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Ger (Wurfspieß) – Wikipedia

Ger (Wurfspieß)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Ger bezeichnet man den Wurfspieß oder Speer der alten Germanen.

Der altertümliche Ausdruck war bis vor einiger Zeit noch in der Turnkunst (Gerwerfen nach dem Zielpfahl mit Pfahlkopf) in Gebrauch. Er findet heute keine Verwendung mehr. Das althochdeutsche Wort für Speer, gêr (von germ. *gaizaz ‘Wurfspeer, Geschoss, Pfeil’), kommt heute noch als Namensbestandteil vor, wie in Gerhard, Gerlinde, Gertrud usw. Das Wort Germanen ist jedoch nicht, wie häufig versucht, darauf zurückzuführen.

„Eine verhältnismäßig leichte Lanze wird von Tacitus als die am häufigsten geführte Waffe bezeichnet, und er hat sogar den germanischen Namen registriert: Frame. Schwerter und schwere Lanzen (Spieße) würden, so berichtet er, nur von wenigen getragen. Das stimmt mit der Häufigkeit solcher Waffen im archäologischen Fundbestand gut überein. Auch der ebenfalls von Tacitus überlieferte Sachverhalt, dass man jene Framen sowohl als Wurfgeschoss als auch zum Fechten im Nahkampf einsetzte, lässt sich an Speerschäften, die in nordischen Moorfunden erhalten geblieben sind, anhand von Hiebmarken nachvollziehen. Schilde billigte Tacitus nur den berittenen Kriegern zu; gemessen an der großen Zahl von Funden müssen aber auch Fußkämpfer solche getragen haben.“, in: ([1]). Beim Ger wird es sich evtl. weder um einen Speer noch um eine Lanze oder Wurfspieß gehandelt haben, sondern um ein speerähnliches Gebilde, das besonders von einer nachweisbar herausgehobenen Bevölkerungsschicht benutzt wurde, denn nur sie konnte sich die teuren Waffen (Speerspitzen und Schwerter aus Eisen) sowie Pferde leisten (siehe auch: Stangenwaffen). Auch lassen sich so die unterschiedlichen Meinungen über die Wortherkunft erklären, da im allgemeinen den Wissenschaftlern die verschiedensten Variationen eines Speeres unbekannt sind.

Schon von Caesar ist dokumentarisch gesichert, dass er die Völker rechts des Rheines sowie seine germanischen Hilfstruppen als Germanen bezeichnete, obwohl der Name schon vorher unter dem griechischen Geschichtsschreiber Poseidonios 80 v. Chr. bekannt war, der das Wort Ger erstmalig erwähnte. Diese Namensgebung wird wohl kaum wegen einer bestimmten Charaktereigenschaft, sondern eher wegen einer Waffe erfolgt sein. Vielleicht findet sich die Lösung bei den immer noch kaum erforschten germanischen Tungrern, die von Caesar im Norden Galliens angesiedelt wurden. Denn der römische Historiker Tacitus schreibt in seinem Buch De origine et situ Germanorum („Über den Ursprung und die Lage der Germanen“, Jahr ca. 98; 2. Kapitel), dass der Name Germanen noch relativ neu sei. Man habe den Namen zunächst für die Tungrer benutzt und anschließend auf alle germanischen Stämme übertragen; Tacitus zufolge seien also als Germanen im umfassenden Sinn alle rechtsrheinischen Stämme so zuerst von den Galliern bezeichnet worden, als sie den Rhein überschritten: Zuerst wurden alle nach dem Sieger, aus Furcht vor ihm, als Germanen bezeichnet, bald aber nannten auch sie selbst sich so, nachdem der Name einmal aufgekommen war.

Julius Caesar bestätigt indirekt in seinem 7. Buch De Bello Gallico, dass das Wort „gêr“ einer gefährlichen Waffe entspricht. Für die Schlacht bei Alesia forderte er seine Verbündeten, die berittenen germanischen Hilfstruppen, an. Die Germanen erschienen schlauerweise nur mit „lahmen Ackergäulen“, da sie Pferde für das höchste Gut hielten und ihren eigenen Besitz in einer Schlacht wohl nicht opfern wollten. Aber Caesar muss von ihrer Waffentechnik sehr überzeugt gewesen sein, denn er nahm sogar seinen eigenen Leuten die Pferde weg und gab sie den Germanen: Als sie eintrafen, jedoch keine sehr geeigneten Pferde hatten, nahm er den Militärtribunen und den übrigen römischen Rittern sowie den Freiwilligen ihre Pferde und verteilte sie an die Germanen. (Caesar,Gallico,7,65,5)

Nach einer schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wissenschaftlich nicht anerkannten Theorie bedeutet „Germanen“ also frei übersetzt: Männer mit Speeren. Bedeutung und Herkunft des Wortes „Germane(n)“ sind aber seit langem immer noch umstritten. Das Wort „gêr“ (=Speer) ist erst ab dem 8. Jahrhundert (erst als schriftliche Dokumente in Germanien aufkamen, die vorher nicht existierten) in dieser Bedeutung mehrfach in der Literatur erwähnt worden, nicht vorher. Ebenso fand man bisher keine Inschriften mit dem ausgeschriebenen Wort Ger auf Steinen. Denn eine mögliche gemeingermanische Wortbedeutung von „Ger“ ist bisher weder überliefert noch erschlossen. Ohnehin ist unwahrscheinlich, dass der Begriff aus einer (germanischen) Selbstbezeichnung abgeleitet wurde.

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