Funariales
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Funariales | ||||||||||
Die Funariales sind eine Ordnung akrokarper Laubmoose. Sie gelten als Zwischenstufe zwischen den ursprünglichen, akrokorpen Moosen und den Bryales, bei denen ein Übergang von der Akrokarpie zur Pleurokarpie zu beobachten ist. Viele Arten der Ordnung sind ökologisch stark spezialisiert.
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[Bearbeiten] Merkmale
Die Funariales zeichnen sich durch Arten mit vorwiegend kurzen Stämmchen und rosettiger Beblätterung aus. Sie sind einjährig, zweijährig oder manchmal auch extrem kurzlebig. Die Ordnung ist stärker durch morphologische Ähnlichkeiten beim Gametophyten als beim Sporophyten gekennzeichnet. Die Moose sind in der Regel klein oder winzig und wachsen vertreut oder in kleinen Kissen auf der Erde. Die kurzlebigen Formen (Dicelium, Physcomitrella) sind auf ein Dauerprotonema reduziert. Die Stämmchen sind aufrecht. Die Laubblätter sind breitlanzettlich mit abgerundeter oder spitzer Blattspitze. Sie haben immer nur eine einzige Mittelrippe. Die Laminazellen sind locker, dünnwandig und glatt oder seltener papillös auf Grund von vorstehenden Enden. Die Sporophyten sitzen endständig an einer Seta von variabler Länge. Die Kapseln sind vorgestreckt, aufrecht und symmetrisch, seltener eingeschnitten und stark asymmetrisch. Sie sind oval bis birnenförmig. Die Sporen sind kugelig oder vierflächig, wohingegen die Kalyptra kappen- oder mitraförmig ist.
[Bearbeiten] Vorkommen
Funariales wachsen vorwiegend an nährstoffreichen und erdigen Standorten; Vertreter der Familie der Splachnaceae jedoch auch auf verwesendem organischen Material.
[Bearbeiten] Systematik
Die Ordnung der Funariales ist polyphyletisch. Am nächsten verwandt ist die Ordnung der Encalyptales mit denen die Funariales einen gemeinsamen Vorfahren teilen. Klassischerweise wird die Ordnung in fünf Familien aufgegliedert:
- Disceliaceae
- Gigaspermaceae
- Ephemeraceae
- Funariaceae
- Splachnaceae
- Odipodiaceae
Umstritten ist die Position der Gigaspermaceae. Genetische Untersuchungen aus dem Jahr 2006 haben gezeigt, das die Familie nicht zu den Funariales gehört sondern wahrscheinlich eine eigene Ordnung bildet. Diese ist bislang jedoch nicht erstbeschreiben worden.
[Bearbeiten] Literatur
- Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
- Bernard Goffinet, Norman J. Wickett, A. J. Shaw, Rosa M. Ros Espin und Olaf Werner: Refining the circumscription of the Funariales (Bryophyta) based on chloroplast genome structure. Vortrag auf der Botany 2006, am 2. August 2006 Abstract
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel auf answers.com (englisch)