GS1 Germany

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

GS1 Germany GmbH
Unternehmensform	GmbH
Gründung	1973 ehemals als CCG, seit 2004 GS1 Germany
Unternehmenssitz	Köln, Deutschland
Unternehmensleitung	Jörg Pretzel
Mitarbeiter	100 (2007)
Branche	Standardisierung
Website	www.gs1-germany.de

Die GS1 Germany GmbH mit Sitz in Köln ist ein Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für unternehmensübergreifende Geschäftsabläufe zwischen Industrie, Handel und Dienstleistern in Deutschland und gehört zu dem globalen Netzwerk von GS1.

Inhaltsverzeichnis 1 Forum für Standardisierer 2 Geschichte und Gegenwart 3 Arbeitsschwerpunkte 4 Struktur und Organisation 5 Projekte 6 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 7 Weblinks

[Bearbeiten] Forum für Standardisierer

GS1 Germany ist der neue Name der früheren Centrale für Coorganisation (CCG). Mit dem Zusammenschluss der Standardisierungsorganisationen EAN International und Uniform Code Council (UCC) unter dem gemeinsamen Dach von Global Standards 1 (GS1) im Januar 2005 hat auch die deutsche EAN-Mitgliedsorganisation CCG die Umbenennung vollzogen.

[Bearbeiten] Geschichte und Gegenwart

Die Ursprünge von GS1 Germany gehen zurück auf das Jahr 1974. Damals gründeten der Markenverband und die Rationalisierungsgesellschaft des Handels mbH, das heutige EHI Retail Institute, die Centrale für Coorganisation. Markenverband und EHI Retail Institute sind auch heute noch die Gesellschafter von GS1 Germany. Um den Waren- und Datenverkehr für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zu vereinfachen, erarbeitet GS1 Germany einheitliche Kommunikationsstandards und etabliert sie im Konsumgütermarkt. Einer der wichtigsten international anerkannten Standards ist die Global Trade Item Number (GTIN), auch EAN-Code genannt. Ein weiterer etablierter Standard ist die Nummer der Versandeinheit (NVE), auch Serial Shipping Container Code (SSCC) genannt. Sie erlaubt es, jede Verpackungseinheit entlang der Lieferkette zu identifizieren.

[Bearbeiten] Arbeitsschwerpunkte

Die zentrale Aufgabe von GS1 Germany ist es, EAN-Standards zu vergeben und zu fördern. Ein weiterer Kernbereich besteht darin, logistische Prozesse zwischen Herstellern und Handelsunternehmen zu verbessern. Hinzu kommt die Unterstützung von Händlern und Lieferanten bei der Umsetzung von Efficient Consumer Response (ECR), also der „effizienten Reaktion auf die Kundennachfrage“. Im Jahr 1995 riefen Handel und Industrie die ECR-Initiative ins Leben, die kurze Zeit später als ECR Deutschland in GS1 Germany integriert wurde. Auch die nationale Verwaltung und Vermarktung des EPC/RFID-Konzepts sind ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit von GS1 Germany. Ziel ist es, die Administration der EPC/RFID -Nummern und des EPC/RFID -Systems in Deutschland aufzubauen und zu verwalten. Serviceleistungen für Händler, Hersteller und Dienstleister runden das Profil von GS1 Germany ab. In erster Linie unterstützt die Organisation Unternehmen dabei, EAN-Standards einzuführen und ECR-Prozesse umzusetzen.

[Bearbeiten] Struktur und Organisation

Oberstes Gremium von GS1 Germany ist der Aufsichtsrat, der zugleich das Board von ECR Deutschland bildet. Dem Aufsichtsrat gehören Vorstände und Manager von Handelsunternehmen sowie von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen an. Die zahlreichen Projekte von GS1 Germany werden von zwei zentralen Lenkungskreisen koordiniert: Die Projekte der Supply Side zielen darauf ab, die Geschäftsprozesse entlang der Logistikkette zu optimieren, während die Konzepte der Demand Side den Verbraucher und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken. Die Projektgruppen präsentieren ihre Arbeitsergebnisse dem zuständigen Lenkungskreis. Dieser entscheidet, ob GS1 Germany die entwickelten Standards oder ECR-Anwendungen dem Markt als Best-Practice-Empfehlung zur Verfügung stellen soll.

[Bearbeiten] Projekte

GS1 Germany hat gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH das Projekt Prozeus initiiert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert die Initiative finanziell. Im Mittelpunkt von Prozeus stehen E-Business-Anwendungen auf der Basis von Standards und ECR-Prozessen. In verschiedenen Projektgruppen von Prozeus realisieren Unternehmen beispielsweise elektronische Marktplätze.

[Bearbeiten] Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Mit der zunehmenden Internationalisierung des Handels wächst auch die Bedeutung weltweit einheitlicher Kommunikationsstandards und logistischer Prozesse. Hier arbeitet GS1 mit einer Vielzahl internationaler Organisationen zusammen. Dazu gehören:

• Global Standards 1 (GS1): Die internationale Dachorganisation mit Sitz in Brüssel. Ihr gehören weltweit rund 120 nationale Mitgliedsorganisationen wie GS1 Germany an.
• Global Commerce Initiative (GCI): Sie wurde 1999 als gemeinsame Plattform von Handelsunternehmen und Konsumgüterherstellern ins Leben gerufen.
• ECR-Organisationen in Österreich und der Schweiz: Mit ihnen ist GS1 Germany eine enge Kooperation eingegangen.

Darüber hinaus vertritt GS1 Germany wichtige Organisationen in Deutschland:

• EPCglobal: Seit 2004 ist GS1 Germany offizieller Repräsentant der EPCglobal in Deutschland. Die Non-Profit-Organisation wurde 2003 von GS1 mit dem Ziel gegründet, wirtschaftliche und technische Standards für den Elektronischen Produktcode (EPC) zu entwickeln und einzuführen.
• Deutsches Institut für Normung (DIN): Auf nationaler Ebene erfüllt GS1 Germany wichtige Funktionen für die Konsumgüterwirtschaft im Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin. GS1 Germany ist Trägerin des DIN-Normenausschusses Daten- und Warenverkehr in der Konsumgüterwirtschaft.

[Bearbeiten] Weblinks

• gs1-germany.de - Offizielle Website der GS1 Germany
• Strichcode Erstellung nach GS1 Vorschriften