Hänselejuck
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Der Hänselejuck ist traditionell der Höhepunkt der Überlinger Fasnet am Fasnetssamstag. Das Wort Hänselejuck bedeutet in etwa „Hänselespringen“ oder „Hänselelaufen“.
An diesem Nachtumzug nehmen ausschließlich die Überlinger Hänsele sowie verschiedene Musikkapellen teil. Der Hänsele ist ein so genannter Blätzlenarr. Sein Häs besteht aus einer Kappe mit einem Rotfuchsschwanz, einem Anzug aus Leinen, auf das in Streifen geschnittene Filzplätzchen aufgenäht sind. Drei Reihen schwarzer Streifen werden durch eine Reihe bunter Streifen in der Farbfolge rot-grün-gelb-blau unterbrochen. Der Hänsele trägt weiße Handschuhe, ein weißes Schweißtuch, schwarze Strümpfe, schwarze Schuhe und eine Karbatsche. An den Hosen sind auf der linken und der rechten Außenseite jeweils drei oder vier Glocken untereinander befestigt.
Der Umzugsweg verläuft vom Hänselebrunnen, die Aufkircherstraße hinab durch das Franziskanertor, die Franziskanerstraße, Christophstraße und die Jakob-Kessenring-Straße zur „Hofstatt“. Während des Umzuges ist die Innenstadt von Überlingen mit bengalischem Feuer beleuchtet. Auf der "Hofstatt" versammeln sich die Hänsele und die teilnehmenden Musikkapellen um den Narrenbaum, um gemeinsam den Narrenmarsch zu „zelebrieren“. Anschließend findet in der gesamten Stadt Narrentreiben statt.
Zitat von der Website der Narrenzunft Überlingen:Im Jahre 1769 wird das erste Mal berichtet, daß der Hänsele in größeren Gruppen während der Fasnacht aufgetreten ist und somit zum festen Bestandteil dieser wurde. Im gleichen Jahr verbot der Rat der Stadt Überlingen, dem Hänsele den Auftritt nach dem "Bethzeitläuten" in den Gassen der Stadt, während andere "honette Masceraden" sich nur mit Licht zeigen durften.