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Handtasche – Wikipedia

Handtasche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geräumige Tragetasche (amerik.: tote bag) von Burberry mit so genanntem „Nova Check“-Muster.
Geräumige Tragetasche (amerik.: tote bag) von Burberry mit so genanntem „Nova Check“-Muster.

Die Handtasche ist ein Kleiderzubehör der Frau, das aus allen möglichen Materialien besteht und als Henkeltasche in der Hand oder über dem Arm getragen wird, an längerem oder zu verlängerndem Riemen auch über der Schulter (Schultertasche). In neuerer Zeit haben sich je nach Verwendungszweck und Form der Tasche Bezeichnungen wie Shopper, Wochenendtasche, Baguette, Clutch, Pochette und Messenger eingebürgert. Auch die mittelalterliche Gürteltasche ist wieder zurückgekehrt, und Rucksäcke fallen heute ebenfalls in die Kategorie der Handtasche. Seit drei oder vier Jahrzehnten werden Handtaschen auch von modebewussten Männern getragen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Im Mittelalter wurden, zuerst nur von Männern, Taschen aus Stoff oder Leder am Gürtel befestigt. Im 15. und 16. Jahrhundert trugen auch Frauen Taschen, die an Ketten oder Riemen vom Gürtel herabhingen. Im 16. und 17. Jahrhundert kamen beutelförmige Taschen auf, wurden aber seltener getragen. Verbreiteter waren ein oder zwei unter dem weiten Rock versteckte Täschchen, die durch einen Schlitz im Rock zu erreichen waren. Diese Art von Taschen - auch auf dem Unterrock aufgenäht – waren sehr lange üblich und sind bei Trachtenkleidern noch heute zu finden.

Im Hause des Künstlers; Moritz von Schwind, 1860
Im Hause des Künstlers; Moritz von Schwind, 1860

Im 18. Jahrhundert gehörte der Pompadour zur modischen Bekleidung. Das auch Ridikül genannte Accessoire war ein meist aus Seide genähter Beutel ohne festen Boden, der sich oben mit zwei Schnüren schließen ließ, die dann als Griff oder Schulterriemen dienten. Die Mode des Directoire mit ihren immer engeren und durchsichtigeren Gewändern machte schließlich den Gebrauch der Handtasche unumgänglich, weil die Taschen nicht mehr wie zuvor unter den Kleidern angebracht werden konnten.

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Um 1805 hatten sich die Frauen, die das Mieder als Oberbekleidung trugen, endgültig etabliert, und ohne Handtasche ging keine mehr aus dem Haus. 1846 wurde der Metallrahmen erfunden, so dass sich die Handtasche in der Folge deutlich von ihren beutelförmigen Vorgängerinnen unterschied und eine größere praktische und modische Bedeutung erlangte. Als strapazierfähige Taschen mit Tragegriffen gefragt waren, die man auf Reisen mitnehmen konnte, wurden die ersten Handtaschen aus Leder gefertigt. Diese Taschen sahen eher wie ein kleiner Koffer aus und hatten erstmals einen Schnappverschluss. Mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurde die Handtasche schließlich ein nicht mehr wegzudenkendes modisches Accessoire für die Damenwelt, das nicht nur einigen wenigen vorbehalten war.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Nach dem 1. Weltkrieg war Leder knapp und teuer, so dass selbst bekannte Modehäuser sich mit Baumwollstoffen versuchten. Gleichzeitig nahm in den 1920er Jahren der Anteil der verwendeten synthetischen Materialien extrem zu. Der von den Transportsäcken der kanadischen Armee übernommene Reissverschluss wurde 1923 salonfähig. Einen modischen Höhepunkt erlebten die minimalistisch gestalteten Etui-Taschen (Pochette), die entsprechend ihren Vorbildern aus dem 18. und 19. Jahrhundert eine Klappe ähnlich einem Kuvert hatten. In Mode waren außerdem die altbekannten Taschen mit der von einem Rahmen bestimmten Form. Hinzu kamen exotisch aussehende Tanz-Täschchen sowie aus Metallgliedern gefertigte, unten zum Teil mit Fransen verzierte Netztaschen.

Im Laufe der 1930er Jahre wandelte sich das Taschen-Design allmählich, und die geometrischen Formen und Muster des Art Deco wichen wieder einer verspielteren und zum Teil prunkvollen und auch künstlerisch hochwertigen Gestaltung. Dazu gehörten zum Beispiel Seidenapplikationen sowie kunstvolle Samt- und Chenille-Stickereien, und auch Schließen und Bügel wurden immer aufwändiger und exotischer. Wegen der sinkenden Kaufkraft der Bevölkerung griffen die Hersteller aber auch immer häufiger auf Kunststoffe wie Zelluloid oder Bakelit zurück. Unterarmtaschen gehörten nach wie vor zu den bevorzugten Modellen; Abendtaschen mit antikisierenden Motiven in gedämpften Farbtönen waren der letzte Schrei. Ende der 30er Jahre wurden die Taschen größer und die Tragriemen länger. Schultertaschen und Umhängetaschen gaben der Trägerin "freie Hand". Mit großen Taschen aus Leinen und synthetischen Materialien entsprachen die Hersteller den für breite Bevölkerungsschichten zunehmenden Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Lederhandtasche mit Krokoprägung
Lederhandtasche mit Krokoprägung
Messenger bag aus alter Lkw-Plane mit Sicherheitsgurt
Messenger bag aus alter Lkw-Plane mit Sicherheitsgurt

In der 1950er Jahren kamen aus den USA mit dem Geld für die Wirtschaft auch die modernen Materialien wie Nylon, PVC und Kunstleder, die das Bild entscheidend mitbestimmen sollten. Die Handtaschen zeigten in diesem Jahrzehnt meist kantiges Profil. Neben sich nach oben verjüngenden Rahmenhandtaschen mit breitem Boden bestimmten allerlei kasten- und schachtelförmige Behältnisse mit Griff, Bügel oder Schlaufe die Mode. Eine andere Antwort auf die Lederknappheit waren die geräumigen, aus Stroh und Bambus bestehenden Korbtaschen aus dem sonnenfrohen Italien, die auch in Amerika Furore machten. Die Handtaschen für die elegante Dame wurden wieder kleiner und zierlicher; Pompadours mit Schlaufe und Unterarmtaschen sowie Etui-Taschen für den Abend waren en vogue.

