zu seinem Tode aktiv.
1971 war Bleuler an der Gründung der International Conference on Differential Geometric Methods in Theoretical Physics beteiligt und seitdem regelmäßiger Organisator, zuletzt noch 1990 bei der 19. Konferenz in Rapallo. 1993 wurde auf der 22. Konferenz ihm zu Ehren eine „Bleuler Medal“ verliehen. [5]
[Bearbeiten] Werk
Bleulers bedeutendster Beitrag ist der zusammen mit Suraj N. Gupta entwickelte Gupta-Bleuler-Formalismus[6] zur Quantisierung des elektromagnetischen Feldes. Hiermit konnte ein durch die Eichinvarianz des Feldes hervorgerufenes Problem umgangen werden, indem die Transversalität physikalischer Photonen über das Verschwinden des Erwartungswerts eines Operators dem Zustandsraum aufgeprägt wird, der somit eine negative Metrik erhält. Dies war eine wichtige Arbeit zur Quantenelektrodynamik.
Weiterhin hat Bleuler an kern- und teilchenphysikalischen Themen gearbeitet. So geht das Bonn-Modell der Kernkräfte, die diese nach Mesonenaustausch-Modellen parametrisiert, wesentlich auf ihn zurück [7].
Auch schrieb er über das Wirken anderer berühmter Wissenschaftler, so über Wolfgang Pauli [8] und Rolf Nevanlinna [9].
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ The Mathematics Genealogy Project: Konrad Bleuler
- ↑ International Center for Relativistic Astrophysics Network: Ernst C. G. Stueckelberg's Biography
- ↑ Department of Physics and Astronomy at Bonn University: The history of physics
- ↑ Jörg Resag: Die Grenzen der Berechenbarkeit - Unvollständigkeit und Zufall in der Mathematik, Kapitel 5.5.4
- ↑ Shahn Majid: Bleuler Medal
- ↑ Bleuler Eine neue Methode zur Behandlung der longitudinalen und skalaren Photonen, Helv.phys.acta Bd.23, 1950, S.567, der Aufsatz von Gupta ist "Quantum mechanics with an indefinite metric.", Canadian Journal of Physics, Bd. 35, 1957, S.961–968
- ↑ J. Haidenbauer: Meson-Exchange Models, S. 21 (ps-Datei, 2,2 MB)
- ↑ Konrad Bleuler: „Wolfgang Pauli - über sein Werk und seine Ideen zu den Grundlagen der Physik“. In: Geometry and theoretical physics, Berlin, 1991, 298-303.
- ↑ Konrad Bleuler: „Rolf Nevanlinna: A great mathematician's ideas about physics in the light of recent achievements“. In: Arkhimedes 41 (1) (1989), 25-32.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bleuler, Konrad |
| KURZBESCHREIBUNG | schweizerischer Physiker |
| GEBURTSDATUM | 23. September 1912 |
| GEBURTSORT | Herzogenbuchsee, Schweiz |
| STERBEDATUM | 1. Januar 1992 |
| STERBEORT | Königswinter |
