Kompartimentierungsregel
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Die Kompartimentierungsregel ist ein auf Eberhard Schnepf zurückgehendes Theorem in der Zellbiologie.[1] Sie wird auch als Schnepf’sche Regel oder Schnepf’sches Theorem bezeichnet.
Nach dieser Regel trennt eine biologische Membran eine plasmatische von einer nichtplasmatischen Phase. Für die Plasmamembran ist diese Einteilung unmittelbar einleuchtend; die Kompartimentierungsregel bezieht auch alle übrigen intrazellulären Biomembranen in diese Betrachtung mit ein: der Inhalt der meisten Zellorganellen, wie Mitochondrien, Plastide wie Thylakoide und Chloroplasten, ER-und Golgi-Apparat, Lysosomen, Vesikel und Vakuolen sowie die Zwischenräume der Kern-Hüllmembranen gehören zur nichtplasmatischen Phase.
Ausnahmen von der Kompartimentierungsregel werden nur selten beobachtet, zum Beispiel bei Vorgängen, die mit der Endocytobiose in Zusammenhang stehen. Die Kompartimentierungsregel darf nicht mit der Kompartimentierungshypothese verwechselt werden.
[Bearbeiten] Anwendung in der Zellbiologie
Die Kompartimentierungsregel ermöglicht eine Reihe von grundlegenden Aussagen:
- Jede Biomembran trennt zwei unterschiedliche Phasen: plasmatisch und nichtplasmatisch.
- Um von einen Plasma zu einem anderen (zum Beispiel vom Karyoplasma zum Cytoplasma) zu gelangen, müssen zwei Membranen und die dazwischenliegende, nichtplasmatische Phase durchquert werden.
- Nur gleichnamige Phasen mischen sich bei Fusionsvorgängen.
- Nur gleichnamige Phasen trennen sich bei Vesikulationsvorgängen.
[Bearbeiten] Literatur
- ↑ Schnepf E. 1966. In: (P. Sitte, ed.) Funktionelle und morphologische Organisation der Zelle Springer, Berlin, Heidelberg, New York, pp 372-393.
Hans Kleinig, Uwe Maier, Kleinig/Sitte Zellbiologie. Verlag Gustav Fischer, 1999. ISBN 3-437-26010-3