Josef Lense

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Josef Lense (* 28. Oktober 1890 in Wien; † 28. Dezember 1985 in München) war ein österreichischer Mathematiker.

Lense dissertierte 1914 bei Samuel Oppenheim in Wien. 1918 postulierte er zusammen mit Hans Thirring den nach ihnen benannten Lense-Thirring-Effekt der allgemeinen Relativitätstheorie. Diese Leistung verschaffte ihm Weltruf vor allem unter Physikern. 1927-1928 war er außerordentlicher und 1928-1946 ordentlicher Professor für Angewandte Mathematik an der Technischen Hochschule, später Technischen Universität München. Von 1946 bis 1961 war er Direktor des dortigen Mathematischen Instituts.

Die folgenden Angaben sind dem von der TU München herausgegebenen Lebensbild (Verfasser Peter Vachenauer) entnommen.

--Neben Spezialvorlesungen für Physiker, Mathematiker und Vermessungsingenieure hatte er bis 1939 regelmäßig die Höhere Mathematik für Architekten und Chemiker zu halten. Während des Krieges richtete er einen einen dreisemestrigen Zyklus der Höheren Mathematik für Ingenieure, Physiker und Mathematiker ein, so dass Studienanfänger in jedem Semester beginnen konnten. Wegen seiner Verdienste um die TH München und dank seiner einwandfreien politischen Haltung wurde Lense nach der Emeritierung von Georg Faber 1946 Direktor des Mathematischen Instituts. Dieses Amt bekleidete er er bis 1961, drei Jahre über seine Entpflichtung hinaus. Die Auswahl und Aufteilung des Stoffes der Höheren Mathematik auf vier Semester, so wie sie heute an der TU München jeder Anfänger erlebt, geht ganz wesentlich auf Lense zurück. Er hat sie in seinem nur 260 Seiten starken Lehrbuch "Vorlesungen über Höhere Mathematik" (1948) festgehalten. ............ Lense erhielt international hohe Anerkennung und viele Ehrungen, blieb aber stets bescheiden und sein Leben wurde bis ins hohe ... Alter von Mathematik und Musik bestimmt. Vor allem seine Erinnerungen an die Entstehung der modernen Physik, die er als Student und Dozent im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts in Seminaren miterlebte, fesselten bis zuletzt seine Zuhörer. Genau zwei Monate nach seinem 95. Geburtstag ist Josef Lense am 28. Dezember 1985 in München gestorben.--

[Bearbeiten] Werke

Hier einige ausgewählte Werke von Lense:

  • Vorlesungen über höhere Mathematik. Leibniz-Verlag 1948 und weitere Auflagen.
  • Vom Wesen der Mathematik und ihren Grundlagen. Leibniz-Verlag 1949.
  • Kugelfunktionen. Geest und Portig 1954.
  • Reihenentwicklungen in der mathematischen Physik. Verlag de Gruyter 1947, weitere Auflage 1953.
  • Analytische projektive Geometrie. 1965.

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