Kabinett Papen
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Das Kabinett Papen, ein Präsidialkabinett, wird umgangssprachlich auch als Kabinett der Barone bezeichnet. In diesem Kabinett, das durch den im Hintergrund wirkenden Kurt von Schleicher initiiert wurde, waren überwiegend Parteilose mit konservativer Gesinnung und Deutschnationale Minister, die zumeist adliger Abstammung waren oder einen akademischen Hintergrund hatten. Dies nahm die Parteizeitung der SPD, der "Vorwärts" zum Anlass, die neue Regierung umgehend als "Kabinett der Barone" vorzustellen. Das Präsidialkabinett konnte sich deshalb nur ein halbes Jahr halten, weil es keine Mehrheit im Reichstag fand und Reichspräsident Paul von Hindenburg nach Schleichers Planspiel Ott einen Bruch der Verfassung durch das Ignorieren eines Misstrauensvotums des Reichstags oder einen Staatsstreich für zu gefährlich hielt. Schließlich wurde es von Kurt von Schleichers Kabinett abgelöst.
Kabinett Papen 1. Juni 1932 bis 3. Dezember 1932 |
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Reichskanzler | Franz von Papen |
parteilos |
Auswärtiges Amt | Konstantin Freiherr von Neurath ab 2. Juni 1932 |
parteilos |
Inneres | Wilhelm Freiherr von Gayl |
DNVP |
Finanzen | Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk ab 2. Juni 1932 |
parteilos |
Wirtschaft | Dr. Hermann Warmbold | parteilos |
Arbeit | Dr. Hermann Warmbold bis 5. Juni 1932 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt |
parteilos |
Hugo Schäffer ab 6. Juni 1932 |
parteilos | |
Justiz | Franz Gürtner ab 2. Juni 1932 |
DNVP |
Reichswehr | Kurt von Schleicher | parteilos |
Post | Paul Freiherr von Eltz-Rübenach |
parteilos |
Verkehr | Paul Freiherr von Eltz-Rübenach |
parteilos |
Ernährung und Landwirtschaft | Magnus Freiherr von Braun |
DNVP |
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Weimarer Republik Band III, Rainer Schaefer: Das Kabinett Papen
- Bundeszentrale für polit. Bildung: Auszug aus: Weimarer Republik, Informationen zur politischen Bildung
- Verhandlungen des Reichstages - Band 456 - Änderungen in der Reichsregierung
Franz von Papen (Reichskanzler, parteilos) | Konstantin Freiherr von Neurath (parteilos) | Wilhelm Freiherr von Gayl (DNVP) | Franz Gürtner (DNVP) | Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (parteilos) | Hermann Warmbold (parteilos) | Magnus Freiherr von Braun (DNVP) | Hugo Schäffer (parteilos) | Kurt von Schleicher (parteilos) | Paul Freiherr von Eltz-Rübenach (parteilos)
Franz Bracht (parteilos) | Johannes Popitz (parteilos)
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