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Heinz Wehner – Wikipedia

Heinz Wehner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heinz (Heinrich) Wehner (* 21. Mai 1908 † vermutlich Januar 1945 bei Landsberg/Warthe) war ein deutscher Jazzmusiker, Arrangeur und Kapellmeister.

Wehner studierte in Berlin Gesang, Violine, Trompete, sowie Kompositions- und Arrangementlehre. Nachdem er sich seine eigene Kapelle aufgebaut hatte, erhielt er 1933 die Möglichkeit für einen ersten großen Auftritt im renommierten Düsseldorfer Tanzpalast „Tabaris“. 1934 konnte man ihn im Berliner „Europahaus“ hören, in dem zur damaligen Zeit viele bekannte Jazz- und Unterhaltungsorchester gastierten. Kurz vor diesem Auftritt hatte Wehner den bereits nicht unbekannten Willy Berking als Posaunisten gewinnen können.

Von da an feierte er große Erfolge mit amerikanischen Swingnummern. Bereits 1935 lud ihn eine der größten deutschen Schallplattenfirmen, Telefunken, zu ersten Studioaufnahmen ein. Als exklusiver Vertragspartner der Telefunken avancierte Heinz Wehners Kapelle zum „Telefunken-Swing-Orchester“. Die Firma Telefunken leistete sich damit unabhängig von den Maßregelungen der Reichsmusikkammer eine Swing-Kapelle amerikanischer Prägung. Es entstanden Platten mit anderen Musikgrößen wie Peter Igelhoff, Eric Helgar und Franz „Teddy“ Kleindin.

Zum Telefunken-Swing-Orchester Heinz Wehner gehörten neben Wehner unter anderem Herbert Müller (Klarinette/Altsaxophon), Willy Berking (Posaune), Ewald Meyer, Artur Floemer, Helmut Wernicke (Piano), Hermann Scholz, Ronny Niepel, Kurt Hoffmann. Wehner übernahm dabei zumeist auch die Gesangspartien auf englisch und deutsch.

In der Ausgabe 12/1937 bezeichnete das amerikanische Jazz-Magazin „Down Beat“ das Telefunken-Swing-Orchester von Heinz Wehner „als beste Band im Nazireich“. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gehörte er zu den beliebtesten deutschen Swing-Musikern, was sich auch an der Zahl seiner Platteneinspielungen zeigte.

Für eine 1938 geplante Tournee durch Schweden versuchte Wehner erfolgreich, Kleindin, der auch ein guter Cellist war, zu gewinnen, was ihm bei den dort geplanten Tanzteenachmittagen sehr zugute kam. Erst abends trat die Kapelle mit Swing-Musik auf. Die Schwedentournee wurde ein großer Erfolg. Höhepunkt war stets Wehners Arrangement des „Tiger Rag“. Es ist überliefert, daß die tatsächlichen Konzertauftritte wesentlich „heißer“ waren, als es die erhaltenen Plattenaufnahmen wiedergeben, die stets auch mit der allgegenwärtigen Zensur zu kämpfen hatten.

Wehner spielte in vielen Berliner Tanzkaffees und -palästen. Mit sieben Engagements, insgesamt 16 Monate lang, hielt Wehner den Spitzenplatz unter den im „Delphi-Palast“ spielenden Kapellen. Der Ruf dieses Tanzpalastes als Pilgerstätte des Swing war durch Elfriede Scheibel, der Besitzerin des „Delphi“ und deren Engagement von Teddy Stauffer und seiner „Original Teddies“ 1936 begründet worden. 1941 heiratete Wehner Elfriede Scheibel.

