Gerhard Mitter
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Formel-1-Grand-Prix | |||||||||
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Erster Grand Prix | Niederlande 1963 | ||||||||
Letzter Grand Prix | Deutschland 1967 | ||||||||
Formel-1-Teams | |||||||||
1963 Ecurie Maarsbergen 1964 und 1965 Lotus 1967 Gerhard Mitter Racing | |||||||||
Formel-1-Statistik | |||||||||
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Schnellste Runden | 0 | ||||||||
Führungsrunden | 0 Runden über 0 km | ||||||||
WM-Titel | - | ||||||||
WM-Punkte | 3 |
Gerhard Mitter (* 30. August 1935 in Schönlinde; † 1. August 1969 in Nürburg) war ein deutscher Rennfahrer. Als Allroundfahrer war er im Formelwagen ebenso gut wie im Sportwagen, in Langstreckenrennen und besonders bei Bergrennen, wo er dreimal Europameister wurde. Seine größten Erfolge feierte er in Sportwagenrennen als Werksfahrer für Porsche.
Der in Schönlinde im heute tschechischen Sudetenland geborene Mitter begann – nun in Leonberg bei Stuttgart – seine Rennkarriere mit Motorrädern. Er wechselte dann zur Formel Junior, für die er auch Zweitaktmotoren auf der Basis des DKW-3-Zylinders (AU 1000) baute und verkaufte. Mit Team-Lotus-Chassis wurde Gerhard Mitter in der Formel Junior der mit Abstand erfolgreichste deutsche Vertreter, mit 40 Siegen. Für die 1964 eingeführte Formel 2 baute der KFZ-Meister Mitter einen eigenen 4-Zylinder-Zweitaktmotor, der aber nicht bis zur Rennreife gedieh. Trotzdem tauchte Mitter immer wieder sporadisch bei Formel-2-Rennen auf, zum Beispiel 1967 mit dem Brabham-Cosworth BT23.
Nachdem er 1963 im Großen Preis von Deutschland am Nürburgring mit einem zwei Jahre alten Porsche 718 einen überraschenden vierten Platz erzielte, stellte ihm Colin Chapman für seine Heimatrennen 1964 und 1965 einen Werks-Lotus zur Verfügung. In seinen nur vier F1-WM-Rennen erzielte er somit 3 WM-Punkte. Daneben trat er auch auf der Solitude bei Formel-1-Rennen an, die keine Weltmeisterschaftsläufe waren.
Mitter gehörte seit 1964 zur Porsche-Werksmannschaft, für die er von 1966 bis 1968 drei Europa-Bergmeisterschaften errang. Der Gewinn dieses Championats 1966 machte ihn in Deutschland bekannt. Zudem gewann er das 24-Stunden-Rennen von Daytona 1968 auf Porsche 907 und zusammen mit Udo Schütz die Targa Florio 1969 auf Porsche 908. Außerdem fuhr er für BMW jetzt in der Formel 2. Sein Ziel war weiterhin die Formel 1.
Am Freitagnachmittag vor dem Großen Preis von Deutschland 1969 verunglückte Gerhard Mitter am Schwedenkreuz auf dem Nürburgring tödlich; BMW zog daraufhin die Formel-2-Wagen, mit denen sie beim Grand Prix starten wollten, zurück. Unfallursache war wahrscheinlich eine fehlerhaft montierte Lenkung.
Zu Mitters Ehren findet in Calw jedes Jahr die „Gerhard Mitter Gedächtnisrallye“ statt.
Gerhard Mitter war Betreiber einer Tankstelle in Böblingen, die seinerzeit eine beliebte Anlaufstelle für Motorsportbegeisterte war. Heute führt den Betrieb in abgewandelter Form sein Sohn, der sich auf Motorräder spezialisiert hat.
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste der tödlich verunglückten Formel-1-Fahrer
[Bearbeiten] Literatur
- Thea Hornung: Gerhard Mitter - unvergessen. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1970.
Personendaten | |
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NAME | Mitter, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rennfahrer |
GEBURTSDATUM | 30. August 1935 |
GEBURTSORT | Schönlind, Deutschland |
STERBEDATUM | 1. August 1969 |
STERBEORT | Nürburg |