Jesteburg

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Jesteburg
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Jesteburg hervorgehoben
Koordinaten: 53° 18′ N, 9° 57′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Harburg
Samtgemeinde: Jesteburg
Höhe: 34 m ü. NN
Fläche: 27,97 km²
Einwohner: 7270 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km²
Postleitzahl: 21266 (alt: 2112)
Vorwahlen: 04183, 04181 (in einigen Ortsteilen)
Kfz-Kennzeichen: WL
Gemeindeschlüssel: 03 3 53 020
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Niedersachsenplatz 5
21266 Jesteburg
Bürgermeister: Udo Heitmann (SPD)

Jesteburg ist eine Gemeinde an der Seeve im nördlichen Niedersachsen und Sitz einer Samtgemeinde-Verwaltung für drei Gemeinden im Landkreis Harburg. Sie liegt 10 km nördlich des Naturschutzparkes Lüneburger Heide und 30 km südlich der Freien und Hansestadt Hamburg.

Die Mitgliedsgemeinde Jesteburg ist durch das Gesetz der Neugliederung der Gemeinden in Niedersachsen vom 23. Juni 1972 zusammen mit den bis dahin selbständigen Gemeinden Bendestorf und Harmstorf zur Samtgemeinde Jesteburg zusammengeführt worden.

Ortsteile von Jesteburg sind Itzenbüttel, Lohof, Lüllau, Osterberg, Thelstorf, sowie Wiedenhof.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Wahlperiode 2006-2011

[Bearbeiten] Geschichte

Jesteburg liegt am Zusammenfluss der Hanstedter Aue („Schmale Aue“) mit der Seeve, zugleich an der Grenze zwischen dem früheren Gau Mosidi und dem Bardengau und bis 1202 auch noch der Grafschaft Stade zugeordnet, ist eine frühgeschichtliche Burganlage zwar noch nicht nachgewiesen, aber durchaus denkbar. Erstmals wird Jesteburg im Jahr 1202 durch eine Urkunde des Erzbischofs Hartwig II. von Bremen erwähnt, in der er dem Dekanat des Hamburger Domkapitels unter anderem die Kirche in Gersdeburg überlassen hat. Somit hatte damals bereits die Jesteburger St.-Martins-Kirche bestanden, deren romanische Glocke im hölzernen Turm der Kirche, gegossen um 1190, die älteste Glocke im Lüneburger Land ist.

Die Burg, nach der das Dorf benannt wurde, wird vor dem 13. Jahrhundert den Seeveübergang bewacht haben, der auch später eine wichtige Verkehrsfunktion hatte. Ruinen oder Bruchstücke der früheren Burg sind nicht mehr vorhanden.

Es wurde jedoch das Fragment einer Eisenplatte (50 mal 20 cm/7kg schwer) im Kleckerwald gefunden (etwa 2 km vom Ortskern Jesteburg entfernt). Auf dem gusseisernen Stück befindet sich das Relief von mindestens einer Hinrichtungsszene, sowie einer Burg im Hintergrund. Machart, als auch Bekleidung der Figuren deuten auf das 16. bis 17. Jahrhundert hin. Ob es sich bei dem Fundort um einen Richtplatz handelt muss zur Zeit ebenso unbeantwortet bleiben, wie die Frage, ob das Artefakt im Zusammenhang mit der alten Burg steht.

Zum Kirchspiel Jesteburg gehörten zwölf Ortschaften. Seit dem ausgehenden Mittelalter war in Jesteburg ein Vogt ansässig, der Verwaltungsaufgaben für den Landesherren, die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, wahrnahm.

Im 17. Jahrhundert gehörten zur Vogtei Jesteburg elf Ortschaften.

Ab 1831 konnten die Bauern Abgaben und Dienste ablösen und freie Eigentümer ihrer Stelle werden.

1841 wurde die alte Feldsteinkirche abgebrochen und leicht versetzt ein neuer Kirchenbau errichtet.

1872/73 erfolgte der Bau der Bahnstrecke Buchholz-Lüneburg.

Seit dem 28. Juni 1928 stellt die Freiwillige Feuerwehr Jesteburg den Brandschutz in der Gemeinde sicher. Mit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde die zuvor bestehende Pflichtfeuerwehr abgelöst. Seit wann die Pflichtfeuerwehr genau existierte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, bekannt ist jedoch, dass die Gemeinde Jesteburg im Jahre 1859 eine Feuerspritze bestellte, die 1860 ausgeliefert wurde.

Am 31. Januar 1943 erfolgte ein alliierter Luftangriff auf Hamburg, nachdem die erste Bomberwelle ihre Schleife über dem Süden Hamburgs drehte, warfen sie die Bomben, die sie noch an Bord hatten, auf die damals größten Dörfer, zu denen auch Jesteburg gehörte. Durch Brandbomben wurden zahlreiche Gebäude vernichtet, 23 Personen wurden obdachlos.

Am 19. April 1945 wurde die Eisenbahnbrücke von Wehrmachtssoldaten vor den anrückenden britischen Truppen gesprengt.

Einen starken Bevölkerungszuwachs erhielt Jesteburg ab 1945 durch den Flüchtlingsstrom, der der Gemeinde erhebliche Wohnungsprobleme brachte. Die Einwohnerzahl war zwischen 1933 und 1946 von 1099 auf 2044 Menschen angewachsen, darunter 1945 auch 300 verwundete Soldaten und Tuberkulose-Patienten.

[Bearbeiten] Personen und Persönlichkeiten

[Bearbeiten] in Jesteburg geboren

[Bearbeiten] mit Jesteburg verbunden

  • Marina Ried (1921–1989), Schauspielerin, starb in Jesteburg
  • Ulrike Kuhlo (* 1949), Politikerin, Ratsfrau und stellv. Bürgermeisterin von Jesteburg

[Bearbeiten] Literatur

  • Jesteburger Arbeitskreis für Heimatpflege e. V. (Hrsg.), Hans-Heinrich Wolfes: Jesteburg 1202-2002 - Vom Bauerndorf zur Großgemeinde. Beisner-Druck, Buchholz 2002, ISBN 3-00-009402-4
  • Jesteburger Arbeitskreis für Heimatpflege e. V. (Hrsg.), Hans-Heinrich Wolfes: Die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen in Jesteburg. ALDRU, Buchholz 2003
  • Jesteburger Arbeitskreis für Heimatpflege e. V. (Hrsg.), Hans-Heinrich Wolfes: Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes in Jesteburg und Umgebung. Karisma, Buchholz 2005, ISBN 3-938497-66-1
  • Jesteburger Arbeitskreis für Heimatpflege e. V. (Hrsg.), Hans-Heinrich Wolfes: Itzenbüttel - Osterberg - Reindorf. Dorfgeschichte. Karisma, Buchholz 2005, ISBN 3-938497-70-X

[Bearbeiten] Weblinks