Guanabana
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Guanábana | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Annona muricata | ||||||||||||
Linnaeus |
Guanábana – auch Guyabano oder Corossol genannt – ist eine Baumart, aus der Familie der Annonengewächse (Annonaceae). Im Deutschen wird sie auch Stachelannone oder Sauersack genannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Der Baum ist immergrün und hat eine nur wenig verzweigte Krone. Er wird bis 8 Meter hoch. Die Blätter ähneln Lorbeerblättern und sitzen wechselständig an den Zweigen. Die Blüten bestehen aus drei Kelch- und Kronblättern, sind länglich und von grüngelber Farbe. Sie verströmen einen aasartigen Geruch und locken damit Fliegen zur Bestäubung an. Die Frucht des Guanábana ist eigentlich eine große Beere. Sie wird bis zu 40 Zentimeter lang und bis zu 4 Kilogramm schwer. In dem weichen, weißen Fruchtfleisch sitzen große, schwarze Samen. Die Fruchthülle ist mit weichen Stacheln besetzt.
[Bearbeiten] Verbreitung
Die Stachelannone kommt aus der Karibik, Mittel- und Südamerika. Sie wächst in Tieflandwäldern mit semiariden Klima. Vom Menschen wurde sie als Obstbaum in alle tropischen Regionen eingeführt.
[Bearbeiten] Nutzen
Die Früchte werden in der Regel frisch gegessen, sie sind allerdings auch in getrockneter Form erhältlich. Da sie durch Druck sehr verletzbar sind, können sie nicht exportiert werden. Aus dem Fruchtfleisch werden Mixgetränke, Fruchtsäfte und Speiseeis hergestellt. Auf den karibischen Inseln bereitet man aus den Blättern einen Tee.
[Bearbeiten] Toxikologie
Das in Guanabana enthaltene Nervengift Annonacin scheint die Ursache für eine neurodegenerative Krankheit, die nur auf der karibischen Inselgruppe Guadeloupe vorkommt und vermutlich mit dem Verzehr von annonacinhaltigen Pflanzen zusammenhängt, zu sein. Es handelt sich dabei um eine so genannte Tauopathie, die mit einer pathologischen Anreicherung des Tau-Proteins im Gehirn verbunden ist. Die experimentellen Ergebnisse belegen erstmals, dass für diese Akkumulation tatsächlich das pflanzliche Nervengift Annonacin verantwortlich ist.[1]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Informationsdienst Wissenschaft: Tauopathie durch pflanzliches Nervengift, 4. Mai 2007
[Bearbeiten] Literatur
- Rolf Blancke: Farbatlas Pflanzen der Karibik und Mittelamerikas, 1999, Verlag Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-3512-4