Ab den 1970er und 1980er Jahren begannen Modeschöpfer wie Schiaparelli, Pierre Cardin, Paco Rabanne, Yves Saint Laurent, Gianni Versace, Judith Leiber, Paul Smith, Alexander McQueen, Lulu Guinness und Tom Ford neben ihren Prêt-à-porter-Kollektionen auch Handtaschen zu kreieren; und bekannte Marken wie Gucci, Hermès, Chanel, Dolce & Gabbana, Donna Karan, Miu Miu, Chloé und Fendi boten neben ihren Modekollektionen auch immer wieder Handtaschenkollektionen an.

Reptillederwaren dürfen seit dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen von 1976 nur noch mit einem Legalitätsnachweis gefertigt werden. Vor diesem Hintergrund hat der 1972 gegründete Internationale Reptilleder Verband e.V. (IRV) als Artenschutz-Kennzeichnungssystem für Reptillederwaren die Artenschutzfahne entwickelt, die seit 1987 von den Bundesbehörden als Legalitätsnachweis für artenschutzrechtlich einwandfreie Ware anerkannt wird und als verlässliche Alternative zur CITES-Nachweis-Regelung gilt.

Die Einschränkungen bei der Reptillederverarbeitung führte seitens der Lederwarenhersteller zur Entwicklung von Prägemethoden, die die Oberfläche von Rindsleder wie eine Krokodilhaut aussehen lassen.

Ganz aktuell sind bunte, aus gebrauchten Lkw-Planen gefertigte, nicht ganz billige Schulter- und Umhängetaschen mit breitem Sicherheitsgurt, die man ganz zeitgemäß im Internet auch noch selbst entwerfen kann. Der Taschenkörper, der per Überschlag mit Klettverschluss geschlossen wird, kann zusätzlich mit Gurtband stabilisiert sein. Im großen Hauptfach gibt es verschiedene kleine Fächer für die heutigen unverzichtbaren Utensilien wie zum Beispiel EC-Karte, Stifte und Handy.

[Bearbeiten] Berühmte Häuser und Marken

Der Beginn der Handtasche als Modebestandteil ist auch der Beginn der Firmengeschichte vieler berühmter Häuser, die zum Teil noch heute existieren.

[Bearbeiten] Frankreich und Italien

In Frankreich waren und sind die berühmten Häuser vor allem Hermès und Louis Vuitton. Aus Italien stammen die traditionellen Häuser Prada, Gucci, Fendi und Furla, die seit Beginn ihrer Firmengeschichte Handtaschen und Lederwaren von höchster handwerklicher Qualität herstellen.

[Bearbeiten] Großbritannien

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts existiert die Firma Burberry (siehe Foto), die mit ihrem berühmten "Nova Check"-Muster (zum ersten Mal 1920 vorgestellt) die britische Mode prägt. Daneben existiert seit 1970 das Haus Mulberry, das sich neben Burberry im Hochpreissektor etablieren konnte. Der Stil der Taschen von Burberry und Mulberry ist ähnlich. Ganz anders gerieren sich die Lederwaren, die seit 1989 von der Designerin Lulu Guinness kreiert werden; verspielte Formen (ein Modell sieht aus wie eine Vase, in der Rosen stecken), gewagte Farben (das klassische "Hahnentrittmuster" nicht im sonst üblichen Schwarzweiß sondern in Neonfarben) und ausgefallene Materialien und Materialmischungen (Applikationen aus Kieselsteinen auf Lackleder). Lederwaren von Lulu Guinness sind wegen ihrer Extravaganz und Exklusivität sehr teuer.

[Bearbeiten] Deutschland

In Deutschland genossen Taschen und Lederwaren von Mädler, Goldpfeil und Aigner höchstes Prestige. In den 1980er Jahren kam es zum Aufstieg (und Fall) der Firma MCM mit Sitz in München. Der Geschäftsmann Michael Cromer gründete die Firma (ursprünglich gedacht für Cromers Frau), die Lederwaren mit dem berühmten, symmetrischen Flügel- und Schleifen-Signet herstellte. Das Signet diente auch als Design der Taschen. Kurzzeitig genossen Handtaschen von MCM Kultstatus.


[Bearbeiten] Bildergalerie

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1973, ISBN ???, Band 11, S. 410.
  • Valerie Steele, Laird Borelli: Handtaschen. DuMont-Verlag, Ostfildern 2001, ISBN 3770185226
  • Annette C. Anton: Das Handtaschenbuch. Eichborn Verlag, Frankfurt/Main 2003, ISBN 3-821-839-937
  • Emma Bowd Emma: Heißgeliebte Taschen. Artea Verlag, München 2004, ISBN 3-933-861-586
  • Kathryn Eisman: Verrückt nach Handtaschen. Kabel Verlag, München 2004, ISBN 3-822-506-583
  • Anna Johnson, Eri Morita: Handbags: The Power of the Purse, Workman Publishing, London 2002. ISBN 0-761-123-776
  • Ellen Goldstein-Lynch (et al.): Making Handbags: Retro, Chic, Luxurious. Rockport Publishers, New York 2002, ISBN 1-564-968-499


[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Handtasche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik


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