Grubenpferd
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Grubenpferde wurden im Bergbau unter Tage zum Ziehen von Förderwagen zum Schacht eingesetzt.
Zur Hochzeit des Einsatzes von Grubenpferden waren allein im Ruhrgebiet mehr als 8000 Pferde im Einsatz; noch 1956 wurden etwa 400 Grubenpferde im Ruhrbergbau eingesetzt. Sie zogen acht bis zehn Förderwagen zum Schacht.
Grubenpferde erkrankten seltener als Bergleute an der Staublunge, allerdings waren sie für Erkältungen durch die wechselnden Temperaturen anfälliger und der Bergwerksstaub verursachte bei ihnen häufig Augenprobleme.
In Deutschland verließ am 22. Juni 1966 Tobias, das letzte deutsche Grubenpferd, nach zwölf Jahren Dienst als eines der ältesten Grubenpferde die Recklinghäuser Zeche General Blumenthal. Bis zu seinem Tod vier Jahre später lebte der Hengst auf einem Bauernhof. Seit 1995 erinnert ein Modell des Tieres im Anschauungsbergwerk des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum an Tobias, der zum Symbol für die Grubenpferde geworden ist. Auf einigen kleineren Gruben Deutschlands kamen Grubenpferde in Tagesförderbetrieb noch bis Anfang der 1970er Jahre zum Einsatz, so z.B. auf der Grube Wolkenhügel in Bad Lauterberg im Harz.
Im englischen Bergbau verwendete man Shetlandponys für Aufgaben im Bergbau.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- 1966 – Das letzte Grubenpferd geht in Rente Beitrag der Aktuellen Stunde vom 22. Juli 2006
- Der Karrengaul im Kohleschacht ein Beitrag des WDR
- Bild: Grubenpferd am Haken