Kehre
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Die Kehre ist eine Richtungsänderung um annähernd 180°. Die Bezeichnung wird sowohl für die Durchführung der Richtungsänderung durch ein Objekt wie auch für das Trassierungselement in diesem Bereich verwendet.
Zudem ist die „Kehre“ ein Begriff der Spätphilosophie Heideggers, die häufig als seine Abkehr von der Subjektphilosophie und vom Anthropozentrismus gedeutet wird.
[Bearbeiten] Eisenbahnwesen
Kehren sind Bestandteil einer Eisenbahnstrecke und dient zum Auf- oder Abstieg der Strecke im Mittel- und Hochgebirge. Kehren können oberirdisch oder unterirdisch (als Kehrtunnel) angelegt werden.
Beispiele für die Anwendung von Kehrschleifen beim Bau von Eisenbahnen:
- Brennerbahn
- Wutachtalbahn
- badische Schwarzwaldbahn
- württembergische Schwarzwaldbahn
- Rothaarbahn
- Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld
- Albulabahn
- Tendabahn
- Berninabahn
- Lötschbergbahn
- Korsische Eisenbahn
- Semmeringbahn
- Mariazellerbahn
Eine Sonderform ist die Kreiskehrschleife. Hier wird ähnlich wie beim Kreiskehrtunnel die Bahn in einer 360-Grad-Drehung im Freien in die Höhe geschraubt. Die einzige Anwendung dieser Bauform im europäischen Hochgebirge findet sich bei der Berninabahn bei Brusio, wo zu diesem Zweck ein Viadukt zu Hilfe genommen wird. Im Flachland findet sich ein ähnliches Bauwerk an der Rendsburger Hochbrücke innerhalb der Stadt Rendsburg. Mehrere Kreiskehrschleifen gibt es im Verlauf der Darjeeling Himalayan Railway, darunter eine Kombination aus Kehre und Kreiskehrschleife, bei der die Strecke eine 540-Grad-Drehung vollführt.
Siehe auch: Spitzkehre
[Bearbeiten] Straßenwesen
Im Straßenverkehr wird der Begriff (Spitz-)Kehre für die einzelnen Kurven einer Serpentinenstraße im Gebirge verwendet.