Himmelfahrtskommando
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Himmelfahrtskommando ist ein dem militärischen Jargon entstammender Begriff, der einen besonders riskanten Auftrag bezeichnet, dessen Ausführung mit hoher Wahrscheinlichkeit (aber ungewollt) zum Tod des oder der Ausführenden führt. Die analogen englischen Begriffe lauten one way ticket (= einfache Fahrkarte, d. h. ohne Rückfahrt) und suicide squad (= Selbstmordkommando, wörtlich: „Selbstmordgruppe“). Der Begriff fand Eingang in die zivile Umgangssprache, wo er allgemein für eine unangenehme und aussichtslose Aufgabe verwendet wird, die man – im Wissen um das fast sicher bevorstehende Scheitern – dennoch erledigen muss.
Zu unterscheiden vom Himmelfahrtskommando sind Selbstmord-Angriffe wie etwa die Kamikaze-Angriffe japanischer Flieger im Zweiten Weltkrieg. Sie endeten gewollt tödlich, und bei erfolgreicher Durchführung des Auftrags starben die Piloten nicht durch Feindeinwirkung, sondern von eigener Hand. Außerhalb des Militärs werden allerdings von terroristischen Guerilla-Gruppen initiierte Selbstmordattentate manchmal ebenfalls umgangssprachlich als Himmelfahrtskommandos bezeichnet.
Eine extreme Form des Himmelfahrtskommandos waren etwa die Minenräumung durch jugendliche Mitglieder der iranischen Bassidschis im ersten Golfkrieg oder die Quasi-Ermordung von Kriegsgefangenen durch Angehörige der deutschen Wehrmacht (sog. „Minensuchgerät 42“) im Zweiten Weltkrieg.