Jakob Albrecht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jakob Albrecht (auch Jacob Albrecht - amerikanisiert Jacob Albright) (* 1. Mai 1759 in der Nähe von Pottstown, Pennsylvania; † 17. Mai 1808) war Gründer und erster Bischof der methodistischen Evangelischen Gemeinschaft und gilt dadurch als einer der Gründer der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Jakob Albrecht war der Sohn deutscher Einwanderer aus der Pfalz und wuchs in einer lutherischen Kirche in Pennsylvania auf. 1785 heiratete er Catherine Cope mit der er drei Kinder hatte. Er lebte mit seiner Familie in Pennsylvania, wo auf seiner Farm und mit einem Brennofen als Ziegelbrenner arbeitete. 1790, nach dem Tod mehrerer seiner Kinder, hatte er eine innere Krise. Durch seinen Nachbarn, den Laienprediger Adam Riegel, kam er zu den Methodisten.

Seit Oktober 1796 begann er ohne eine pastorale theologische Ausbildung und ohne kirchlichen Auftrag als Wanderprediger unter deutschen Einwanderern in Pennsylvania, Maryland und Virginia zu predigen. Ackerbau und Ziegelbrennen gerieten zur Nebenbeschäftigung.[1] Er wollte keine lokale Gemeinde um sich sammeln. Er drang beständig vorwärts, in neue Gegenden, um in Sünden verirrte Schafe.[2] zu sammeln. Er predigte nicht in Kirchen, sondern unter freiem Himmel, z. B. in Waldversammlungen oder auch in Scheunen. Eine kirchliche Organisation hatte er nicht vorgesehen. Die Bekehrten begann er ab 1800 für eine Ordnung nach dem Vorbild von John Wesley in Klassen zusammenzufassen, die füreinander geistlich verantwortlich waren. Albrecht gab den Klassen Klassenführer und die notwendigen Anweisungen. Bei der Ratsversammlung 1803 kam man einstimmig mit ihm zu der Überzeugung, dass er 6 Jahre als erfolgreicher Reisprediger eine gute Probe bewiesen hatte und ordiniert werden sollle. So wurde Albrecht feierlich mit Gebet und Handauflegung ins Predigtamt eingeführt. Dies entsprach der Überlieferung aus der Apostelgeschichte.[3]

1807 nannte sich die Organisation Neuformierte Methodistenkonferenz. Sie beschloß auf Anraten von Albrecht, eine Glaubenslehre und Kirchenordnung zu verfassen, in der die bischöfliche Regierungsform die Grundlage der kirchlichen Haushaltung sein sollte.[4]. Albrecht wurde zum Generalsuperintendenten gewählt.[5]. Dieses Amt wird heute mit dem Bischofsamt gleichgesetzt. [6]

1807 begann er die methodistischen Kirchenordnung ins Deutsche zu übersetzen, eine Arbeit, die nach seinem Tod von George Miller vollendet wurde.

1808 starb Albrecht erschöpft von seinen Reisen und seiner Predigttätigkeit.

Als ein besonders ausgeprägter Charakterzug von Albrecht wird seine Ordnungsliebe in allen Bereichen genannt. Besonders hoch hielt er auf kirchliche Ordnung, auf Kirchenzucht-Ordnung. Seine Bescheidenheit, sein männliches Betragen , stracke Person und fast militärischer Gang machten den Eindruck, dass er ein Mann von fester Überzeugung und starker Entschiedenheit sei. Als Prediger war er gründlich, originell und biblisch. Er sprach oft in Gleichnissen.[7] Über seine Glaubensbrüder und die große Liebe wird sehr viel berichtet. Doch über das Los seiner Ehefrau, wie sie mit dem Alleinsein nach dem Tod der Kinder auskam, während ihr Mann als Wanderprediger sich in den Mittelpunkt von vielen Menschen stellte, ist nichts übermittelt. Nichts ist zu lesen über die Wirtschaft auf der Farm und in der Ziegel-Brennerei, die Albrecht vernachlässigte, und nichts über das Geld für ihr Überleben.

Die Hauptquelle über sein Leben ist eine 1811 erschienene kurze Biografie geschrieben von George Miller, einem Ältesten (Prediger) der Evangelischen Gemeinschaft.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Arthur C. Core: Die Evangelische Vereinigte Brüderkirche in den Vereinigten Staaten von Amerika (Evangelical United Bethren Church; in Deutschland Evangelische Gemeinschaft). In: Karl Steckel und C. Ernst Sommer: Geschichte der Evangelisch methodischen Kirche, Stuttgart 1982, S. 64. ISBN 3-7675-7496-9
  2. Ruben Jäckel: Der kirchliche Geist der Evangelischen Gemeinschaft; erschienen unter dem Titel The Genius of the Evangelical Church Cleveland (Ohio)1900, Neu herausgegeben und bearbeitet von Karl Steckel; Beiträge zur Geschichte der EmK 34, Stuttgart 1989, S.12
  3. (Apg 13,1-3 GNB), Apostelgeschichte 13
  4. Ruben Jäckel, A.a.O., S. 12
  5. Arthur C. Core, AaO., S. 65
  6. Vgl. die kirchenoffizielle Liste der United Methodist Bishops, hier Jacob Albright [1] Abruf 09.05.2008.
  7. Ruben Jäckel, A.a.O., S. 9ff

[Bearbeiten] Literatur

  • Michel Weyer: 150 Jahre Evangelisch-methodistische Kirche. Die Geschichte des Methodismus in den deutschsprachigen Ländern. Sadifa Media, Kehl am Rhein 2000, ISBN 3-88786-167-1
  • Karl Steckel, C. Ernst Sommer (Hrsg.): Geschichte der Evangelisch-methodistischen Kirche. Christliches Verlagshaus, Stuttgart 1982, ISBN 3-7675-7496-9
  • Kenneth Cain Kinghorn: The Heritage of American Methodism. Édition du Signe, Strasbourg 1999, ISBN 2-87718-870-1
  • Karl Heinz Voigt: Jacob Albrecht, Ein Ziegelbrenner wird Bischof, Stuttgart 2001, ISBN 978-3767535633

[Bearbeiten] Weblink

Andere Sprachen