Kernkraftwerk Borssele
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Kernkraftwerk Borssele | ||
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Kernkraftwerk Borssele |
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Lage | ||
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Koordinaten | 51° 25′ 51″ N, 3° 43′ 6″ OKoordinaten: 51° 25′ 51″ N, 3° 43′ 6″ O | |
Land: | Niederlande | |
Daten | ||
Eigentümer: | N.V. Elektriciteits-Produktiemaatschappij Zuid-Nederland | |
Betreiber: | N.V. Elektriciteits-Produktiemaatschappij Zuid-Nederland | |
Projektbeginn: | 1969 | |
Kommerzieller Betrieb: | 26. Okt.1973 | |
Aktive Reaktoren (Brutto): |
1 (515 MW) | |
Eingespeiste Energie im Jahre 2006: |
3.273 GWh | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: |
108.414 GWh | |
Stand: | 25. Juli 2007 |
Das Kernkraftwerk Borssele (auch Kerncentrale Borssele, KCB genannt) ist das letzte noch kommerziell betriebene von zwei Kernkraftwerken in den Niederlanden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Es steht am Ufer der Westerschelde in der Provinz Seeland. Die Eigentümerin ist die Elektriciteits-Productiemaatschappij Zuid-Nederland (EPZ). Das Kraftwerk trägt den Namen des benachbarten Dorfs Borssele (mit zwei s), das zur Gemeinde Borsele (mit einem s) gehört.
[Bearbeiten] Reaktor
Der Druckwasserreaktor wurde von Siemens-KWU errichtet. Baubeginn für den Reaktor war am 1. Juli 1969. Er wurde am 20. Juni 1973 zum ersten mal kritisch. Am 4. Juli 1973 fand die Netzsynchronisation statt und am 26. Oktober 1973 ging der Reaktor in den kommerziellen Betrieb. Anlass für den Bau war ein Liefervertrag der PZEM mit dem französischen Konzern Pechiney, der 1969 im benachbarten Vlissingen eine Aluminiumfabrik errichtet hatte und große Mengen Energie zu niedrigen Preisen benötigte.
Die Nettoleistung beträgt 482 Megawatt, die Bruttoleistung 515 MW. In den 1990er Jahren wurde das Kraftwerk modernisiert.
[Bearbeiten] Stilllegung
1994 beschloss die niederländische Regierung, das Kernkraftwerk bis spätestens 2004 zu schließen. 2002 entschied jedoch ein Gericht, dass das Kraftwerk den Betrieb fortsetzen könne. Die neue Regierung Balkenende hob den Schließungsbeschluss 2003 auf und verwies auf die im Kyoto-Protokoll eingegangenen Verpflichtungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Im Januar 2006 wurde bekannt, dass das Kraftwerk aus diesem Grunde bis zum Jahr 2034 weiterbetrieben werden soll.
[Bearbeiten] Weitere Kernreaktoren in der Niederlande
Seit der Schließung des Kernkraftwerks Dodewaard (Provinz Gelderland) 1997 ist Borssele der letzte verbliebene kommerzielle Kernreaktor des Landes. Es gibt noch zwei weitere, Forschungszwecken dienende, Reaktoren, einen im Kernforschungszentrum Petten in Nordholland und einen an der Technischen Universität Delft.
[Bearbeiten] Weitere Anlagen auf dem Gelände
Zum Gelände des Kernkraftwerks gehören außerdem ein Kohlekraftwerk und ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente (Centrale organisatie voor radioactief afval, Covra).
[Bearbeiten] Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Borssele hat einen Block:
Reaktorblock[1] | Reaktortyp | Netto- leistung |
Brutto- leistung |
Baubeginn | Netzsyn- chronisation |
Kommerz- ieller Betrieb |
Abschal- tung |
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Borssele | Druckwasserreaktor | 482 MW | 515 MW | 01.07.1969 | 04.07.1973 | 26.10.1973 | (2034 geplant) |
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Power Reactor Information System der IAEA: „Netherlands, Kingdom of the: Nuclear Power Reactors - Alphabetic“ (englisch)