Gesamtstauraum

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Der Gesamtstauraum ist der größtmögliche Stauraum in einer Talsperre beim Höchsten Stauziel. Er geht über den Stauraum bei Vollstau (bis zur Oberkante des Überlaufs) hinaus und umfasst zusätzlich noch die Wassermengen, die beim Bemessungshochwasserzufluss in der Talsperre gehalten werden. Die Talsperre erreicht dann das "Höchste Stauziel" und läuft an der Hochwasserentlastung (HWE) über. Der Gesamtstauraum umfasst also außer dem Stauinhalt bis zur Oberkante des Überfall (Wasserbau)s noch zusätzlichen Stauraum, der durch Retention (Rückhalt) in Anspruch genommen wird.

Der Effekt der Retention beruht darauf, dass das Wasser eine gewisse Zeit und ein Gefälle braucht, um vom Zufluss des Stausees an der Stauwurzel bis zum Überlauf am Absperrbauwerk zu fließen. Auch die Höhe, mit der das Wasser über den Überfall der HWE fließt, ist entscheidend für den Gesamtstauraum. Je länger und breiter der Stausee ist, desto größer kann die Überfallhöhe und damit der zusätzliche Stauraum sein.

Der Bemessungswasserzufluss ist der Zu- bzw. Abfluss, der rechnerisch nur einmal in 1000 Jahren auftritt. Dieser ist keine feste Größe, sondern beruht auf hydrologischer Wahrscheinlichkeitsrechnung. Demzufolge sind auch der Wasserstand, nämlich das Höchste Stauziel, das dabei erreicht wird, und auch der Gesamtstauraum nur fiktive (theoretische) Größen, die von den gemachten Berechnungs-Annahmen abhängen. - Die Hochwasserentlastung muss für diesen Abfluss bemessen sein, so dass sie ihn abführen kann.

Neuerdings gibt es in den Normen auch ein Höchstes Stauziel bei einem Wiederkehrintervall von 10.000 Jahren, das noch etwas höher ist.

Die Bauwerksoberkante des Absperrbauwerks muss so hoch liegen, dass auch bei Inanspruchnahme des Gesamtstauraums noch ein Freibord vorhanden ist.