Johannes XIII. (Papst)

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Johannes XIII. war Papst von 965 bis 972. Er war Römer, stammte aber wahrscheinlich nicht aus dem Hause der Crescentier, wie in einigen Quellen behauptet.

Wappen Papsts Johannes XIII.
Wappen Papsts Johannes XIII.

Nach dem Tod des von Otto I. unterstützten Papstes Leo VIII. wurde er auf Betreiben des Kaisers und in Gegenwart der kaiserlichen Gesandten Bischof Liutprand von Cremona und Otger von Speyer gewählt. Er war mit Alberich II. verwandt – möglicherweise der Sohn von Theodora der Jüngeren, der Schwester der Marozia – und entstammte möglicherweise der Familie der Crescentier, die in seiner Amtszeit ihre Macht in Rom stark ausbauen konnten. Vor seinem Pontifikat war er Bischof von Narni und Bibliothekar der Römischen Kirche.

Während seiner gesamten Amtszeit stand er auf der Seite Ottos I. und krönte 967 Otto II. zum Kaiser, noch bevor dieser die Thronfolge im Heiligen Römischen Reich antrat. 967 erhob er auf einer Synode in Ravenna das Bistum Magdeburg zum Erzbistum. 972 vollzog Johannes XIII. die Trauung von Otto II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. Durch die Erhebung von Capua und Benevent zu Erzbistümern erhöhte er allerdings die Spannungen mit der östlichen Kirche, da beide Städte bis dahin unter byzantinischem Einfluss standen.

Der auch als Chronist tätige Liutprand von Cremona berichtet von Taten von großer Grausamkeit, u. a. dass er seinen Feinden die Augen ausstechen und rund die Hälfte der römischen Bevölkerung ermorden ließ. Der Wahrheitsgehalt dieser Berichte ist angesichts der Voreingenommenheit Liutprands als gering einzuschätzen.

Johannes XIII. starb am 6. September 972 in Rom, wobei berichtet wird, dass er den Lateran-Palast in einen Harem verwandelt haben und aufgrund dessen von einem wütenden Ehemann erschlagen worden sein soll[1].

[Bearbeiten] Literatur

  • R. Barth, F. Bedürftig: Taschenlexikon Päpste. Piper, München 2000.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Verhöhnt, verprügelt, vergiftet Bericht der Welt