Kapitalband
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Das Kapitalband ist das kleine, farbige Bändchen, das bei Hardcover-Büchern und Deckenbänden an der Ober- und Unterkante des Buchrückens angeklebt ist.
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[Bearbeiten] Verwendung
Das Kapitalband dient hauptsächlich dazu, die Lücke zwischen Buchrücken und Buchblock zu verdecken und das Buch zu verschönern. Zusätzlich schützt es vor Staub und Beanspruchung. Nicht zu verwechseln ist das Kapitalband, das oft auch nur als Kapital bezeichnet wird, mit dem Zeichenband.
[Bearbeiten] Herstellung
Das Kapitalband wird heute in einer Weberei hergestellt und fertig von der Buchbinderei gekauft. Der Buchbinder muss nun nur noch die nötigen Stücke abschneiden und an die Ober- und Unterkante des Buchrückens ankleben.
[Bearbeiten] Geschichte
Das heute bekannte gewebte Kapitalband gibt es seit dem Anfang des 18. Jahrhundert. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts benutze der Buchbinder als Kapitalband ein Leder- oder Pergamentstück, das er mit einem Heftfaden umwickelte. Dies verhinderte ein Einreissen der Heftlagen beim Heftvorgang. Diese Art von Kapitalband wird heute noch in der traditionellen Handeinbandkunst verwendet und nennt sich handumstochenes Kapital. Mit dem Aufkommen des Fitzbundes im 16. Jahrhundert wurde das Kapitalband aus einem eigenen Faden kunstvoll gestochen, gewickelt oder geflochten.
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Hiller, Stephan Füssel:Wörterbuch des Buches. 6. Auflage. Klostermann, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-465-032209.
- U. Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0.