Daß es nie zu bemerkenswerten Einschreitungen der Musikkammer gegen das jazzige „Delphi“ kam, ist sicher auch den diplomatischen Bemühungen von Wehners Ehefrau zu verdanken. Dennoch bleibt es außergewöhnlich, daß Wehner – wenn es auch Verwarnungen gab – für seinen Swing trotz „gelegentlich heraussprudelnder Hitzewellen und englischem Refraingesang“ (Zeitschrift Der Artist) von der deutschen Fachpresse auch Lob erhielt. Mit Kriegsbeginn kam es durch Joseph Goebbels zu einem Verbot, Tanzmusik im Rundfunk zu übertragen. Da die deutschen Frontsoldaten ab diesem Zeitpunkt jedoch verstärkt verbotene englische Sender zu hören begannen, kam es bis Dezember 1940 wieder zu einer Lockerung des Übertragungsverbotes - seichte Tanzmusik, später auch jazzige Stücke, waren wieder erlaubt. Umso härter gingen die Behörden jetzt jedoch gegen die Swing- und Jazzkapellen vor. Zugute kam ihnen, daß die Meinung über den Swing in der Bevölkerung sehr gespalten war. Besonders Jugendlichen seien von „krasser und perverser Hotmusik" angetan, heißt es in einem SD-Bericht vom März 1941. Unter vielen anderen wird in dem Bericht auch Wehner für seine „Hot- und Swingmelodien" angegriffen. Das einmal zögerliche, dann wieder offensive und manchmal sogar bewusst nachlässige Verhalten der Nationalsozialisten gegenüber Jazz und Swing ergibt kein einheitliches Bild.

1940 wurde Wehner für die Truppenbetreuung als Leiter eines Wehrmachtsorchester nach Norwegen geschickt und begleitete 1942 in Oslo Lale Andersen. Er spielte aber während seiner Fronturlaube regelmäßig im „Delphi“ und nahm bis zuletzt Swing-Platten auf. In Norwegen entstanden für die Truppenbetreuung unter dem Zeichen des Reichsadlers mit Hakenkreuz unverkäufliche „Sonderaufnahmen im Auftrage des Reichskommissars für die besetzten norwegischen Gebiete“ mit der „Tanzkapelle Heinz Wehner“. Dabei traten Sängerinnen wie Olga Rinnebach und Rosl Rauch auf. Bis 1944 blieb er mit seinem Wehrmachtsorchester in Norwegen; dann wurde er über die besetzte Tschechoslowakei an die Ostfront versetzt. Eine Einspielung aus dem Jahr 1944, die in Prag entstand, gilt als seine letzte Aufnahme. Auf den Rückzugsgefechten bei Landsberg an der Warthe ist Heinz Wehner vermutlich am 1. Januar 1945 gefallen.

[Bearbeiten] Arrangements (Auswahl)

  • Musik erklingt, 1936 (Hodgson/Farley/Riley/Berthold) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Heinz Wehner und die Spree Revellers
  • Meine Adelheid, 1936 - (Blahnik/Igelhoff) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Peter Igelhoff
  • Ich wollt ich wär ein Huhn, 1936 - (Kreuder/Beckmann) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Heinz Wehner
  • Zuerst sagst Du „Ja“ und dann sagst Du „Nein“, 1936 (Eysoldt/Feltz) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Eric Helgar
  • Montag, Dienstag, Mittwoch, 1937 (Zalden/Krug/Heinz) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Eric Helgar
  • San Francisco, 1937 (Kaper/Jurmann/Kahn) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Heinz Wehner
  • Tiger Rag, (La Rocca) Heinz Wehner mit Kapelle
  • Das Fräulein Gerda, 1938 (Wernicke) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Heinz Wehner
  • Der Onkel Doktor hat gesagt, 1938 (Igelhoff/Richter) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Heinz Wehner
  • Kleine Frau warum so traurig, 1939 (Weber) Heinz Wehner mit Kapelle
  • Under The Red Moon Of The Pampas, 1939 (Lorimer/Connor) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Heinz Wehner
  • Delphi Fox, 1941 (Ferstl) Heinz Wehner mit Kapelle
  • So liebt bist du zu mir, 1941 (W. Borchert) Heinz Wehner mit Kapelle; Gesang: Rosl Rauch

[Bearbeiten] Literatur und Hörbeispiele

  • Knud Wolffram: Swinging Delphi – 1936-1942, CD-ROM mit ausführlichem Beiheft zum Delphi-Palast und seinen Orchestern; Pumpkin Pie Records 2005
  • Michael H. Kater: Gewagtes Spiel. Jazz im Nationalsozialismus. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1995, ISBN 3462024094


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