Katze (Redewendung)
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In dieser Liste sind die Redewendungen zum Thema Katze aus der Liste deutscher Redewendungen ausgegliedert.
[Bearbeiten] Liste
Am Katzentisch sitzen
- abseits stehen, nicht beteiligt werden (Katzentische werden denen zugewiesen, die man nicht für gleichberechtigt hält. Der Katzentisch war ein abseits stehender Tisch für die Kinder oder verspätete Gäste.)[1]
Der Katze die Schelle umhängen
- als einziger eine gefährliche Aufgabe übernehmen, da sich niemand dazu bereit findet der Katze eine Schelle umzuhängen. Ursprung ist eine alte Fabel, nach der die Mäuse auf den Rat einer Ratte innerhalb einer Versammlung beschlossen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie rechtzeitig vor ihr gewarnt würden. Nur fand sich bezeichnenderweise keine einzige Maus für diese gefährliche Aufgabe.[2]
Die Katze aus dem Sack lassen
- offenbaren, welche (häufig auch bösen) Absichten man hatte, ehe man das Geheimnis lüftete (Wer die Katze aus dem Sack lässt, kann niemandem mehr einreden, dass ein Hase im Sack ist.)[3]
Die Katze im Sack kaufen
- unüberlegt oder ungeprüft ein Risiko eingehen. Diese Redensart geht auf eine Fabel zurück, in der dem Teufel in der Neujahrsnacht eine Katze im Sack als dreibeiniger Hase verkauft wurde.[4]
Eine Katze hat sieben/neun Leben.
- die Katze ist langlebig und zäh.[5]
Die Katze lässt das Mausen nicht
- eine bestimmte Eigenart liegt ihm im Blut, er kann davon nicht lassen.
Alles für die Katz! / für die Katz sein.
- Vergeblich sein. (nach einer Fabel von Burkard Waldis)[6]
Katzenjammer haben
- sich elend fühlen, meist nach einer übel durchzechten Nacht mit anschließendem „Kater“. Das häufig darauf folgende „Katerfrühstück“ soll die Kopfschmerzen verschwinden lassen.[7]
Mit jemand Katz und Maus spielen
- ihm seine Ohnmacht durch Schaffung immer neuer Situationen vor Augen führen.[8]
Wie Hund und Katze sein
- sich nicht vertragen.[9]
Einen Kater haben
- Unwohlsein beim Ausnüchtern nach Alkoholkonsum.[10]
[Bearbeiten] Literatur
- Kurt Krüger-Lorenzen: „Das geht auf keine Kuhhaut.“ Econ-Verlag, Düsseldorf 1960 antiquarisch
- Lutz Röhrich: „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten.“ Band 1-3. Freiburg im Breisgau: Herder, 2003. ISBN 978-3451054006
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin : Walter de Gruyter 2002, S. 479. ISBN 3-110-17473-1
- ↑ Regina Hessky, Stefan Ettinger: Deutsche Redewendungen: Ein Wörter- und Übungsbuch für Fortgeschrittene, Tübingen : Gunter Narr Verlag 1997, S. 51. ISBN 3-823-34960-0; vgl. auch Narrenschiff.
- ↑ Christine Palm: Phraseologie: Eine Einführung, Tübingen : Gunter Narr Verlag 1995, S. 7f. ISBN 3-823-34953-8.
- ↑ Rodolfo Caro: Mens sana in corpore sano!: Beziehungsweise ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, 2005, S. 67. ISBN 3-833-42045-6
- ↑ Karl Knortz: Amerikanischer Aberglaube der Gegenwart: Ein Beitrag zur Volkskunde, Leipzig : T. Gerstenberg 1913, S. 64; Gerhart Waeger: Die Katze hat neun Leben Katzennärrische Ausdrücke, Redewendungen und Sprichwörter notiert u. kommentiert, Bern 1976.
- ↑ Kurt Ranke, Lotte Baumann: Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung, Berlin : Walter de Gruyter 2004, S. 603. ISBN 3-110-15453-6
- ↑ Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen. Von Abblitzen bis Zügel schießen lassen, Wien u.a. : Wancura 1964, S. 88.
- ↑ Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, Berlin : Walter de Gruyter 1989, S. 95. ISBN 3-110-14887-0
- ↑ Klaus Dieter Pilz: Phraseologie: Versuch einer interdisziplinären Abgrenzung, Göppingen : A. Kümmerle 1978, S. 608, ISBN 3-874-52397-7; Michael Vogt: Literaturrezeption und historische Krisenerfahrung: Die Rezeption der Dramen Chr. D. Grabbes 1827 - 1945, P. Lang Verlag : Berlin u.a. 1983, S. , ISBN 3-820-46282-1, S. 205.
- ↑ Heinrich Raab: a.a.O., S. 88.