Hengifoss

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Hengifoss ist ein Wasserfall im Osten Islands. Seine Fallhöhe beträt 118 m und ist damit einer der höchsten im Lande.

Seine Fallstufe liegt bei etwa 450 m über Meer. Die Wassermassen des Falles stürzen in eine Schlucht hinab, die Hengifossárglijúfur genannt wird. Die Gesteinsschichten im Kessel des Hengifoss fallen wegen der schmalen, leuchtendroten Tonstreifen, die in regelmäßiger Abfolge mit harten Basaltserien wechseln, auf. Unter dem Wasserfall, am Boden der Schucht, liegen Sedimente von etwa 100 m Dicke. Im oberen Teil der Sedimente am Hengifoss findet sich Sandstein mit sogenannten Surtarbrandur-Flözen, reichhaltig geschichteten Lagen aus begrabenen, verkohlten Baumstämmen, Zweigen oder Pflanzenresten.

Wenn wenig Wasser im Fluss ist, kann man um den Hengifoss herumgehen und die dahinterliegende Grotte anschauen. Flussabwärts bei Sellækir wird die Klamm eng und ist teilweise flach, aber noch etwas weiter. Bei Litlanes vertieft sich das Flussbett wieder und bildet ein weites Felsbecken mit Formationen aus Säulenbasalt. Hier stürzt ein zweiter Wasserfall in die Tiefe, der etwa 30 m hohe Litlanesfoss oder Stuðlabergsfoss, wie er wegen der Basaltsäulen auch heißt. Etwas weiter unten am Ufer ist ein kleiner Felsrücken, der fast gänzlich aus Säulenbasalt besteht und Sjónarhraun genannt wird. In der Hengifossá, die in den Lagarfljót fließt, gibt es noch drei weitere Wasserfälle.

Koordinaten: 65° 5′ 39″ n. Br., 14° 53′ 29″ w. L.