Isoton
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Ausdruck isoton oder auch isotonisch (griechisch gleiche Spannung oder gleicher Druck) bezeichnet:
- im engeren medizinischen Sinn eine Lösung, die den gleichen osmotischen Druck wie das menschliche Blut (7,5 Bar) hat, meist isotonische Kochsalzlösung (0,9%). Auf diesen Wert beziehen sich auch so genannte "isotonische Getränke".
- in der Biologie beschreibt die Tonizität das Verhalten des Zellvolumens in unterschiedlichen extrazellulären Lösungen, siehe hypoton und hyperton.
- Muskelkontraktionen, die mit gleich bleibender Spannung ablaufen, im Gegensatz zu isometrischen Kontraktionen, bei denen sich der Muskel zwar anspannt, aber nicht verkürzt.
- in der Mathematik eine monoton wachsende Funktion, das Gegenteil von antiton (monoton fallend), siehe Monotonie (Mathematik)
- in der Kernphysik zwei Kerne, die aus der gleichen Anzahl Neutronen, aber einer unterschiedlichen Anzahl Protonen aufgebaut sind, siehe Isoton (Kernphysik) .
[Bearbeiten] Bezug zur Osmolarität
In der Biologie wird isoton oft mit isoosmotisch gleichgesetzt. Bei genauerer Betrachtung ist eine Gleichstellung der Begriffe nicht korrekt, denn die Osmolarität ist nicht von der Durchlässigkeit der Zellmembran für gelöste Stoffe abhängig.
Eine isotonische Kochsalzlösung hat einen osmotischen Wert von ungefähr 300 mosmol und ist zugleich isoosmotisch. Befindet sich eine Zelle in einer solchen Lösung, ist der Druck auf beiden Seiten der Zellmembran gleich. Dagegen ist eine 300 mosmol Harnstofflösung zwar isoosmotisch, nicht aber isoton: Die Zellmembran ist für Harnstoffmoleküle gut durchlässig, dadurch hat der gelöste Harnstoff keine Auswirkung auf den osmotischen Druck. Wasser dringt durch Osmose in die Zelle ein und erhöht den Druck in ihrem Inneren, was bei tierischen Zellen, die durch keine Zellwand geschützt werden, zum Zerreissen der Zellmembran führen kann.