Guttman-Skala
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Die Guttman-Skala (nach dem deutschstämmigen englischen Neurologen Ludwig Guttman bzw. Louis Guttman (1899-1980)) ist ein Skalierungsverfahren in der empirischen Sozialforschung, mit dem Einstellungen zu einer Sache (z. B. Personen, Personengruppen, Verhaltensweisen) erfasst werden.
Bei der Guttman-Skala werden den Befragten einige Aussagen vorgelegt, die sie bejahen oder verneinen sollen. Diese sind so angeordnet, dass die "normalste" Aussage zu Anfang steht, die extremste am Schluss. Wer eine Aussage bejaht, tut dies im Normalfall ebenso bei allen vorigen Aussagen. Eine Guttman-Skala, bei der dies immer auftritt, nennt man perfekt. Solch eine Skala zu erzeugen ist oft schwer und nur mit wenigen Aussagen, die bewertet werden müssen, möglich.
[Bearbeiten] Beispiel
Dieses Beispiel stammt aus der Bogardus Social Distance Scale:
- Sind Sie bereit, Moslems zu ermöglichen, in Ihrem Land zu leben?
- Sind Sie bereit, Moslems zu ermöglichen, an Ihrem Wohnort zu leben?
- Sind Sie bereit, Moslems zu ermöglichen, in Ihrem Wohnviertel zu leben?
- Sind Sie bereit, Moslems zu ermöglichen, direkt neben Ihnen zu leben?
- Würden Sie Ihrem Kind ermöglichen, einen Moslem zu heiraten?
Wer beispielsweise Frage 3 mit Ja beantwortet, bejaht auch Frage 1 und 2.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- Raymond Gordon: Unidimensional Scaling of Social Variables: Concepts and Procedures. The Free Press, New York 1977