Heugebläse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Heugebläse, auch Schaufelradförderer oder Heuwurfgebläse genannt, ist ein landwirtschaftliches Gerät, das zum Fördern von Dürrgut, besonders Heu und Stroh dient. Entwickelt wurde es in enger Zusammenarbeit mit der "Landwirtschaft für Bedarfsfälle" Mitte der 1950er Jahre.

[Bearbeiten] Funktionsweise

Das Heugebläse besitzt ein Schaufelrad mit meistens 4 Flügel. Sie laufen mit horizontaler Achse in einem Gehäuse, das seitlich einen Auslass von ca 40 bis 50 cm besitzt. Der Einlass befindet sich an der Stirnseite. Angetrieben wird das Schaufelrad in der Regel durch einen 6 bis 15 PS Drehstrommotor. Durch die Drehbewegung der Flügel wird das Dürrgut nach außen geschleudert und mit Hilfe des entstehenden Luftstromes durch den Auslass in ein Rohrsystem gedrückt und zur gewünschten Stelle befördert.

[Bearbeiten] Einsatzgebiete

Mit Einführung in den Markt Mitte der 1950er Jahre begann der Aufstieg dieser Transportform in der Futtereinlagerung in der Landwirtschaft. Benutzt wurde das Gebläse für den Abtransport des Strohes aus dem Dreschmaschine und der Einlagerung von Heu in die oft verwinkelten landwirtschaftlichen Bauten. Die Entwicklung des Ladewagens anfangs der 1960er zwang die Betriebsleiter zu einem anderen Arbeitsablauf zugunsten des Gebläses. Fast auf jedem Betrieb war ein Heugeläse vorhanden. Die aufwändige Beschickung des Gebläses meistens per Hand veranlasste viele Landwirte, ab ca. 1980 vermehrt auf Rundballen und Quaderballen zu setzen. Schaufelradförderer spielen in der heutigen Landwirtschaft keine Bedeutung mehr.

[Bearbeiten] Literatur

• Die Landwirtschaft: Band 3 – Landtechnik Bauwesen. BLV Verlagsgesellschaft, München, ISBN 3-405-14349-7
• DLZ, Ausgabe März 1957, 8. Jahrgang. Bay. Landwirtschaftsverlag GmbH, München