Hans Hedtoft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den dänischen Staatsminister Hans Hedtoft; für das nach ihm benannten Schiff siehe Hans Hedtoft (Schiff).

Hans Hedtoft Hansen (* 21. April 1903 in Århus; † 29. Januar 1955 in Stockholm) war vom 13. November 1947 bis zum 30. Oktober 1950 und vom 30. September 1953 bis zum 29. Januar 1955 dänischer Staatsminister.

Hans Hedtoft wurde als das jüngste von 10 Geschwistern geboren. Sein Vater verdiente als Schneider seinen bescheidenen Lebensunterhalt und hatte seine Werkstatt im Keller. Den frühen Tod des Vaters konnte Hans Hedtoft nie verwinden.

Hans Hedtoft war ein guter Schüler und begann in seiner Vaterstadt eine Lehre als Lithograf. Schon frühzeitig wurde sein politisches Interesse geweckt und er wurde Mitglied der neu entstandenen Dänischen Sozialdemokratischen Jugend (DSU). Dort lernte er auch seine spätere Frau Ella kennen. 1920 wurde er der erste Sekretäre der Vereinigung und 1929 wurde er Assistent der Sozialdemokratischen Partei in Kopenhagen. Bereits 1935 wurde Hans Hedtoft Mitglied des Folketings und in der Nachfolge Staunings 1939 Parteivorsitzender.

Als die deutsche Wehrmacht Dänemark überfiel, musste Hans Hedtoft sein Amt 1941 aufgeben. Mit dem Kriegsende 1945 kehrte Hedtoft auf diese Position zurück und blieb Vorsitzender seiner Partei bis zu seinem Tod.

Im Anschluss an Knud Kristensens Venstre-Regierung wurde Hans Hedtoft 1947 Staatsminister der Sozialdemokratischen Minderheitsregierung. Er arbeitete eng mit Hans Christian Hansen zusammen und trat für eine enge Zusammenarbeit der nordischen Länder ein, erreichte aber kein nordisches Verteidigungsbündnis. Statt dessen orientierte sich Dänemark nach Westen und schloss sich 1949 dem Atlantikpakt NATO an. 1953 wurde er der erste Präsident des Nordischen Rats.

1950 musste er sein Amt aufgeben, kehrte jedoch 1953 als Regierungschef zurück.