Immenblatt
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Immenblatt | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Melittis melissophyllum | ||||||||||
L. |
Das Immenblatt (Melittis melissophyllum) ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Gattung Melittis ist monotypisch, das heißt, sie besteht aus der einzigen Art M. melissophyllum.
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[Bearbeiten] Name
Der Gattungsname Melittis ist eine Neubildung Linnés für diese Pflanzenart, die zuvor Lamium montanum oder Melissae folio genannt wurde. Er leitet sich vom griechischen μέλισσα mélissa, (mélitta) = Biene ab. Das Art-Epitheton leitet sich von lateinisch mel für Honig und griechisch φύλλον phyllon = Blatt ab, was sich durch den Honiggeruch der zerriebenen Laubblätter erklärt. Der Name melissophyllon wird bereits von Vergil (Georgica 4,63) und Plinius dem Älteren (Naturalis historia Buch 20,116 und 21,149) für das Immenblatt verwendet.
[Bearbeiten] Beschreibung
Das Immenblatt ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einem kriechenden Rhizom (Hemikryptophyt). Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von 20 bis 50 Zentimetern. Die Stängel sind aufrecht und stumpf vierkantig. Die Stängel und Blätter sind dicht mit weichen Gliederhaaren besetzt.
Die Blätter sind 0,5 bis drei Millimeter lang gestielt. Die Spreite ist eiförmig, runzlig, beiderseits behaart und am Rand grob gesägt bis gekerbt.
Die Blüten sitzen zu ein bis dreien in den oberen Blattachseln und sind oft einseitswendig. Der Kelch ist 1,5 bis zwei Zentimeter lang, breit glockig, zehn-nervig, sowie am Rand und auf den Nerven kurz, oft drüsig, behaart. Die Kelchoberlippe ist dreizähnig bis ganzrandig und länger als die zweizähnige Unterlippe. Die Krone ist drei bis 4,5 Zentimeter lang. Sie ist außen meist weiß, die Oberlippe ist weiß oder hellpurpurn und innen punktiert. Die Oberlippe ist ganzrandig, fein drüsig behaart. Die Unterlippe besitzt meist einen leuchtend purpurlila Mittellappen. Manchmal, besonders in Südtirol, ist die Krone reinweiß. Blütezeit ist Mai bis Juni, die Bestäubung erfolgt durch Hummeln und Schmetterlinge. Blütenökologisch handelt es sich um proterandrische, nektarführende, nach Honig duftende Lippenblumen.
Die Teilfrüchte sind 3,5 bis vier Millimeter lang, glatt oder behaart. Sie verschleimen feucht.
[Bearbeiten] Unterarten
Die manchmal angegebenen Unterarten wie M. melissophyllum subsp. carpatica oder M. melissophyllum subsp. melissophyllum werden von Fischer (2005) in Frage gestellt.
[Bearbeiten] Vorkommen
Das Immenblatt wächst in wärmeliebenden Edellaubwäldern der collinen bis montanen Höhenstufe. Es wächst meist auf mäßig frischen, kalkhaltigen, lockeren und humosen Ton- und Lehmböden. Es ist eine Ordnungscharakterart der wärmegebundenen Eichenmischwälder (Quercetalia pubescentis).
Die Verbreitung ist meridional/montan bis südtemperat im ozeanischen Europa. Das Verbreitungsgebiet reicht von der Iberischen Halbinsel, Frankreich und den Britischen Inseln über Deutschland und Italien über Polen und die gesamte Balkanhalbinsel bis ins Baltikum und Zentral- und Südwestrussland.
In Österreich kommt es im ganzen Bundesgebiet mit Ausnahme von Nord-Tirol und Vorarlberg vor. In Deutschland kommt es in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor, wobei es in den nördlichen Bundesländern als stark gefährdet bis vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Auch in der Schweiz ist es heimisch.
[Bearbeiten] Bildergalerie
[Bearbeiten] Literatur
- Manfred A. Fischer (Red.): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Nikol, Hamburg 2005, S. 379, ISBN 3-937872-16-7.
- Siegmund Seybold (Hg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.