Gemeine Florfliege
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Gemeine Florfliege | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chrysoperla carnea | ||||||||||||
(Stephens, 1836) |
Die Gemeine Florfliege oder Grüne Florfliege (Chrysoperla carnea s.l.) ist ein Netzflügler der Familie der Florfliegen (Chrysopidae).
Sie wurde 1999 zum Insekt des Jahres gewählt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 15 bis 30 Millimetern. Sie haben einen langen und schlanken, grün (oder braun, s.u.) gefärbten Körper. Ihre Flügel, die in Ruhestellung über dem Hinterleib dachartig angelegt werden, haben eine dichte, grüne Flügeladerung. Ihre halbkugelförmigen Facettenaugen sind deutlich hervortretend und schillern in Regenbogenfarben. Die ansonsten grünen Tiere der Kleinarten Ch. carnea und Ch. pallida verfärben sich vor der Überwinterung braun, und nach der Überwinterung wieder grün, während die Individuen von Chrysoperla lucasina ihre grüne Körperfärbung nicht verändern.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Gemeine Florfliege kommt weltweit, außer in Australien vom Flachland bis in hohe Lagen vor. Sie sind weit verbreitet und häufig. Pro Jahr entwickeln sich mehrere, überlappende Generationen.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die meist dämmerungsaktiven Imagines ernähren sich von Pollen, Nektar und Honigtau, den sie von Blattläusen erhalten. Am Tag sitzen sie versteckt unterhalb von Blättern. Die Tiere überwintern als Imagines in trockenem Laub oder an geschützten Orten, wie etwa in hohlen Baumstämmen oder auf Dachböden.
[Bearbeiten] Paarung und Entwicklung
Nach der Überwinterung vibrieren paarungsbereite Männchen mit ihrem Hinterleib, um Weibchen anzulocken. Weibchen die solche Vibrationen wahrnehmen beginnen ihrerseits mit Vibrationen. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier, die an langen Stielen befestigt werden, in Reihen an Stängeln oder Blättern in der Bodenvegetation, auf Büschen oder auch auf Bäumen ab. Sie werden bevorzugt in der Nähe von Blattlauskolonien abgelegt. Die daraus schlüpfenden Larven (Blattlauslöwen) ernähren sich räuberisch von verschiedenen kleinen Insekten, besonders aber von Blattläusen. Sie können bis zu 10 von ihnen am Tag fressen und sind dadurch als Schädlingsbekämpfer beliebt und werden auch für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Die Läuse werden mit den langen zangenförmigen Kiefern gepackt und ausgesaugt. Danach werden die leeren Hüllen an Borsten am Hinterleib der Larven befestigt und dienen dann als Tarnung. Die Verpuppung findet in einem leicht durchsichtigen, runden Kokon statt.
[Bearbeiten] Taxonomie
Der taxonomische Status des carnea-Komplexes ist derzeit noch weitgehend ungeklärt. Unter Chrysoperla carnea s.l. wird aktuell ein Komplex einiger, kryptischer Kleinarten verstanden, die von einer Arbeitsgruppe um Henry und Duelli aufgrund der jeweils charakteristischen (vor der Kopulation produzierten) Substratvibrationen ("Werbegesänge") der Gruppen, den sogenannten "song-morphs", voneinander getrennt wurden. Eine Korrelation mit morphologischen Merkmalen scheint allerdings außerordentlich schwierig. Es ist noch nicht überzeugend geklärt, welchen taxonomischen Status die Vibrationsphäna haben. Bislang auf Artniveau abgegrenzt sind die Taxa Chrysoperla carnea s.str. (Stephens, 1836) (also die "echte" Ch. carnea), Chrysoperla lucasina (Lacroix, 1912) und Chrysoperla pallens Henry, Brooks, Duelli & Johnson 2002. Andere charakteristische Vibrationsphäna ("maltese", "generator" etc.) sind noch nicht abschließend geklärt.
[Bearbeiten] Literatur
- Aspöck, Hölzel, Aspöck: Kommentierter Katalog der Neuropterida (Insecta: Raphidioptera, Megaloptera, Neuroptera) der Westpaläarktis, Denisia 02, Linz 2001
- Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Insektenführer, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07682-2
- Ekkehard Wachmann, Christoph Saure: Netzflügler, Schlamm- und Kamelhalsfliegen, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-89440-222-9